DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
CORONA-GESETZ - SPD, Grüne und FDP wollen an diesem Montag einen gemeinsamen Gesetzentwurf zur Bekämpfung der Corona-Pandemie vorstellen. Das kündigte der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Dirk Wiese, an. "Am Montag werden wir dem Parlament einen Gesetzentwurf zur angemessenen und entschlossenen Bekämpfung von Corona vorlegen", sagte Wiese. Der Entwurf soll in dieser Woche im Bundestag beraten werden und rechtzeitig vor dem geplanten Auslaufen der "epidemischen Notlage" am 25. November in Kraft treten. Vertreter von Grünen und FDP plädierten zugleich dafür, Corona-Bürgertests im Winterhalbjahr wieder kostenfrei zu machen. (Welt)
STEUEREINNAHMEN - Der Staat kann in den nächsten Jahren mit kräftigen Steuermehreinnahmen rechnen. Aufgrund des erwarteten starken Aufschwungs dürften Bund, Länder und Kommunen von 2021 bis einschließlich 2025 rund 160 Milliarden Euro mehr Steuern einnehmen als bislang geplant. Dies geht nach Handelsblatt-Informationen aus Regierungskreisen und dem Umfeld der Ampel-Parteien aus der Schätzvorlage des Bundesfinanzministeriums für die Steuerschätzung hervor. (Handelsblatt)
KOALITIONSGESPRÄCHE - Bei den Grünen wächst der Ärger über mangelnde Fortschritte in den Koalitionsgesprächen mit FDP und SPD. "Was ich höre, klingt nicht so gut", sagt der grüne Verkehrsminister von Baden-Württemberg, Winfried Hermann. "Ich glaube, dass sich alle Seiten noch mal klarmachen müssen: Wenn wir in den nächsten Tagen beim Klimaschutz nicht zusammenkommen, drohen Neuwahlen", sagt Hermann. "Das kann keiner wollen." (SZ)
STROMVERSORGUNG - CSU-Chef Markus Söder hat eindringlich an die künftige Bundesregierung appelliert, eine sichere Stromversorgung zu garantieren. "Wir brauchen einen Sicherungsplan gegen Blackouts in Deutschland", sagte der bayerische Ministerpräsident. "Wenn Blackouts drohen, wird der deutsche Wirtschaftsmotor stottern. Deswegen ist die Kernaufgabe der neuen Bundesregierung, Blackouts zu verhindern und den Bau der Stromleitungen voranzubringen." (Funke Mediengruppe)
ATOMENERGIE - Svenja Schulze, geschäftsführende Bundesumweltministerin, hat sich nachdrücklich gegen eine EU-Einstufung von Atomenergie als nachhaltig ausgesprochen. "Wir wollen keine Atomenergie, wir halten sie nicht für nachhaltig, und wir wollen auch nicht, dass die EU das unterstützt", sagte Schulze. Die deutsche Position dazu sei vollkommen klar, und "da sind wir auch nicht die einzigen, die das so sehen". (Funke Mediengruppe)
ENERGIEPREISE - Deutschlands oberster Verbraucherschützer hat sich für eine Entlastung der Verbraucher bei den hohen Benzin- und Dieselpreisen ausgesprochen. "Durch ein einkommensunabhängiges Mobilitätsgeld wäre ein gerechter Ausgleich möglich", sagte Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Ein solches Mobilitätsgeld würde im Gegensatz zur Pendlerpausche alle Einkommensschichten gleichermaßen entlasten. (Funke Mediengruppe)
STROMVERBRAUCH - Die Nachfrage nach Strom und Erdgas hat sich in diesem Jahr deutlich gesteigert. Während der Corona-Pandemie war der Verbrauch wesentlich gesunken und wird nach neuen Berechnungen jetzt wieder den Vorjahreswert übertreffen. Nach einer Auswertung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), die in dieser Woche veröffentlicht wird und der FAZ vorab vorliegt, lag der Bruttostromverbrauch von Januar bis September bei 416 Milliarden Kilowattstunden. Der Energieverband erwartet für dieses Jahr einen Verbrauch von 561 Milliarden Kilowattstunden Strom, ein Plus von 3 Prozent zum Vorjahr. (FAZ)
DIGITALISIERUNG - Die Corona-Pandemie hat Digitalangeboten in den Bereichen Arbeit, Bildung, Verwaltung und Gesundheit einen erheblichen Schub gegeben. Noch immer sind aber rund ein Drittel aller Deutschen digital abgehängt. Das ist das zentrale Ergebnis einer noch unveröffentlichten Studie der Strategieberatung Boston Consulting Group (BCG). (FAZ)
AUTOINDUSTRIE - Die Autozulieferer geraten infolge der Pandemie und des Chipmangels in Bedrängnis. "Insbesondere die kleineren Zulieferer mit 50 bis 200 Millionen Euro Jahresumsatz kippen reihenweise um", konstatiert Rolf Hünermann, Partner der Anwaltskanzlei Reed Smith LLP. Er vertritt zahlreiche mittelständische Betriebe, die in Not geraten sind. Der Experte sieht, wie die großen Zulieferer ihre Prognosen kappen und die kleineren ins Straucheln geraten, während die Autohersteller trotz stagnierender oder schrumpfender Verkaufszahlen auskömmliche Gewinne erwirtschafteten. (Handelsblatt)
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November 08, 2021 01:05 ET (06:05 GMT)
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