DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Produktion sinkt im September um 1,1 Prozent
Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands ist im September gesunken. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) ging sie gegenüber dem Vormonat um 1,1 Prozent zurück und lag arbeitstäglich bereinigt um 1,0 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats, nachdem sie im August um 2,2 Prozent darüber gelegen hatte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten Ende vergangener Woche einen monatlichen Anstieg von 1,0 Prozent prognostiziert.
Union Investment: Lieferprobleme entspannen sich bald
Jörg Zeuner, Chefvolkswirt von Union Investment, rechnet damit, dass die Zulieferprobleme der deutschen Unternehmen bald nachlassen werden. "Wenn erst einmal Weihnachten und das chinesische Neujahrsfest hinter uns liegen, sollten sich die Lieferengpässe entspannen", schreibt Zeuner in einem Kommentar zum Rückgang der deutschen Industrieproduktion im September. Damit steige auch die Chance, dass die Unternehmen mehr Aufträge aus ihrem Bestand abarbeiten könnten und die Produktion wieder zu einem Wachstumstreiber für die deutsche Wirtschaft werde.
ING: Industrie leidet unter internationalem Produktionsprozess
Die Tatsache, dass die deutsche Industrie trotz voller Auftragsbücher und niedriger Lagerbestände das Wirtschaftswachstum eher bremst als antreibt, zeigt nach Aussage von ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski die Nachteile internationaler Produktionsprozesse. "Die Störungen in der Lieferkette haben die starken Fundamentaldaten und die fiskalischen Anreize der Regierung völlig untergraben", schreibt Brzeski in einem Kommentar zum Rückgang der deutschen Industrieproduktion im September.
VP Bank: Materialmangel belastet Beschäftigungsaussichten
Der Materialmangel in Deutschland bremst nach Aussage von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, nicht nur die Produktion, sondern auch die Beschäftigungsaussichten. "Auch wenn die Anzahl der Kurzarbeiter seit dem Frühjahr 2020 massiv gefallen ist, die absolute Zahl bleibt in Anbetracht der gut gefüllten Auftragsbücher immer noch hoch", schreibt Gitzel in einem Kommentar zum Rückgang der deutschen Industrieproduktion im September.
Ifo: Fachkräftemangel im Hochbau nimmt zu
Der Fachkräftemangel im Hochbau hat sich verstärkt. Das geht aus einer Umfrage des Ifo Instituts hervor. In der Branche meldeten im Oktober 34,1 Prozent der Unternehmen einen Mangel an Fachkräften nach 33,5 Prozent im Vormonat. Im Tiefbau ging die Zahl zurück auf 36,8 Prozent nach 37,9 Prozent im Vormonat.
Grüne unzufrieden mit dem Stand der Koalitionsverhandlungen
In den Koalitionsverhandlungen der Ampel-Parteien haben sich die Grünen unzufrieden mit den Gesprächen gezeigt. "Wir sehen derzeit zu wenig Fortschritt, was die inhaltliche Substanz anbetrifft", sagte Bundesgeschäftsführer Michael Kellner. FDP und SPD wollten die Äußerung auf Anfrage nicht kommentieren. SPD, Grüne und FDP verhandeln nach einer erfolgreichen Sondierungsphase seit Ende Oktober in 22 Arbeitsgruppen über einen Koalitionsvertrag.
Portugals Präsident kündigt Neuwahlen für Januar an
Portugals Präsident hat nach dem Scheitern des Haushaltsentwurfs der Regierung im Parlament vorgezogene Neuwahlen angesetzt. Präsident Marcelo Rebelo de Sousa kündigte die Auflösung des Parlaments an und bestimmte den 30. Januar nächsten Jahres als Wahltermin. Die Abgeordneten des Linksblocks und der Kommunisten hatten vergangene Woche zusammen mit der konservativen Opposition gegen die Budgetpläne der Regierung des sozialistischen Ministerpräsidenten Antonio Costa für das kommende Jahr gestimmt.
Israels Parlament verabschiedet Haushalt für 2022
Nach einer regelrechten Marathon-Abstimmung hat das israelische Parlament am Freitagmorgen auch den Haushaltsplan für 2022 verabschiedet. Die Genehmigung des Finanzplans gilt als wichtiger Erfolg für die Regierungskoalition unter Ministerpräsident Naftali Bennett. Zuvor hatten die Abgeordneten bereits den Haushalt für das laufende Jahr 2021 abgesegnet. Israel hatte zuletzt vor drei Jahren einen Haushalt verabschiedet - Hintergrund war der lang anhaltende politische Stillstand im Land.
Fed-Chairman Powell am Donnerstag im Weißen Haus - Kreise
Der Chairman der Federal Reserve war offenbar am Donnerstag im Weißen Haus. Jerome Powell sei gesehen worden, wie er das Weiße Haus besuchte, hieß es von mit den Vorgängen vertraute Personen. Powells aktuelle Amtszeit an der Spitze der US-Notenbank läuft im Februar aus. US-Präsident Joe Biden hatte Reportern am Dienstag gesagt, dass er seine Entscheidung "relativ schnell" bekannt geben will, ob er Powell eine weitere Amtszeit anbietet oder jemand anderen vorschlägt.
US-Justizministerium erhebt Klage gegen Wahlrechtsreform in Texas
Das US-Justizministerium hat im Fall einer umstrittenen Wahlrechtsreform Klage gegen den Bundesstaat Texas erhoben. Das kürzlich verabschiedete Gesetz schränkt nach Ansicht der Regierung das Wahlrecht in unfairer Weise ein. Die am Donnerstag bei einem Gericht in San Antonio eingereichte Klage richtet sich gegen die im September in Kraft getretenen Wahlrechtsänderungen, die unter anderem ein Verbot des sogenannten Drive-in-Wählens vorsehen - also der Stimmabgabe vom Auto aus.
Australische Notenbank warnt vor Inflationsrisiken
Engpässe bei Waren und Materialien aufgrund überlasteter globaler Lieferketten könnten nach Einschätzung der australischen Notenbank zu einer unerwartet hohen Inflation führen. Die Reserve Bank of Australia (RBA) bestätigte am Freitag ihre aktualisierte Prognose für eine jährliche Kerninflationsrate von 2,25 Prozent Ende 2022 und von 2,5 Prozent ein Jahr später. Sie wies jedoch darauf hin, dass die Auswirkungen von Lieferengpässen aufgrund von Hafenüberlastung und Schifffahrtsengpässen schwer vorherzusagen seien und potenzielle Risiken in beide Richtungen bestünden.
+++ Konjunkturdaten +++
Frankreich/Industrieproduktion Sep -1,3% gg Vm
Frankreich/Industrieproduktion Sep PROGNOSE: unverändert gg Vm
Indonesien BIP 3Q +3,51% gg Vorjahr (PROG +4,30%)
Philippinen Verbraucherpreise Okt +4,6% gg Vorjahr (PROG +4,7%)
Philippinen Verbraucherpreise Kernrate Okt +3,4% gg Vorjahr
Japan/Ausgaben privater Haushalte Sep -1,9% (PROGNOSE: -3,9%) gg Vorjahr
Japan/Ausgaben Arbeitnehmer-Haushalte Sep -3,0% gg Vorjahr
Japan/Konsumneigung Sep 75,9%
Japan/Konsumneigung Sep -3,9 Pkt gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo
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November 05, 2021 04:00 ET (08:00 GMT)
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