DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Markit: Schwung der deutschen Industrie lässt im Oktober nach
Die deutsche Industrie hat im Oktober weiter unter gestörten Lieferketten gelitten. Der von IHS Markit in der Industrie erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf 57,8 von 58,4 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 58,2 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 58,2 ermittelt worden. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung.
Markit: Lieferprobleme belasten Eurozone-Industrie im Oktober
Lieferprobleme in der Eurozone-Industrie haben im Oktober für Produktionsunterbrechungen und eine Stimmungseintrübung gesorgt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Sektor sank von 58,6 auf 58,3 Punkte, wie das IHS Markit Institut bei einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Bei der ersten Veröffentlichung war ein Wert von 58,5 Zähler gemeldet worden, Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses ersten Ausweises erwartet.
European Labour Market Barometer sinkt zum vierten Mal in Folge
Das European Labour Market Barometer, der Arbeitsmarkt-Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen, ist im Oktober zum vierten Mal in Folge gesunken. Nach Mitteilung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ging es gegenüber dem Vormonat um 0,7 Punkte auf 103,1 Punkte zurück.
Enria: Verbindliche Umsetzung Basel 3 wichtiger als pünktliche
Der Chef der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB), Andrea Enria, ist im Großen und Ganzen zufrieden mit den Vorschlägen der EU-Kommission zur Umsetzung der Eigenkapitalrichtlinie Basel 3 in europäisches Recht. Bei einer Konferenz der finnischen Bankenaufsicht sagte Enria zudem, dass die Europäer eine weniger strikte Begrenzung des Einsatzes interner Modelle bei der Messung von Risikoaktiva bevorzugt hätten, dies nun aber akzeptieren müssten.
Helaba: Zeitplan für Einführung von Basel 3 ist ambitioniert
Die EU hat sich nach Einschätzung von Helaba-Analystin Susanne Knips für die Einführung der Eigenkapitalrichtlinie Basel 3 ab 2025 ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Das Bankenpaket 2021 der EU-Kommission, das die Einführung von Basel 3 in europäisches Recht ab 2023 vorsieht, soll ab 2025 umgesetzt werden. "Somit hat die Kommission nunmehr rund 14 Monate Zeit, sich mit den anderen EU-Institutionen zu einigen - aus unserer Sicht ein ambitioniertes Vorhaben, denn üblich sind eher zwei Jahre", schreibt Knips in einem Kommentar.
Bund-Länder-Treffen könnte Ende kommender Woche stattfinden
Angesichts der sich zuspitzenden Corona-Lage könnte Ende kommender Woche ein neues Treffen der Regierungschefs von Bund und Ländern stattfinden. Als Termine seien Donnerstag oder Freitag im Gespräch, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Länderkreisen. Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Nordrhein-Westfalens Regierungschef Hendrik Wüst (CDU), erklärte, ein Treffen in der kommenden Woche erscheine "sachgerecht, was Tempo und Gründlichkeit der Vorbereitung betrifft". Das Portal Business Insider berichtete, CDU-geführte Länder wollten ein Treffen am Donnerstag kommender Woche. Die SPD-Seite wolle hingegen zunächst die für Donnerstag und Freitag dieser Woche im bayerischen Lindau stattfindende Gesundheitsministerkonferenz abwarten, bevor ein möglicher Termin festgelegt werden solle.
SPD bleibt in Umfrage klar stärkste Kraft
Die SPD verliert im Insa-Meinungstrend einen Punkt auf 27 Prozent, bleibt aber mit Abstand stärkste Kraft. Wie die Bild-Zeitung berichtete, verliert die FDP einen halben Punkt auf 13,5 Prozent, die AfD gewinnt einen halben Punkt auf 11,5 Prozent. CDU/CSU mit 20 Prozent, Grüne mit 16 Prozent und Linke mit 5 Prozent halten laut der Erhebung ihre Werte, für die vom 29. Oktober bis 1. November 2.140 Personen befragt wurden. "Die breiteste Wählerbasis hat eine Ampel-Koalition und mit Abstand die stärkste Kraft bleibt die SPD", erklärte Insa-Chef Hermann Binkert. "Die CDU nach Merkel hat noch niemanden, der es auf Augenhöhe mit Olaf Scholz, Christian Lindner oder Robert Habeck aufnehmen könnte."
CDU-Ministerpräsidenten wollen rasche Entscheidung über neuen CDU-Chef
Die Entscheidung über den Nachfolger von CDU-Chef Armin Laschet soll nach Vorstellung der Ministerpräsidenten von Nordrein-Westfalen und dem Saarland rasch fallen. Die CDU-Führungsgremien wollen am heutigen Dienstag beraten, ob es erstmals in der Parteigeschichte eine Mitgliederbefragung zum CDU-Vorsitz geben soll. Es wird damit gerechnet, dass die Gremien dem überwältigenden Votum der CDU-Kreisvorsitzenden folgen und sich für eine Befragung der rund 400.000 Mitglieder aussprechen. Eine Pressekonferenz ist für den Nachmittag geplant.
Ampel-Koalition soll kapitalgedeckte Altersvorsorge neu ausrichten
Oberste Priorität für die kommende Regierung muss nach Überzeugung von Deutschem Aktieninstitut (DAI) und Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) die Einführung einer kostengünstigen und auf Aktien basierten kapitalgedeckten Altersvorsorge sein. Ein aktuelles Papier zeige, dass eine breit diversifizierte Anlage in Aktien langfristig attraktive Renditen erwirtschaften könne, ohne zu höheren Risiken gegenüber weniger rentablen Anlagen zu führen. Die Ertragsvorteile von Aktien sprächen für sich. "Die kommende Bundesregierung muss handeln und die kapitalgedeckte Altersvorsorge in Deutschland neu aufstellen", verlangten DAI und VZBV.
Bitkom: Deutsche suchen vor allem im Internet nach neuer Immobilie
Die Suche nach einer neuen Mietswohnung oder nach Wohneigentum findet in Deutschland vor allem im Internet statt. Nach einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom haben insgesamt 70 Prozent derjenigen, die in der Vergangenheit schon einmal nach einer Wohnung oder einem Haus zum Kauf oder zur Miete gesucht haben, dafür teilweise oder ausschließlich das Internet genutzt.
Ländertarifrunde ohne Annäherung fortgesetzt
Ohne greifbare Annäherung haben die Tarifparteien nach nächtlicher Unterbrechung am Dienstag die zweite Tarifrunde für die mehr als 800.000 Angestellten der Länder außer Hessen fortgesetzt. Die Arbeitgeber hätten bisher kein Tarifangebot unterbreitet, sagte ein Sprecher der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi am Morgen in Potsdam. Verdi und der Beamtenbund fordern 5 Prozent, monatlich jedoch mindestens 150 Euro und im Gesundheitswesen mindestens 300 Euro mehr Gehalt.
Chinesen sollen wegen Pandemie Lebensmittelvorräte anlegen
Vor dem Hintergrund zunehmend strikter Corona-Beschränkungen hat Chinas Regierung dazu aufgerufen, Vorräte mit lebensnotwendigen Produkten anzulegen. Familien sollten "eine bestimmte Menge an Gütern für den täglichen Bedarf und für Notfälle lagern", hieß es in einer Mitteilung auf der Internetseite des Handelsministeriums.
+++ Konjunkturdaten +++
Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Okt 53,6 (2. Veröff.)
Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Okt PROG: 53,5
Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Sep war 55,0
Italien/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Okt 61,1
Italien/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Okt PROG: 59,9
Italien/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Sep bei 59,7
DJG/DJN/AFP/apo
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November 02, 2021 08:30 ET (12:30 GMT)
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