DJ HDE erwartet 2 Prozent Umsatzwachstum im Weihnachtsgeschäft
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Für das anstehende Weihnachtsgeschäft rechnet der Handelsverband Deutschland (HDE) mit einem Umsatzplus von 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit lägen die Umsätze in November und Dezember dieses Jahres bei rund 112 Milliarden Euro, teilte der Verband in Berlin mit. Wachstumstreiber bleibe dabei der Onlinehandel. Der Verband sah aber auch Risiken wie Lieferprobleme bei einigen Waren, die weitere Entwicklung der Coronavirus-Pandemie und die steigende Inflation.
"Die letzten beiden Monate sind nach den Corona-Lockdowns im ersten Halbjahr für viele Händler wichtiger als je zuvor. Traditionell machen klassische Geschenke-Branchen wie der Spielwarenhandel mehr als ein Fünftel ihres Jahresumsatzes in November und Dezember", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Eine aktuelle HDE-Umfrage unter 450 Unternehmen aller Branchen, Größenklassen und Standorte zeige, dass 45 Prozent der Händler Umsatzsteigerungen im Vergleich zum Vorjahr erwarten. Ein Drittel kalkuliere mit stabilen Umsätzen. Die Kunden wollten mit 273 Euro pro Kopf ihre Ausgaben für Weihnachtsgeschenke im Vergleich zum Vorjahr leicht steigern.
Der HDE ging auf Basis der Umfragen und der allgemeinen wirtschaftlichen Lage von der Steigerung um 2 Prozent in den letzten beiden Monaten des Jahres aus. Der Onlinehandel wachse dabei um mehr als 17 Prozent auf 23 Milliarden Euro. "Die hohen Sparguthaben und die gute Verbraucherstimmung stellen die Weichen für einen versöhnlichen Jahresausklang nach einem für viele Händler mit den Lockdowns existenzbedrohenden ersten Halbjahr", erklärte Genth.
Der HDE sah aber auch Risiken für die kommenden zwei Monate. "Alles hängt vom weiteren Verlauf der Pandemie und den damit verbundenen Maßnahmen ab." Der Handel leiste weiter seinen gesellschaftlichen Beitrag, indem er seine erprobten Hygienekonzepte weiter anwende, die Maskenpflicht beibehalte und mit seiner Kampagne "Leben statt Lockdown" versuche, noch mehr Menschen von einer Corona-Impfung zu überzeugen.
Weitere mögliche Negativ-Faktoren seien die bei einzelnen Produkten auftretenden Lieferschwierigkeiten sowie die steigende Inflation. Beides seien aber wohl kurzfristige Probleme, die lediglich vorübergehend Bestand haben dürften. Als wichtigste Maßnahmen der kommenden Bundesregierung sehen die Händler den Angaben zufolge einen Verzicht auf Steuererhöhungen, mehr Fairness im Wettbewerb mit dem globalen Onlinehandel auf Internetplattformen sowie eine Offensive zur Entbürokratisierung.
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November 08, 2021 04:30 ET (09:30 GMT)
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