DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutscher Einzelhandel meldet Umsatzminus für September
Die Umsätze im deutschen Einzelhandel sind im September wider Erwarten kräftig gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, reduzierten sich die Umsätze nach Abzug der Inflation um 2,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten dagegen einen Zuwachs um 0,6 Prozent prognostiziert. Für August wurde der monatliche Anstieg um 1,2 Prozent bestätigt.
DWS: Inflation belastet Konsum in Deutschland
Martin Moryson, DWS-Chefvolkswirt Europa, erklärt die rückläufigen Umsätze im deutschen Einzelhandel mit den Belastungen durch die Inflation. "Nominal betrachtet haben die Deutschen im September dieses Jahres 1,4 Prozent mehr für Waren ausgegeben als im September vor einem Jahr; real, also nach Abzug der Inflation, waren es aber es knapp 1 Prozent weniger. Das zeigt, dass die Inflation langsam auch den Konsum betrifft", schreibt Moryson in einem Kommentar. Hinzu komme, dass die hohen Kosten für Energie den Leuten weniger Geld in der Tasche beziehungsweise Haushaltskasse lasse.
Unicredit: Entzug von EZB-Stimulus so gut wie sicher
Unicredit-Chefvolkswirt Erik Nielsen hält eine Verringerung des geldpolitischen Stimulus durch die Europäische Zentralbank (EZB) in den nächsten sechs Monaten für so gut wie sicher - und für ungerechtfertigt. Laut Nielsen müsste die EZB bei Beendigung des Pandemiekaufprogramms PEPP Ende März das APP-Kaufvolumen verdoppeln, um die neu auf den Markt kommenden Staatsanleihen zu absorbieren. "Selbst dabei würde sich der Stimulus verglichen mit diesem Jahr etwas verringern - und angesichts der Stimmung im EZB-Rat ist eine Verdopplung des APP am Ende des PEPP keine realistische Vorstellung", schreibt Nielsen in einem Kommentar.
Rabobank: Zentralbanken folgen Staatsanleihen nicht
Die Rabobank hält die jüngste Korrektur an den Staatsanleihemärkten für übertrieben. "Wir glauben nicht, dass die Zentralbanken den an den Anleihemärkten implizierten Erwartungen hinsichtlich einer Verringerung des Stimulus folgen werden", schreiben die Analysten dieses Hauses. Sie begründen das damit, dass steigende Kosten bereits jetzt die Nachfrage beeinträchtigten, während zugleich sinkende Haushaltsdefizite auf einen kommenden fiskalischen Gegenwind hindeuteten. Überdies sei der unerwartet deutliche Anstieg der Inflationsrate im Oktober erneut vor allem von den Energiepreisen ausgelöst worden, was für das Wachstum im vierten Quartal ein Abwärtsrisiko darstelle.
Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft fordert höhere CO2-Preise
Die neu im Vorstand des Bundesverbands Nachhaltige Wirtschaft (BNW)vertretenen Unternehmerinnen Antje von Dewitz und Sandra Wolf haben von der künftigen Regierung weitere Maßnahmen zum Klimaschutz verlangt. "Als erste Maßnahme fordern wir, im Koalitionsvertrag höhere CO2-Preise und einen Abbauplan für klimaschädliche Subventionen zu verankern", erklärte von Dewitz. "Und es braucht eine Strategie zur Förderung nachhaltig wirtschaftender, gemeinwohlorientierter Unternehmen". sagte die Geschäftsführerin des Outdoorbekleidungsherstellers Vaude anlässlich ihrer Wahl.
+++ Konjunkturdaten +++
GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Okt 57,8
GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Okt PROG: 57,7
GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Sep war 57,1
DJG/DJN/AFP/apo
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November 01, 2021 08:30 ET (12:30 GMT)
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