MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Corona-Pandemie hat der Kreativität freier Erfinder in Deutschland keinen Abbruch getan. Im Gegensatz zum allgemeinen Trend haben unabhängige Erfinder im vergangenen Jahr 2 819 Patente angemeldet. Im Vergleich zu 2019 war das ein Plus von 2,8 Prozent, wie das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) in München am Mittwoch mitteilte. Anlass war der bevorstehende Beginn der Nürnberger Erfindermesse an diesem Donnerstag.
Insgesamt war die Pandemie 2020 mit einem starken Rückgang der Patentanmeldungen um fast acht Prozent auf 62 105 einhergegangen. Der Großteil der neuen Erfindungen wird von Unternehmen eingereicht. Unabhängige Entwickler, die nicht für ein Unternehmen oder eine Forschungseinrichtugung tätig sind, spielen eine vergleichsweise kleine Rolle. Die Patentamtspräsidentin Cornelia Rudloff-Schäffer führte die gestiegenen Anmeldungen freier Erfinder unter anderem auf die Entwicklungsaktivitäten von Frauen zurück, deren Anteil mit knapp acht Prozent der zum Patent angemeldeten Erfindungen um einen Prozentpunkt größer war als zuvor.
Laut Patentamt gab es einen auffälligen Zuwachs der Patentanmeldungen in den Technikklassen, zu denen Gesichtsmasken und Schutzkleidung gehören. Mit einem Anteil von über einem Drittel (36,1 Prozent) an Patentanmeldungen ist jedoch nach wie vor der Maschinenbau das bedeutendste Tätigkeitsfeld unabhängiger Erfinder in Deutschland.
Regional lag wieder der Süden vorn: Bayerische Tüftler meldeten 686 Erfindungen zum Patent an, auf Rang 2 lag im Bundesländervergleich Baden-Württemberg mit 526 vor Nordrhein-Westfalen mit 500. Das Patentamt betonte, dass unabhängige Entwickler in der Vergangenheit immer wieder bedeutende Erfindungen hervorgebracht hätten - als eines von mehreren Beispielen nannte die Behörde den Spreizdübel./cho/DP/eas