DJ Sentix-Konjunkturindex für Deutschland sinkt im November
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Der vom Beratungsunternehmen Sentix für Deutschland erhobene Konjunkturindex ist im November zum vierten Mal in Folge gesunken. Nach Mitteilung von Sentix ging er auf 19,7 (Oktober: 20,0) Punkte zurück. Der Index der Lagebeurteilung sank auf 24,8 (31,0) Punkte, den tiefsten Stand seit Mai. Der Erwartungsindex kletterte dagegen auf 14,8 (9,5) Punkte. Es war der zweite Anstieg in Folge.
Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy erklärt den "deutlichen Rücksetzer" bei der Lagebeurteilung damit, dass Deutschland ein "Automobilland" sei, weshalb hier die Lieferengpässe der Chipindustrie ins Kontor schlügen. "Erfreulicherweise blicken die Anleger zuversichtlicher in die Zukunft", fügt Hussy aber hinzu. Mit einer Verbesserung von 5,3 Punkten machten die Erwartungen "den Weg frei für eine einsetzende Wiederbelebung der Wirtschaft im vierten Quartal 2021 und in den ersten Monaten des neuen Jahres 2022".
Weitere Frühindikatoren dürften dem Sentix-Trend laut Hussy in den nächsten Wochen folgen und ebenfalls einen Dreh anzeigen. Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) veröffentlicht am Dienstag seinen Index der Konjunkturerwartungen für Deutschland. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten erwarten allerdings einen Rückgang auf 20,0 (22,3) Punkte.
Der Konjunkturindex für den Euroraum stieg auf 18,3 (16,9) Punkte, wobei der Lageindex auf 23,5 (26,3) Punkte nachgab, aber der Erwartungsindex auf 13,3 (8,0) Punkte anzog. Es war der erste Anstieg seit Juli. "Lieferengpässe und die hohe Inflation machen den Unternehmen zu schaffen und sorgen für einen gewissen Bremseffekt. Die Anleger gehen jedoch nur von einer temporären Belastung aus und blicken daher etwas zuversichtlicher auf die nächsten sechs Monate", analysiert Hussy. Das bedrohliche Thema "Konjunkturwende" sei damit vom Tisch.
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November 08, 2021 04:30 ET (09:30 GMT)
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