DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Stärkster Anstieg der deutschen Großhandelspreise seit 1974
Der Preisauftrieb in Deutschland bleibt hoch. Im Oktober stiegen die Großhandelspreise um 1,6 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Gegenüber dem Vorjahr betrug die Steigerung um 15,2 Prozent. Das ist der höchste Anstieg seit März 1974, als die Preise im Zusammenhang mit der ersten Ölkrise stark gestiegen waren. Im September hatte die Steigerungsrate gegenüber dem Vorjahr bei 13,2 Prozent und im August bei 12,3 Prozent gelegen.
Rückläufiger Trend bei Insolvenzen in Deutschland hält an
Die Unternehmensinsolvenzen in Deutschland sind trotz der Corona-Krise weiter rückläufig. Ursächlich dafür dürften vor allem die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen sein. Im August meldeten die deutschen Amtsgerichte 1.029 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 2,1 Prozent weniger als im August des Vorjahres. Im Vergleich zum August 2019, also vor der Corona-Krise, lag die Zahl der Unternehmensinsolvenzen um 36,7 Prozent niedriger.
Wirtschaftsweise Schnitzer gegen Steuererleichterung
Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer lehnt Steuererleichterungen zur Senkung des derzeit hohen Spritpreises ab. "Eine Senkung der Mineralölsteuern halte ich für keine gute Idee", sagte die Ökonomin im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Energiepreise seien aktuell vor allem hoch, weil die Konjunktur besser laufe. "Möglicherweise sind sie auch Ausdruck von bewusster Verknappung durch die Anbieter. Abgabensenkungen können hier nicht die Lösung sein", sagte die Münchener Wirtschaftsprofessorin.
IW-Chef Hüther warnt vor Milliardenschaden durch unbesetzte Jobs
Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, hat angesichts tausender unbesetzter Stellen vor einem drohenden Wohlstandsverlust in Milliardenhöhe gewarnt. Nach Berechnungen seines Instituts würden angesichts des Ausscheidens der Babyboomer-Generation aus dem Arbeitsmarkt bis 2035 rund fünf Millionen Erwerbstätige wegfallen. Letztlich drohe der Wirtschaft damit ein Gesamtschaden von 326 Milliarden Euro.
Tschechiens Präsident Zeman nimmt Rücktritt von Ministerpräsident Babis an
Gut einen Monat nach der Parlamentswahl in Tschechien hat Staatspräsident Milos Zeman den Rücktritt der amtierenden Regierung angenommen. Dies teilte ein Sprecher Zemans im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Zuvor hatte Ministerpräsident Andrej Babis formell den Rücktritt seiner Regierung eingereicht. Der populistische Milliardär bleibt bis zur Vereidigung einer neuen Regierung geschäftsführend im Amt.
Westen prangert Vorgehen von Belarus im Flüchtlingsstreit an
Die USA und mehrere europäische Länder haben mit Blick auf die Flüchtlingskrise an der Grenze zwischen Belarus und der EU das Vorgehen der Regierung in Minsk verurteilt. In einer gemeinsamen Erklärung warfen sie Belarus bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats eine "orchestrierte Instrumentalisierung von Menschen" vor. Ziel der Aktion von Machthaber Alexander Lukaschenko sei es, "die Außengrenze der Europäischen Union zu destabilisieren".
Medienberichte: Video-Gipfel von Biden und Xi voraussichtlich am Montag
US-Präsident Joe Biden und Chinas Staatschef Xi Jinping werden voraussichtlich am kommenden Montag ein virtuelles Gipfeltreffen abhalten. Der Sender CNN und das Nachrichtenportal Politico berichteten übereinstimmend und unter Verweis auf informierte Kreise, das Video-Gespräch sei unter Vorbehalt für Montag angesetzt worden. Die Spannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Erde hatten zuletzt besonders mit Bezug auf Taiwan erheblich zugenommen.
US-Gericht stoppt Herausgabe von Akten zu Erstürmung des Kapitols
Im Streit über die Herausgabe der Akten zur Erstürmung des Kapitols hat der frühere US-Präsident Donald Trump einen Etappenerfolg erzielt. Ein Berufungsgericht in Washington gab einem Antrag Trumps statt und setzte damit die Übergabe der Dokumente an den Kongress vorerst aus. Für den 30. November setzte das Gericht eine Anhörung an. Der Schritt sei aber "in keiner Weise als Entscheidung in der Sache" zu verstehen, betonten die drei Richter.
US-Vizepräsidentin Harris ruft zu gemeinsamem Kampf gegen Armut auf
US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat zu gemeinsamen weltweiten Anstrengungen im Kampf gegen Armut und ihre Auswirkungen aufgerufen. Die Kluft zwischen armen und reichen Staaten habe es schon immer gegeben, doch während der Corona-Pandemie sei sie noch größer geworden, sagte Harris zum Auftakt eines mehrtägigen Friedensforums in Paris. Dies sei "inakzeptabel", doch nur gemeinsam ließe sich dagegen ankämpfen.
Bank of Mexico erhöht Zinsen erneut um 25 Basispunkte
Die mexikanische Notenbank zieht die geldpolitischen Zügel abermals an und begründet dies mit anhaltendem Inflationsdruck und den steigenden Inflationserwartungen. Der fünfköpfige Vorstand der Zentralbank stimmte mit 4:1 Stimmen dafür, den Zielwert für den Tagesgeldsatz um einen Viertelprozentpunkt auf 5,0 Prozent anzuheben. Der stellvertretende Gouverneur Gerardo Esquivel stimmte dafür, den Zinssatz bei 4,75 Prozent zu belassen
Kubanische Opposition hält trotz Verbots an Protesten fest
Die kubanische Opposition hält trotz des Verbots der Behörden an den für Montag geplanten landesweiten Protesten gegen die Regierung fest. Der Hauptorganisator der Proteste, Yunior García, kündigte an, er werde bereits am Sonntag alleine auf einer zentralen Straße in Havanna demonstrieren. Er wolle für alle Bürger auf die Straße gehen, "denen das Demonstrationsrecht für den 15. November entzogen wurde", erklärte der Oppositionelle auf Twitter.
+++ Konjunkturdaten +++
Malaysia BIP 3Q -4,5% (PROG: -3,7%) gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo
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November 12, 2021 03:00 ET (08:00 GMT)
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