DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
CORONA-PANDEMIE - Der Vorsitzende des Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, fordert eine verpflichtende Corona-Impfung für alle Mitarbeiter im Pflegesektor. Weigeldt sagte: "Kein Ungeimpfter darf Kontakt zu einer derart vulnerablen Gruppe haben, weder beruflich noch als Besucher. Das gilt für Senioren- und Pflegeheime wie für Intensivstationen." (Bild)
CORONA-KONTROLLEN - Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat Gastronomen und Veranstalter in Deutschland für ihre "läppischen" Kontrollen kritisiert. In vielen Restaurants in Deutschland werde nur unzureichend überprüft, ob Gäste geimpft seien oder einen aktuellen Schnelltest vorweisen können, sagte Lauterbach im Gespräch. Um der vierten Welle zu begegnen, hält Lauterbach daher weitere Einschränkungen schon bald für unabdingbar. (Spiegel)
BENZINKOSTEN - Die hohen Benzinkosten befeuern die Debatte über Gegenmaßnahmen. Der Bundesvize der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Dennis Radtke (CDU), fordert, die steigenden Preise durch eine Anhebung der Pendlerpauschale sowie eine zeitlich befristete Mehrwertsteuersenkung auszugleichen. "Politik kann nicht tatenlos zusehen, wie die steigenden Preise mehr und mehr Menschen finanziell die Luft abdrücken", sagte Radtke. (Handelsblatt)
HARTZ IV - SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hat präzisiert, was eine Hartz-IV-Reform leisten soll, wie sie im Sondierungspapier der Ampel-Verhandler angekündigt ist. "Wir sind uns nach den Sondierungsgesprächen einig, dass wir Hartz IV überwinden und mit dem Bürgergeld eine von Respekt getragene neue Basissicherung schaffen", sagte Walter-Borjans. "Die Sätze müssen steigen, es darf keine entwürdigenden Auflagen, wohl aber eine Mitwirkungspflicht geben." (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
NEUVERSCHULDUNG - FDP-Parteichef Christian Lindner hat Überlegungen, die Nettokreditaufnahme im Bundeshaushalt 2022 über die veranschlagten 100 Milliarden Euro hinaus auszuweiten, eine Absage erteilt. "Die jetzt schon geplante Nettokreditaufnahme von 100 Milliarden Euro im kommenden Jahr halte ich, vorsichtig formuliert, bereits für auskömmlich", sagte Lindner der FAZ. Zuletzt waren Spekulationen aufgekommen, dass der Energie- und Klimafonds (EKF) der Regierung um einen höheren Milliardenbetrag aufgestockt werden könnte. Im nächsten Jahr ist die Schuldenbremse wegen der Corona-Pandemie noch ausgesetzt. (FAZ)
KOALITIONSVERHANDLUNGEN: Führenden Vertretern der Jusos, der Grünen- und der DGB-Jugend gehen die bisherigen Beschlüsse der Ampel-Parteien nicht weit genug. Die "gesellschaftliche Unzufriedenheit" sei "recht hoch", dass es keine Steuererhöhungen für Reiche geben werde, sagt etwa die Bundessprecherin der Grünen Jugend Sarah Lee Heinrich. In einem gemeinsamen Positionspapier fordern die drei Nachwuchsorganisaitionen eine Ausbildungsplatzgarantie, ein Ende der sachgrundlosen Befristungen bei Neueinstellungen und eine deutliche Erhöhung des Bürgergeldes, das künftig anstelle der Hartz-IV-Sätze treten soll. (Zeit Online)
KOHLEAUSSTIEG - Jürgen Trittin, der für die Grünen in den Koalitionsgesprächen die Arbeitsgruppe "Klima, Energie, Transformation" mitverhandelt, hat das Ziel eines Kohleausstiegs bis 2030 bekräftigt. "Wir haben einen klaren Auftrag aus dem Sondierungspapier. Wir wollen bis 2030 die Kohleverstromung beenden", sagte Trittin. Trittin verwies zudem darauf, dass die Grünen ein Aus für den Verbrennungsmotor vor 2035 anstreben. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
ERNEUERBARE ENERGIEN - Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) fordert eine konzertierte Aktion aller gesellschaftlichen Gruppen, um den Ausbau Erneuerbarer Energien massiv voranzutreiben. "Wir müssen alle politischen gesellschaftlichen Akteure schleunigst an einen Tisch bringen, um den Weg für einen schnelleren Ausbau der Erneuerbaren Energien freizumachen", sagte VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
BÜROFLÄCHEN - Die Immobilienwirtschaft erwartet wegen des Trends zu mehr Homeoffice in der Corona-Pandemie langfristige Auswirkungen auf zukünftige Büroflächenangebote. "Es wird ein Umdenken geben, was Mietvertragslaufzeiten, Flächeneffizienz und Flexibilität angeht", sagte der Büro-Experte Andreas Wende des Branchenverbands Zentraler Immobilien Ausschuss. "Schauen wir uns die nächsten fünf bis zehn Jahre an, werden wir sehr wohl die Auswirkungen spüren", erklärte der Branchenexperte. "Einerseits wird die Anzahl an Bürobeschäftigten nicht mehr so konstant steigen wie bislang, andererseits werden auch die Büroflächen flexibler werden müssen." (Augsburger Allgemeine)
WERTPAPIERDEPOTS - Aufgrund von Negativzinsen und Corona-Krise ist die Zahl der Wertpapierdepots seit Anfang 2020 deutlich gestiegen. Die wiederentdeckte Lust an Aktien- und Fondsanlagen hat klare Gewinner: Vor allem die bekannten Onlinebroker und die neuen Billigbroker wie Trade Republic profitieren davon. Fast 80 Prozent der neuen Depots, die zwischen Juni 2020 und Juni 2021 eröffnet wurden, landeten bei digitalen Brokern. An den Genossenschaftsbanken und Sparkassen läuft der Boom des Wertpapiersparens dagegen in großen Teilen vorbei. (Handelsblatt)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/err/kla
(END) Dow Jones Newswires
November 04, 2021 01:59 ET (05:59 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.