DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TEUERUNG - Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz rechnet nach einem weiteren Anstieg der Inflationsrate mit einer Besserung: "Zum ersten Mal seit langer Zeit sehen wir wieder hohe Preissteigerungsraten. Die Bundesbank hält zum Jahresende Raten über 5 Prozent für möglich. Doch im kommenden Jahr dürfte die Teuerung wieder nachlassen", sagte Balz. Zur Begründung verwies er auf auslaufende Sondereffekte. (Rheinische Post)
WIRTSCHAFTSWEISE - Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung erwartet, dass die deutsche Volkswirtschaft im laufenden Jahr um 2,7 Prozent wächst. Für das kommende Jahr sagt das Gremium einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 4,6 Prozent voraus. Dies geht aus dem neuen Gutachten des Rates hervor, das am Mittwoch in Berlin vorgestellt werden soll. (FAZ)
EU-WIRTSCHAFTSPOLITIK - Der neue Vorsitzende des Asien-Pazifik-Ausschusses der deutschen Wirtschaft, Siemens-Chef Roland Busch, wünscht sich eine "rasche Ratifizierung" des Investitionsabkommens zwischen China und der Europäischen Union. Wirtschaftliche Beziehungen dürften nicht zum Spielball politischer Interessen werden. Busch mahnte, Europa müsse die eigene Wettbewerbsfähigkeit und technologische Souveränität stärken. (Handelsblatt)
VERBÄNDE - Die Spitzenverbände BDA, BDI, DIHK und ZDH werben in einem gemeinsamen Papier für "einen Aufbruch, der unser Land nachhaltig stark macht". Demografie, Digitalisierung, Dekarbonisierung und Tendenzen einer De-Globalisierung führten zum wohl tiefgreifendsten Strukturwandel in der deutschen Wirtschaft seit der Wiedervereinigung, heißt es in dem dreiseitigen Papier. (Handelsblatt)
ATOM/ERDGAS - Ökonomen des Centrums für Europäische Politik (CEP) warnen die Europäische Kommission, Atomkraft und Erdgas als nachhaltige Energien einzustufen. Forscher der Freiburger Denkfabrik stellen sich in dem Richtungsstreit um Atom und Gas auf keine der beiden Seiten, warnen aber in einer bisher unveröffentlichten Analyse aus grundsätzlichen Erwägungen vor dem grünen Label für Atom und Erdgas. (Welt)
ATOMENERGIE - Der Präsident des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) hält die von Frankreich vorangetriebene Debatte über Mini-Atomkraftwerke als Lösung für den rasch steigenden Strombedarf für falsch und gefährlich. "Die Reaktoren, die Frankreichs Präsident Macron protegiert, sind im Prinzip alter Wein in neuen Schläuchen. Die Konzepte werden vielfach seit mehr als 50 Jahren ventiliert", sagte BASE-Präsident Wolfram König. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
KLIMASCHUTZ - Laut einer Analyse der Denkfabrik Agora Energiewende und des Ökonomen Tom Krebs vom New Economy Forum sind hohe staatliche Investitionen auch "im Rahmen der Schuldenbremse und ohne Steuererhöhungen" umsetzbar. Die Ökonomen haben dafür ein Konzept aus vier Instrumenten entwickelt, die sowohl direkten Spielraum für den Bund schaffen, als auch die notwendigen privaten und öffentlichen Investitionen ermöglichen sollen. (Handelsblatt)
BUNDESBANK - Die Sanierung und Erweiterung der Frankfurter Bundesbank-Zentrale zu einem Campus wird wahrscheinlich deutlich mehr als 1,3 Milliarden Euro kosten. Nach Handelsblatt-Informationen aus Notenbankkreisen dürfte das Projekt erheblich teurer werden als die Zentrale der Europäischen Zentralbank (EZB). Diese wurde 2014 fertiggestellt und kostete insgesamt 1,3 Milliarden Euro, was damals für scharfe Kritik sorgte. Laut Bundesbank sind belastbare Aussagen zu den Kosten derzeit noch nicht möglich, da sich das Projekt noch in der Planungsphase befinde. (Handelsblatt)
GEN-/ZELLTHERAPIE - Das Bundeswirtschaftsministerium will mit Frankreich einen neuen Sektor in die Reihe der "Important Projects of Common European Interest" (IPCEI) einstufen. Dabei wird es sich voraussichtlich um die Pharmaindustrie im Bereich der Gen- und Zelltherapie handeln, erfuhr das Handelsblatt aus Regierungs- und Industriekreisen. Die finale Entscheidung sei noch nicht gefallen, doch die Gen- und Zelltherapie insbesondere mit Blick auf die mRNA-Forschung gelte als klarer Favorit, hieß es. (Handelsblatt)
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November 09, 2021 00:49 ET (05:49 GMT)
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