DJ PRESSESPIEGEL/Unternehmen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
AUTOHERSTELLER - Die deutsche Autoindustrie treibt nach Ansicht des Thinktanks InfluenceMap teilweise ein doppeltes Spiel beim Klimaschutz. "Zwischen der grünen Öffentlichkeitsarbeit und dem tatsächlichen Handeln der Unternehmen sehen wir gewaltige Unterschiede", sagte Ben Youriev, Analyst der britischen Organisation. Etliche Dokumente, die man in den vergangenen Monaten in Brüssel mittels der EU-Informationsfreiheitsverordnung besorgt habe, zeichneten ein klares Bild von negativem Lobbying: "Die deutschen Autohersteller führen den Kampf für schwächere Klimaregeln an." Das zeige auch die Weltklimakonferenz COP26: In einer Deklaration legten sich zwei Dutzend Staaten und sechs große Autohersteller auf ein Ende des Verbrennermotors fest, von deutscher Seite ist aber nur Mercedes beteiligt. (Süddeutsche Zeitung)
DEUTSCHE BAHN - Der Wirtschaftsrat der CDU antwortet auf die bekannt gewordenen Bahn-Zerschlagungspläne der möglichen Ampelkoalitionäre mit einem Positionspapier. Es listet unter dem Titel "Mehr Zugkraft für die Schiene" Vorschläge auf, wie "das System Schiene gestärkt werden kann". Das Positionspapier liegt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vor. Kernforderung der Wirtschaftsvertretung ist die Trennung von Netz und Betrieb sowie der Verzicht auf die Gewinnorientierung des Netzbetreibers. Investitionen sollten auf die Beseitigung von Engpässen und Verknüpfungen mit den transeuropäischen Netzen konzentriert werden. Die derzeitige Praxis der Infrastrukturinvestitionen nach Kassenlage müsse beendet werden, heißt es in dem Papier. Der Wirtschaftsrat schlägt zur Finanzierung eine Fondslösung vor. (RND)
OPEL - Im Streit um die Zukunft von Opel in Deutschland will sich Opel-Chef Uwe Hochgeschurtz am 19. November mit den Wirtschaftsministern aus Thüringen, Rheinland-Pfalz und Hessen treffen. Das bestätigte ein Sprecher der hessischen Landesregierung der Wirtschaftswoche. In allen drei Bundesländern befinden sich Werke von Opel. Die Ministerpräsidenten der drei Opel-Bundesländer hatten daher Carlos Tavares, Chef der Opel-Mutter Stellantis, einen offenen Brief geschrieben, in dem sie ihre Besorgnis über die Zukunft von Opel ausdrückten. Das Gespräch mit Hochgeschurtz solle nun "den Termin mit Herrn Tavares vorbereiten", bestätigte der Sprecher der hessischen Landesregierung. (Wiwo)
ENBW - Um die Energiewende zum Erfolg zu führen, müssten die Genehmigungsprozesse strukturell verändert werden, fordert EnBW-Chef Frank Mastiaux. Die Verfahren müssten so verändert werden, dass sie etwa einen jährlichen Zubau von Windkraftanlagen in der Größenordnung von fünf Gigawatt sicherstellten. Derzeit werden in Deutschland lediglich Windkraftanlagen mit einer Leistung von etwa 1,2 Gigawatt bis 1,4 Gigawatt gebaut. Selbst wenn erneuerbare Energien im geplanten Ausmaß zugebaut werden sollten, bestehe bis 2030 immer noch eine Versorgungslücke bei Energie. Laut Mastiaux muss diese durch den Neubau von Gaskraftwerken geschlossen werden. (Stuttgarter Zeitung)
POLEN - Polens Firmen fürchten den EU-Austritt. "Wenn unsere Regierung den Austritt tatsächlich vollziehen sollte, ist unser Geschäft tot", warnt Janusz Anio, Generaldirektor von Raben Logistics, der größten Spedition in Polen. Die Diskussion über einen Austritt oder Ausschluss Polens aus der Europäischen Union schreckt immer mehr Unternehmen und Investoren an Oder und Weichsel. "Aus Gesprächen mit an Polen interessierten Firmen wissen wir, dass die Polexit-Diskussion zur Verunsicherung führt", sagt Lars Gutheil, der Chef der deutsch-polnischen Auslandshandelskammer in Warschau. (Handelsblatt)
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November 11, 2021 00:25 ET (05:25 GMT)
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