DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
STROMVERSORGUNG - Die Hauptgeschäftsführerin des Energiewirtschaftsverbands BDEW, Kerstin Andreae, hält die Debatte über einen Erdgasausstieg 2035 für gefährlich und sieht die Versorgungssicherheit in Gefahr. Es werde nicht ohne neue Gaskraftwerke gehen, sagte sie in einem Interview. (Handelsblatt)
FDP - Harald Christ, FDP-Bundesschatzmeister und Mitglied im FDP-Sondierungsteam für die Ampel-Gespräche, hat den Anspruch seiner Partei und von Parteichef Christian Lindner auf das Finanzressort unterstrichen. Aus der inhaltlichen Positionierung der drei Parteien in einer Ampel ergebe sich, dass die FDP das Ressort bekommen sollte. (Spiegel)
SOZIALBEITRÄGE - Ohne Reformen droht ein Anstieg der Sozialbeiträge auf 43,2 Prozent bis 2025 und 45 Prozent bis 2030. Dies zeigt ein Gutachten der Ökonomen Thiess Büttner und Martin Werding. Zugleich müsste der Steuerzuschuss von aktuell 144 Milliarden Euro auf 179 Milliarden Euro steigen. "Nach der Coronakrise und wegen vieler Zukunftsaufgaben steht der Bundeshaushalt sowieso schon vor großen Herausforderungen", betonte Werding. Die Sozialbeiträge mit zusätzlichen Steuermitteln zu stabilisieren sei in dieser Situation kaum machbar. (Handelsblatt)
PENSIONSVERPFLICHTUNGEN - Die historisch niedrigen Zinsen lassen die Pensionsverpflichtungen steigen. Das trifft besonders deutsche Konzerne, weil sie ihre Zusagen nicht vollständig ausfinanzieren. Das zeigt eine aktuelle, der FAZ vorliegende Studie der Ratingagentur Standard & Poor's. (FAZ)
CORONA - Die FDP hat verärgert auf Berichte reagiert, nach denen die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer internen CDU-Sitzung starke Einschränkungen für Ungeimpfte angekündigt haben soll: "Wenn es stimmt, was da so durchgestochen wird, muss man die Bundeskanzlerin bei allem Respekt an folgendes erinnern: Sie kann nicht einfach Corona-Politik machen, als hätte es keine Bundestagswahl gegeben", sagte der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Marco Buschmann. "Sie ist nur noch geschäftsführend im Amt." (Funke Mediengruppe)
CORONA - SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert weitere Einschränkungen für Menschen, die nicht gegen Covid-19 geimpft oder genesen sind. "Wir müssen überall dort, wo es irgendwie möglich ist, auf 2G setzen", sagte Lauterbach. Die Ausweitung von 2G-Regeln und großflächige Booster-Impfungen seien "die beiden entscheidenden Maßnahmen", um die Pandemie in dieser Phase zu kontrollieren, "sie bringen den Modellierungen zufolge mehr als alles andere". (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
CORONA - Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands hat sich für die Einführung der 3G-Regel für Lehrkräfte ausgesprochen. "Aus meiner Sicht ist es vertretbar, wenn man für Lehrer die 3G-Regelung an Schulen einführt. Das wäre ein Beitrag, um Kinder zu schützen", so Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbands. Eine Impfpflicht für die gesamte Berufsgruppe würde aus seiner Sicht jedoch kaum etwas ändern, da über 90 Prozent der Lehrer geimpft seien. (Business Insider)
CORONA - Der Vorstandsvorsitzende der Techniker Krankenkassen, Jens Baas, hat das von den Ampel-Parteien geplante Auslaufen der "epidemischen Lage" kritisiert. "Das halte ich für schwierig, gerade vor dem Winter", sagte Baas. "Es entsteht der falsche Eindruck eines Mini-Freedom-Days - dabei wird es weiter Restriktionen geben müssen." Der Schritt führe eigentlich nur dazu, dass Corona-Maßnahmen national und regional erschwert würden und eine einheitliche Linie fehle. (Handelsblatt)
KRANKENKASSEN - Der Chef der Techniker Krankenkasse, Jens Baas, fordert die Ampelkoalition zum Handeln auf. Der Bund müsse die gesetzliche Krankenversicherung für das kommende Jahr mit 28,5 Milliarden Euro stützen, so viel wie noch nie. Lasse die Ampel das einfach laufen, steige dieser Zuschuss jedes Jahr. Das halte kein System auf Dauer aus. Stark steigende Beiträge für die Versicherten seien aber auch keine Lösung. Deshalb bleibe eigentlich nur der Weg, der politisch unbeliebter, aber dringend nötig ist: Kosten sparen. (Handelsblatt)
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November 03, 2021 02:04 ET (06:04 GMT)
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