DJ Wachstum bei Merck von Life Science, Bavencio und Mavenclad getragen
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Darmstädter Merck KGaA hat im dritten Quartal von einem sehr starken operativen Geschäft im Bereich Life Science profitiert, wo Substanzen für Arzneimittel und Covid-19-Impfstoffen hergestellt werden. Dieser Bereich steuerte gut 44 Prozent zum Konzernumsatz bei. Aber auch das Krebsmedikament Bavencio und das Medikament Mavenclad zur Behandlung schubförmiger Multipler Sklerose (MS) sowie das Halbleitergeschäft trugen zum Wachstum bei. Der Konzern hat bereits vergangene Woche Eckzahlen für das abgelaufene Quartal vorlegt und seine Prognose angehoben - zum dritten Mal in diesem Jahr.
"Das dritte Quartal war ein weiteres Quartal mit starkem profitablem Wachstum für Merck, zu dem alle drei Unternehmensbereiche und alle Regionen beigetragen haben", sagte Vorstandschefin Belen Garijo laut der Mitteilung. "Unsere 'Big 3'-Wachstumsmotoren, Process Solutions, neue Healthcare-Produkte und Semiconductor Solutions, haben eine hervorragende Performance gezeigt und es uns ermöglicht, die Prognose für das Gesamtjahr 2021 anzuheben."
Für 2021 rechnet Merck nun Netto-Umsätzen von rund 19,3 Milliarden bis 19,85 Milliarden Euro. Alle Unternehmensbereiche, vor allem Life Science, werden nach Angaben von Merck zum organischen Wachstum beitragen, zudem dürften die negativen Wechselkurseffekte geringer ausfallen als zunächst erwartet. Das EBITDA pre soll 6,0 Milliarden bis 6,3 Milliarden Euro erreichen, und der Gewinn je Aktie wird zwischen 8,50 und 9,00 Euro erwartet.
Die erwartete starke operative Geschäftsentwicklung werde auch der Haupttreiber des operativen Cash Flows sein, den Merck nun statt bei 3,8 bis 4,4 Milliarden Euro nunmehr im Bereich zwischen 4,2 und 4,7 Milliarden Euro sieht.
Life Science steuert Löwenanteil zum Konzernumsatz bei
Der Geschäftsbereich Life Science verzeichnete ein organisches Umsatzplus von 17,1 Prozent, inklusive positiver Währungseffekte stiegen die Einnahmen gegenüber dem Vorjahresquartal insgesamt um 17,7 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Getragen wurde das Wachstum vor allem von Process Solutions, dem Geschäft mit Produkten und Dienstleistungen für die gesamte Wertschöpfungskette der Arzneimittelherstellung, das um 27,6 Prozent zulegte. Process Solutions profitierte von zusätzlichen Aufträgen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie sowie einer anhaltend hohen Nachfrage im Basisgeschäft, wie der Konzern mitteilte.
Im Geschäftsbereich Healtcare, der seinen Umsatz insgesamt um 5,1 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro steigerte, verzeichnete Merck im Onkologiegeschäft ein organisches Wachstum von 26,4 Prozent. Die Umsätze des immunonkologischen Medikaments Bavencio haben sich im Vergleich zum Vorjahresquartal mehr als verdoppelt, vor allem dank der seit Juni 2020 sukzessiv in den USA, in Europa und in Japan erfolgten Zulassungen zur Behandlung von Patienten mit Blasenkrebs.
In der Neurologie & Immunologie verzeichnete das Medikament Mavenclad zur Behandlung bestimmter Formen der Multiplen Sklerose (MS) ein organisches Umsatzplus von 33,1 Prozent. Dieser Zuwachs konnte die organischen Umsatzrückgänge des MS-Präparats Rebif mehr als ausgleichen. Der Bereich Neurologie & Immunologie insgesamt wuchs jedoch organisch nur um 0,9 Prozent.
Im Geschäftsbereich Electronics, der durch die Übernahme von Versum Materials gestärkt worden war, stiegen die Einnahmen um 12,1 Prozent auf 937 Millionen Euro. Hier wuchs der Bereich Semiconductor Solutions dank einer starken Nachfrage mit 20,9 doppelt so stark, während die Umsätze bei Display-Solutions weiter unter dem hohen Wettbewerbsdruck bei Flüssigkristallen litten. Die Rückgänge konnten durch das stark wachsende Geschäft mit OLED-Materialien teilweise ausgeglichen werden.
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November 11, 2021 01:50 ET (06:50 GMT)
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