DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Exporte sinken im September um 0,7 Prozent
Die deutschen Exporte sind im September erneut gesunken, nachdem sie bereits im August gefallen waren. Hinter den Rückgängen könnten Materialmangel und Engpässe in den Lieferketten stecken, die sich auch auf die Exportwirtschaft auswirken. Im September verkauften die Exporteure kalender- und saisonbereinigt 0,7 Prozent weniger im Ausland als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Minus von 0,5 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Exporte um 7,1 Prozent höher.
ING: Exporte leiden unter Lieferkettenproblemen
Der Rückgang der deutschen Exporte im September ist für ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski ein weiterer Beleg dafür, dass die einzigen Wachstumsmotoren der Wirtschaft im dritten Quartal der private Konsum und die Staatsausgaben waren. "Die Spannungen in der Lieferkette haben die deutschen Exporte im Laufe des Sommers eingeholt", schreibt Brzeski in einem Kommentar. "Die Exporte, die im zweiten Quartal noch ein wichtiger Wachstumsmotor waren, dürften das Wachstum im dritten Quartal bremsen."
Lkw-Maut-Fahrleistungsindex steigt im Oktober um 1,6 Prozent
Die Fahrleistung der mautpflichtigen Lkw mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen ist im Oktober gegenüber dem Vormonat um 1,6 Prozent gestiegen. Im Vorjahresvergleich ergab sich ein kalenderbereinigtes Plus von ebenfalls 1,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte.
Ifo-Institut: Einzelhandel erwartet Lieferprobleme bis in den Sommer 2022
Die Lieferengpässe im Einzelhandel werden sich nach einer Umfrage des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung bis weit in den Sommer 2022 hinziehen. Im Schnitt rechnen die Firmen der Branche demnach damit, dass die Engpässe weitere zehn Monate andauern. "Die Produktauswahl wird zu Weihnachten und lange danach eingeschränkt sein", sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. Die Fahrradhändler seien am pessimistischsten, sie erwarteten 18 Monate Lieferprobleme, die Möbelhändler 12,5 Monate. Die Spielzeugeinzelhändler gehen demnach von rund elf Monaten aus, die Baumärkte von 10,3 Monaten.
Fed-Vertreter warnen vor hoher Inflation
Mehrere Vertreter der US-Notenbank Federal Reserve haben vor der hohen Inflation gewarnt. Sie gehen zwar davon aus, dass sich die Teuerung von dem aktuell hohen Niveau wieder abschwächen wird. Einige waren jedoch der Ansicht, dass die Notenbank möglicherweise die Zinsen erhöhen muss, sollte es nicht so kommen. "Ich erwarte, dass die derzeit erhöhte Inflation von der Angebotsseite letztlich nachlassen wird", sagte der Präsident der Federal Reserve von Chicago, Charles Evans, in einer Rede.
Fed: Öffentliche Gesundheit größter Risikofaktor für Finanzstabilität
Die US-Notenbank sieht die Möglichkeit einer Verschlechterung der öffentlichen Gesundheit in den USA im Zuge der Covid-19-Pandemie als eines der größten kurzfristigen Risiken für das Finanzsystem. Denn die Preise von Vermögenswerten könnten stark fallen, falls sich die Stimmung der Anleger ändern sollte. Jede Verschlechterung der Situation im Bereich der öffentlichen Gesundheit könne die jüngste wirtschaftliche Erholung verlangsamen, insbesondere wenn es wieder zu weit verbreiteten Geschäftsschließungen komme und die Lieferketten weiter unterbrochen werden sollten, so die Fed.
Berlins Regierender Bürgermeister befürwortet 2G-Regel
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat sich für die 2G-Regelung ausgesprochen, wie sie nun auch in der Hauptstadt geplant ist. "Es geht darum, rechtzeitig zu reagieren. Wir haben jetzt auch eine 200-Inzidenz, sehen aber parallel dazu, was in den Krankenhäusern wieder los ist", sagte Müller im ARD-Morgenmagazin. 2G sei einer von mehreren Bausteinen, um die Lage in den Griff zu bekommen. "Wir haben unsere Impfzentren auch am Netz gelassen, wollen darüber diese Auffrischungsimpfung, die so wichtig ist, schneller darstellen", betonte Müller. Zudem müsse in Pflege- und Altenheimen künftig mehr getestet werden.
Seehofer fordert Hilfe von EU im Flüchtlingsstreit mit Belarus
Angesichts des Andrangs tausender Flüchtlinge an der EU-Außengrenze zu Belarus hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) die EU um Unterstützung für Polen und Deutschland gebeten. "Das können Polen oder Deutschland nicht allein bewältigen", sagte Seehofer der Bild-Zeitung. Alle EU-Staaten müssten nun zusammenstehen, da der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko versuche, die Schicksale der Flüchtlinge zu benutzen, "um den Westen zu destabilisieren".
EU-Kommission fordert neuen Sanktionsbeschluss gegen Belarus
Angesichts der Zuspitzung des Flüchtlingsstreits mit Belarus hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einen neuen Sanktionsbeschluss der Mitgliedstaaten gefordert. Sie rufe die Mitgliedstaaten auf, "die erweiterte Sanktionsregelung gegen die belarussischen Behörden zu billigen, die für diesen hybriden Angriff verantwortlich sind", erklärte von der Leyen in Brüssel. Die EU werde zudem Sanktionen gegen "Menschenhandel betreibende Fluggesellschaften aus Drittländern" prüfen.
USA erleichtern afghanischen Flüchtlingen die Einwanderung
Die USA erleichtern afghanischen Flüchtlingen die Einwanderung. Wie das Heimatschutzministerium in Washington mitteilte, sollen die rund 70.000 Afghanen, die sei dem 30. Juli in den USA eingetroffen sind, erleichterten Zugang zur Aufenthaltserlaubnis, der Greencard, erhalten sowie zu verschiedenen Dokumenten für die Arbeitserlaubnis.
+++ Konjunkturdaten +++
Japan/Leistungsbilanz Sep nsb Überschuss 1,033 Bill JPY (PROG: Überschuss 1,060 Bill JPY)
Japan/Leistungsbilanz Sep nsb Überschuss 1,033 Bill JPY; -31,1% gg Vj
Philippinen BIP 3Q +7,1% gg Vorjahr (PROG +4,2%)
Philippinen BIP 3Q +3,8% gg Vorquartal
DJG/DJN/AFP/apo
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November 09, 2021 03:00 ET (08:00 GMT)
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