DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
CORONA-BONUS - Der Sozialverband VdK fordert, den neuen Corona-Bonus für Pflegekräfte auf die häusliche Pflege auszuweiten. "Es braucht nicht nur einen Bonus für Pflegekräfte in Einrichtungen, wir fordern diesen für all jene, die Zuhause ihre Angehörigen pflegen", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele. Die pflegenden Angehörigen seien schon in den vorangegangenen Corona-Wellen immer vergessen worden. Das passiere nun wieder. (Funke Mediengruppe)
CDU - Der noch amtierende Kanzleramtschef Helge Braun setzt sich im Rennen um den CDU-Vorsitz von seinen Konkurrenten Friedrich Merz und Norbert Röttgen ab, indem er seine Verankerung in der Partei betont. "Ich bin seit 18 Jahren Kreisvorsitzender in Hessen. Auf diese Erfahrung wird es jetzt ankommen, um den Bruch zwischen Führung und Basis zu heilen", sagte Braun in einem Interview mit dem Spiegel. "Die Rückmeldungen, die ich bekommen habe, zeigen: Es gibt viel Zustimmung für meine Haltung und meine Ideen für eine Reform der CDU." (Spiegel)
BAHNREFORM - In den Verhandlungen über die Bildung einer Ampel-Koalition auf Bundesebene wird eine Einigung auf eine große Bahnreform unwahrscheinlich. Da sich die SPD den Plänen von Grünen und FDP für eine Trennung von Netz und Betrieb durch die Umwandlung der DB-Infrastruktursparten Netz, Energie und Stationen in eine bundeseigene Gesellschaft außerhalb der DB AG widersetzt, wollen Grüne und FDP nach Welt-Informationen in den Schlussrunden der Parteispitzen nun vor allem für eine kleine Lösung werben: Bei ihr würden die Infrastruktursparten in der DB AG verbleiben, aber darauf verpflichtet, gewinnfrei zu arbeiten und mithin keine Gewinne mehr an den Gesamtkonzern abzuführen. Hiervon erhoffen sich Grüne und FDP eine stärkere Gemeinwohl-Orientierung der Infrastruktursparten sowie deren Ausrichtung an politischen Zielen. (Welt)
WASSERSTOFF - Der windreiche Nordwesten Deutschlands bietet sich dafür an, mit Strom aus erneuerbaren Energien grünen Wasserstoff herzustellen. Mehrere Vorhaben sollen hier innerhalb der kommenden Jahre den Weg in die Wasserstoff-Welt ebnen. Vier Akteure bündeln nun ihre Projekte: Der Energiekonzern EWE, der Stromnetzbetreiber Tennet sowie die Gasnetzbetreiber Gasunie und Thyssengas schließen eine Kooperationsvereinbarung und führen damit die Projekte "Clean Hydrogen Coastline" und "Element eins" zusammen. (Handelsblatt)
NEOBROKER - Die EU-Kommission will das umstrittene Geschäftsmodell vieler Neobroker "Payment for Orderflow" verbieten. Hierzu soll die europäische Marktverordnung Mifir entsprechend geändert werden, wie aus einem Entwurf hervorgeht, der der Börsen-Zeitung vorliegt. Bei dem Payment-Modell, das unter anderem bei den Ereignissen rund um die Game-Stop-Aktie zu Jahresbeginn in den Fokus gerückt war, leiten Broker die Orders ihrer Retailkunden gegen Provision zentral an Handelshäuser weiter. Für die Kunden ist das System zwar günstig oder kostenlos, es steht aber wegen möglicher Interessenkonflikte der Broker, fehlender Kostentransparenz und der Ausführungsqualität in der Kritik. (Börsen-Zeitung)
BASEL 3 - Die Kritik an den EU-Plänen zur Umsetzung des Kapitalregelwerks Basel 3 für Banken hält an. Nachdem EU-Parlamentarier und der Bundesverband deutscher Banken die Vorgaben für Mittelstandsfinanzierungen gerügt haben, tritt die Spitze des Verbands der Pfandbriefbanken (VDP) auf den Plan und fordert andere Regeln für Immobilienfinanzierungen. Laut Verband wird die Reform, weil sie die Nutzung bankinterner Modelle einschränkt, die Kapitalanforderungen für seine Mitglieder um mindestens 25 Prozent steigen lassen. Im Gespräch verlangt VDP-Präsident Louis Hagen eine "strukturell und dauerhaft angemessene" Behandlung von Immobilienfinanzierungen durch die Regulierung. (Börsen-Zeitung)
FINANZMARKT-REGULIERUNG - Mit deutlichen Worten kritisiert Allianz-Chef Oliver Bäte die Regulierung. Sie habe das Finanzsystem nicht sicherer gemacht. Die Dividendensperre einiger Aufseher habe die Investoren verschreckt. Das sei ein "Desaster". Sollte sich Ähnliches wiederholen, drohe die Assekuranz "uninvestable" zu werden. (Börsen-Zeitung)
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November 19, 2021 00:58 ET (05:58 GMT)
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