Anzeige
Mehr »
Montag, 07.07.2025 - Börsentäglich über 12.000 News
Surfen Sie die heißeste Edelmetall-Welle des Jahrzehnts! Dieses TOP-Unternehmen zündet nächste Wachstumsstufe!
Anzeige

Indizes

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Aktien

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Xetra-Orderbuch

Fonds

Kurs

%

Devisen

Kurs

%

Rohstoffe

Kurs

%

Themen

Kurs

%

Erweiterte Suche
Dow Jones News
416 Leser
Artikel bewerten:
(2)

Wirtschaftsweise senken Wachstumsprognose 2021 auf 2,7 Prozent

DJ Wirtschaftsweise senken Wachstumsprognose 2021 auf 2,7 Prozent

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Die deutsche Wirtschaft wächst in diesem Jahr nach Einschätzung der sogenannten Wirtschaftsweisen weniger stark als noch im Frühjahr erwartet. In seinem Jahresgutachten senkte der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR) die Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) im Jahr 2021 auf 2,7 (März: 3,1) Prozent. Für nächstes Jahr erwarten die Ökonomen eine Zunahme des BIP um 4,6 Prozent.

"Die Erholung der deutschen Wirtschaft im Sommer dieses Jahres hat sich fortgesetzt. Allerdings wird sie durch vielfältige angebotsseitige Engpässe gedämpft", erklärten die Wirtschaftsweisen. Wenn sich im nächsten Jahr die private Nachfrage nach Dienstleistungen und die Industrieproduktion normalisierten, dürfte das Wirtschaftswachstum weiter anziehen. Das Vorkrisenniveau aus dem vierten Quartal 2019 werde vermutlich im ersten Quartal 2022 wieder erreicht.

"Die Unsicherheit über die kommende wirtschaftliche Entwicklung ist hoch", betonte der SVR. Erneute gesundheitspolitische Einschränkungen oder länger anhaltende Lieferengpässe könnten die Erholung stärker belasten.

Mit ihrer neuen Prognose für 2021 zeigen sich die Wirtschaftsweisen etwas optimistischer als die Bundesregierung, die für dieses Jahr 2,6 Prozent und für nächstes 4,1 Prozent Wachstum erwartet. Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute hatten ihrerseits für 2021 lediglich einen BIP-Zuwachs um 2,4 Prozent, für 2022 dann aber eine deutlichere Steigerung um 4,8 Prozent vorhergesagt.

Risiken bei der Inflationsentwicklung 

Die deutlich gestiegene weltweite Nachfrage habe zu hohen Rohstoff- und Energiepreisen sowie angebotsseitigen Engpässen geführt, erklärte der SVR in dem 471 Seiten starken Gutachten mit dem Titel "Transformation gestalten: Bildung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit". Dies dürfte die ohnehin schon erhöhte Verbraucherpreisinflation in Deutschland in diesem Jahr auf 3,1 Prozent steigen lassen. Im nächsten Jahr dürfte sie dann auf 2,6 Prozent zurückgehen. Länger anhaltende angebotsseitige Engpässe, höhere Lohnabschlüsse und steigende Energiepreise stellten Risiken dar, durch die "eigentlich temporäre Preistreiber zu persistent höheren Inflationsraten führen könnten".

"Die Fiskalpolitik sollte nach der Krise normalisiert, die Tragfähigkeit und Krisenresilienz der Staatsfinanzen sollten wieder gestärkt werden", sagte SVR-Mitglied Volker Wieland. "Die Geldpolitik trägt zu einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum am besten durch Sicherstellung der Preisstabilität bei. Daher sollte das Ende der pandemiebedingten geldpolitischen Maßnahmen ins Auge gefasst und eine Normalisierungsstrategie kommuniziert werden", forderte er. Zunehmende Inflationsrisiken sowie steigende Abhängigkeiten der öffentlichen Haushalte vom niedrigen Zinsniveau in einigen Euro-Ländern könnten sich zu einem Dilemma für die Geldpolitik entwickeln. "Wenn die Geldpolitik zu spät oder zu inkonsequent reagiert, kann dies die wirtschaftliche Entwicklung gefährden", warnte Wieland.

Für das Gelingen der Transformation würden in Deutschland umfangreiche private Investitionen gebraucht. Dafür müssen wachstumsfreundliche Rahmenbedingungen geschaffen werden. Zukunftsorientierte öffentliche Ausgaben sollten nach dem Petitum der Wirtschaftsweisen priorisiert und die vielfältigen nicht-monetären Hemmnisse abgebaut werden. Dazu könne etwa eine Vereinfachung von Planungs-, Genehmigungs- und Gerichtsverfahren und eine Bündelung von Kapazitäten und Expertise in operativ unabhängigen Institutionen beitragen.

Kein größerer Nachholeffekt zu befürchten 

In der Corona-Krise dürfte nach vorläufigen Befunden aufgrund sozialstaatlicher Maßnahmen wie der Zahlung von Kurzarbeitergeld die Ungleichheit der verfügbaren Einkommen nicht zugenommen haben, heißt es in dem Gutachten weiter. Im Unterschied zu vergangenen Rezessionen sei in der Corona-Krise die Anzahl der Unternehmensschließungen gesunken, und es seien weniger Arbeitsverhältnisse beendet worden. Insgesamt sei also "die Reallokationsdynamik zurückgegangen", erklärte der SVR. "Ein Nachholeffekt in größerem Umfang ist aktuell nicht zu erwarten." Um die Transformation zu unterstützen, sollten die Rahmenbedingungen für Gründungen, geordnete Marktaustritte und die Mobilität von Beschäftigten verbessert werden.

Weiterbildung solle fester Bestandteil im Erwerbsleben werden. Die Erwerbsanreize für Zweitverdienende sollten laut SVR erhöht werden. Dazu könnten eine Reform des Ehegattensplittings und der Ausbau der Kinderbetreuung beitragen. Um die Verfügbarkeit von Daten als Produktionsfaktor zu erhöhen, sollten zudem die Bedingungen für das souveräne Teilen und gemeinschaftliche Nutzen von Daten verbessert werden. "Deutschland braucht eine kohärente und übergreifende Digitalstrategie auf Bundesebene, die Maßnahmen priorisiert, die verschiedenen Initiativen stärker verzahnt und Doppelstrukturen vermeidet", sagte die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer.

Der Sachverständigenrat forderte auch, die internationale Klimakooperation dringend zu verstärken, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens erreichen zu können. Dazu könne ein gemeinsamer Klimaklub mit wichtigen Handelspartnern wie den USA und China beitragen. Eine Stärkung des Lastenausgleichs durch Transfers von fortgeschrittenen Volkswirtschaften an Entwicklungs- und Schwellenländer, der Aufbau klimafreundlicher Wertschöpfungsketten sowie Technologiekooperationen seien wichtige Hebel der internationalen Klimakooperation. "Beim Klimaschutz wird es darauf ankommen, neue Technologien zur Marktreife zu bringen und weltweit verfügbar zu machen", sagte SVR-Mitglied Veronika Grimm.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

DJG/ank/apo

(END) Dow Jones Newswires

November 10, 2021 04:30 ET (09:30 GMT)

Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.

© 2021 Dow Jones News
Zeitenwende! 3 Uranaktien vor der Neubewertung
Ende Mai leitete US-Präsident Donald Trump mit der Unterzeichnung mehrerer Dekrete eine weitreichende Wende in der amerikanischen Energiepolitik ein. Im Fokus: der beschleunigte Ausbau der Kernenergie.

Mit einem umfassenden Maßnahmenpaket sollen Genehmigungsprozesse reformiert, kleinere Reaktoren gefördert und der Anteil von Atomstrom in den USA massiv gesteigert werden. Auslöser ist der explodierende Energiebedarf durch KI-Rechenzentren, der eine stabile, CO₂-arme Grundlastversorgung zwingend notwendig macht.

In unserem kostenlosen Spezialreport erfahren Sie, welche 3 Unternehmen jetzt im Zentrum dieser energiepolitischen Neuausrichtung stehen, und wer vom kommenden Boom der Nuklearindustrie besonders profitieren könnte.

Holen Sie sich den neuesten Report! Verpassen Sie nicht, welche Aktien besonders von der Energiewende in den USA profitieren dürften, und laden Sie sich das Gratis-PDF jetzt kostenlos herunter.

Dieses exklusive Angebot gilt aber nur für kurze Zeit! Daher jetzt downloaden!
Werbehinweise: Die Billigung des Basisprospekts durch die BaFin ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend zu informieren, insbesondere über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers. Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.