DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
US-Finanzministerin Janet Yellen hat vor einer Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung ab dem 15. Dezember gewarnt. In einem Brief an die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, rief Yellen zu einer Anhebung oder Aussetzung der Schuldenobergrenze auf, um "das Vertrauen in die Vereinigten Staaten und die Kreditwürdigkeit" des Landes sicherzustellen. "Es gibt Szenarien, in denen dem Finanzministerium nicht genügend Ressourcen verbleiben, um den Betrieb der US-Regierung über diesen Zeitpunkt hinaus zu finanzieren", schrieb Yellen. Bereits im Oktober hatte den USA ein Zahlungsausfall gedroht, den der Kongress mit einer Anhebung der Schuldenobergrenze um 480 Milliarden Dollar zunächst abwendete. Über das Schuldenlimit streiten sich die Demokraten von Präsident Joe Biden und die oppositionellen Republikaner bereits seit Monaten.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
22:05 US/Cisco Systems Inc, Ergebnis 1Q
22:15 US/Nvidia Corp, Ergebnis 3Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Baubeginne/-genehmigungen Oktober Baubeginne PROGNOSE: +1,6% gg Vm zuvor: -1,6% gg Vm Baugenehmigungen PROGNOSE: +2,6% gg Vm zuvor: -7,7% gg Vm
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 4.696,00 0,0% E-Mini-Future Nasdaq-100 16.296,75 -0,0% Nikkei-225 29.688,33 -0,4% Hang-Seng-Index 25.603,29 -0,4% Kospi 2.962,42 -1,2% Shanghai-Composite 3.535,66 +0,4% S&P/ASX 200 7.369,90 -0,7%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Leichter - Eine Rolle für die maue Stimmung dürfte spielen, dass das Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und Chinas Staatschef Xi Jinping wenig Konkretes brachte im Hinblick auf Entspannung zwischen beiden Seiten, außer dass man in Kontakt bleiben will. Allerdings waren die Erwartungen von vornherein auch niedrig. In Sydney belastetn derweil hohe Kursverluste im Bankensektor, für Commonwealth Bank of Australia (CBA) ging es um über 8 Prozent nach unten. Die Bank warnte vor den Auswirkungen der niedrigen Zinsen und des scharfen Wettbewerbs auf die Gewinnmargen. NAB, Westpac und ANZ gaben um bis zu 2,0 Prozent nach. Daneben standen Nufarm (-8,6%) schwer unter Druck. Das Agrarchemieunternehmen hatte vor den Margenfolgen hoher Materialkosten und gestörter Lieferketten gewarnt. An der Börse in Tokio berichten Teilnehmer derweil von Kursgewinnen bei Aktien aus dem Energiesektor, weil die Regierung Maßnahmen wie Subventionen an Raffinerien erwägt, um gegen die hohen Großhandelspreise vorzugehen. Idemitsu Kosan legen um 0,9 Prozent zu, Inpex um 1,5 Prozent.
US-NACHBÖRSE
Mit einem Kursplus von 7,3 Prozent reagierte die Aktie des Inneineinrichters La-Z-Boy auf starke und besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen. Das Unternehmen hatte u.a.Rekordumsätze berichtet, weil es dank Kapazitätserweiterungen in der Lage war, die erhöhte Nachfrage zu befriedigen wie auch einen bedeutenden Auftragsbestand zu bewältigen. Außerdem glich La-Z-Boy mit Preisaufschlägen steigende Rohmaterialkosten aus.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 36.142,22 +0,2% 54,77 +18,1% S&P-500 4.700,90 +0,4% 18,10 +25,2% Nasdaq-Comp. 15.973,86 +0,8% 120,01 +23,9% Nasdaq-100 16.309,77 +0,7% 120,65 +26,6% Dienstag Montag Umsatz NYSE (Aktien) 787 Mio 767 Mio Gewinner 1.500 1.531 Verlierer 1.810 1.817 unverändert 169 150
Etwas fester - Positiv überraschende Einzelhandels- und Industrieproduktionszahlen sorgten für gute Stimmung, auch wenn sie zugleich die herrschenden Zinserhöhungsspekulationen verstärkten. Neben den Einzelhandelsdaten blickten Anleger auch auf wichtige Branchenunternehmen. Die Baumarktkette Home Depot übertraf im Berichtsquartal die Erwartungen auf ganzer Linie übertroffen. Der Kurs legte um 5,7 Prozent zu. Auch Walmart (-2,6%) überzeugte mit seinen Zahlen. Zugleich erhöhte das Unternehmen in dem inflationären seine Preise, was für Kritik sorgte, weil Walmart typischerweise die Preise langsamer als Wettbewerber erhöht, um mehr Kunden anzulocken. Dies belaste Margen und Ergebnis, hieß es. Mit optimistischen Prognosen sorgte Qualcomm für einen Kurssprung der eigenen Aktie um 7,9 Prozent auf ein Rekordhoch.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,51 -0,8 0,52 39,1 5 Jahre 1,27 1,8 1,25 91,0 7 Jahre 1,52 2,2 1,50 87,5 10 Jahre 1,64 1,8 1,62 72,1 30 Jahre 2,03 3,1 2,00 37,9
Am Rentenmarkt legten die Renditen mit den Zinserhöhungserwartungen am langen Ende weiter zu und erreichten das höchste Niveau seit drei Wochen. Am kürzeren Ende sei der Renditeanstieg schon früher im Jahr vonstatten gegangen, hieß es zu den dort erneut leicht nachgebenden Renditen. Teilnehmer verwiesen auf den Präsidenten der Fed von St. Louis, James Bullard, der energischere Schritte gegen die Inflation gefordert hatte. "Ich denke, dass es dem Offenmarktausschuss gut ansteht, in den nächsten Sitzungen eine falkenhaftere Richtung einzuschlagen, damit wir das Inflationsrisiko angemessen steuern können", sagte er. Renditetreibend wirkten außerdem die starken Konjunkturzahlen des Tages.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Di, 8:36 % YTD EUR/USD 1,1305 -0,2% 1,1322 1,1373 -7,4% EUR/JPY 129,83 -0,1% 130,01 129,95 +3,0% EUR/GBP 0,8409 -0,3% 0,8432 0,8458 -5,8% GBP/USD 1,3442 +0,1% 1,3427 1,3447 -1,7% USD/JPY 114,84 -0,0% 114,84 114,26 +11,2% USD/KRW 1.182,31 -0,1% 1.184,04 1.179,88 +8,9% USD/CNY 6,3859 -0,1% 6,3929 6,3776 -2,2% USD/CNH 6,3865 -0,1% 6,3907 6,3759 -1,8% USD/HKD 7,7881 +0,0% 7,7871 7,7876 +0,5% AUD/USD 0,7297 -0,1% 0,7301 0,7337 -5,3% NZD/USD 0,7009 +0,3% 0,6989 0,7031 -2,4% Bitcoin BTC/USD 59.359,76 -2,1% 60.620,01 60.615,26 +104,3%
Die Dollarrally setzte sich fort, der Dollarindex stieg um weitere 0,6 Prozent und baute die Aufschläge mit den Daten zur Industrieproduktion noch aus. Laut Händlern sprechen die Daten für baldige Zinserhöhungen. Mit dem Anstieg des Dollar am Vortag auf ein 16-Monatshoch zum Euro sieht die ING das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Die Anleger kauften Dollar, weil sie eine schnellere Straffung der US-Geldpolitik antizipierten nach den jüngsten hohen Inflationsdaten, hieß es. Im asiatisch dominierten Geschäft am Mittwoch hat der Euro zwei Tage nach der 1,14er nun auch die 1,13er Marke zum Dollar nach unten durchbrochen.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 80,25 80,76 -0,6% -0,51 +68,3% Brent/ICE 81,97 82,43 -0,6% -0,46 +62,0%
Die Erdölpreise tendierten wenig verändert. Einerseits bremste der festeDollar, andererseits wurde das Anzapfen der strategischen US-Reserve mit Aussagen des Mehrheitsführers im Repräsentantenhaus, Steny Hoyer, unwahrscheinlicher. Hoyer sprach sich dagegen aus, die strategische Reserve anzutasten. Im asiatischen Geschäft fallen die Preise um rund 1 Prozent, weil der Dollar weiter bremst und ein US-Brachenverband am späten Vorabend steigende Ölvorräte gemeldet hatte.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.855,67 1.850,99 +0,3% +4,68 -2,2% Silber (Spot) 25,01 24,83 +0,7% +0,18 -5,2% Platin (Spot) 1.070,82 1.065,65 +0,5% +5,17 +0,0% Kupfer-Future 4,35 4,35 -0,1% -0,01 +23,3%
Der Goldpreis gab mit dem anziehenden Dollar seine Aufschläge wieder ab. Das Gold profitiere als potenzieller Inflationsschutz zwar von der aktuell hohen Inflation, doch der feste Dollar und steigende Marktzinsen bremsten.
MELDUNGEN SEIT DIENSTAG 20.00 UHR
CHILE
Der durch die "Pandora Papers" unter Druck geratene chilenische Präsident Sebastian Piñera entgeht einer Amtsenthebung. Bei einer Abstimmung im Senat kam die erforderliche Zweidrittelmehrheit für die Einleitung eines Verfahrens gegen Piñera nicht zustande. Piñera wird vorgeworfen, den Verkauf einer Bergbaufirma durch ein Unternehmen, das seinen Kindern gehört, in einem Steuerparadies abgewickelt zu haben.
GELDPOLITIK USA
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
November 17, 2021 01:55 ET (06:55 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien -2-
US-Präsident Joe Biden will noch in dieser Woche bekanntgeben, ob er Notenbankchef Jerome Powell für eine zweite Amtszeit nominiert. Biden sagte am Dienstag, er werde seine mit Spannung erwartete Entscheidung in "etwa vier Tagen" verkünden. Powells laufende vierjährige Amtszeit endet im kommenden Februar. Biden könnte den Republikaner, der auch bei vielen Demokraten hohes Ansehen genießt, für eine weitere Amtszeit nominieren. Er könnte sich aber auch für einen Wechsel an der Spitze der mächtigen Notenbank entscheiden. Als Favoritin würde dann Finanzexpertin Lael Brainard gelten, die bereits im Vorstand der Fed sitzt.
GELDPOLITIK USA
Die Präsidentin der Fed von San Francisco, Mary Daly, rät angesichts der Inflation zu Geduld. Sie Teuerung sei zwar hoch, doch warnte sie vor voreiligen Schritten gegen den Preisdruck. Diese könnten zu unerwünschten Problemen führen, wenn der Druck nachlasse.
JAPAN - KONJUNKTUR
Die japanischen Maschinenbauaufträge sind im September unverändert geblieben gegenüber dem Vormonat, während Ökonomen ein Plus von 1,8 Prozent geschätzt hatten. Die Exporte lagen im Oktober 9,4 Prozent über Vorjahr, verglichen mit einer Prognose von +11,5 Prozent. Die Importe stiegen um 26,7 Prozent. Die Handelsbilanz wies ein Defizit von 67,4 Milliarden Yen auf, während ein Defizit von 400 Milliarden Yen erwartet wurde.
ÖLVORRÄTE USA
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 0,7 Millionen Barrel gestiegen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. Die Benzinbestände verringerten sich um 2,8 Millionen. Für die offiziellen Daten am Mittwoch erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Zunahme von 0,5 Millionen und bei Benzin ein Minus von 0,6 Millionen Barrel.
TESLA
Tesla-Chef Elon Musk hat am Dienstag weitere Aktien im Wert von 973 Millionen Dollar verkauft und damit fast die Hälfte seines Ziels erreicht, 10 Prozent seiner Tesla-Beteiligung zu veräußern. Musk verkaufte damit den siebten Handelstag in Folge ein großes Aktienpaket.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz/gos
(END) Dow Jones Newswires
November 17, 2021 01:55 ET (06:55 GMT)
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