DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
DIENSTAG: In Japan findet aufgrund des Feiertages "Arbeitsdanktag" kein Handel statt.
TAGESTHEMA
Eon hat sich ambitionierte mittel- und langfristige Investitions- und Wachstumsziele gesetztund will 2022 bis 2026 rund 27 Milliarden Euro investieren. Die Investitionen sollen zu 85 bis 90 Prozent auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sein. Rund 22 Milliarden Euro sollen in den Ausbau der Energienetze investiert werden, dabei 2 Milliarden in die Digitalisierung.Der Beitrag des Geschäftsbereichs zum Ergebnis soll laut Mitteilung zum stattfindenden Kapitalmarkttag um 3 bis 4 Prozent jährlich zulegen. Weitere 5 Milliarden Euro sollen in den Geschäftsbereich Kundenlösungen fließen. Die Erträge im Energievertrieb sollen um jährlich 3 bis 6 Prozent ansteigen. Finanziert werden soll dies auch durch Verkäufe von Portfolio-Aktivitäten sowie durch Partnerschaften. Eon will in den kommenden fünf Jahren hierdurch etwa 2 bis 4 Milliarden Euro erlösen.
Wachstumspotenzial sieht Eon auch im Bereich Wasserstoff. Hier sollen die Aktivitäten unter Rückgriff auf Projekt-Partnerschaften "deutlich ausgeweitet" werden.
Wie Eon bereits am Vorabend mitgeteilt hatte, soll das bereinigte EBITDA im Kerngeschäft, also ohne die Kernkraft-Tochter Preussenelektra, jährlich um durchschnittlich 4 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro im Jahr 2026 steigen.
TAGESTHEMA II
THYSSENKRUPP
Cevian platziert einen Anteil von 6,9 Prozent an Thyssenkrupp, wie Reuters unter Berufung auf die Agentur IFR berichtet. Der schwedische aktivistische Fonds reduziere seine Thyssen-Bestände nach der jüngsten Kurserholung. Das von der UBS geleitete rund 43 Millionen Aktien umfassende Angebot sei mit einer Preisspanne von 10,20 bis 11,29 Euro pro Aktiegestartet, was zu einem Erlös von 439 Millionen bis 485 Millionen Euro führen könne, so IFR.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
10:00 DE/Eon SE, Capital Markets Day (online) mit Präsentation
zur künftigen Strategie; 13:45 PK
12:45 US/Medtronic plc, Ergebnis 2Q, Minneapolis
22:05 US/HP Inc, Ergebnis 4Q, Palo Alto
Weitere Termine:
DE/Jost Werke AG, Capital Markets Day
AUSBLICK KONJUNKTUR
- FR 09:15 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe November (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 55,9 zuvor: 56,6 09:15 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe November (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 52,8 zuvor: 53,6 - DE 09:30 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe November (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 51,6 zuvor: 52,4 09:30 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe November (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 56,5 zuvor: 57,8 - EU 10:00 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Eurozone November (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 53,8 zuvor: 54,6 10:00 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Eurozone November (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 57,3 zuvor: 58,3 Einkaufsmanagerindex gesamt PROGNOSE: 53,2 zuvor: 54,2 - GB 10:30 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe November (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 58,8 zuvor: 59,1 10:30 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe November (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 57,3 zuvor: 57,8 - US 15:45 Einkaufsmanagerindex Service Markit November (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 58,9 zuvor: 58,7 15:45 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Markit November (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 59,0 zuvor: 58,4 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: Stand +/- DAX-Future 16.040,00 -0,1% E-Mini-Future S&P-500 4.669,25 -0,2% E-Mini-Future Nsdq-100 16.323,75 -0,4% Nikkei-225 Feiertag Schanghai-Composite 3.590,92 +0,2% +/- Ticks Bund -Future 171,49 -15 Vortag: INDEX Schluss +/- DAX 16.115,69 -0,3% DAX-Future 16.063,00 -0,5% XDAX 16.068,17 -0,5% MDAX 35.663,28 -0,7% TecDAX 3.942,21 -1,1% EuroStoxx50 4.338,69 -0,4% Stoxx50 3.769,56 -0,1% Dow-Jones 35.619,25 +0,0% S&P-500-Index 4.682,94 -0,3% Nasdaq-Comp. 15.854,76 -1,3% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 171,64 -70
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Die europäischen Börsen dürften mit kleineren Abgaben in den Handel am Dienstag starten. Die Schwäche an den US-Börsen im dortigen späten Geschäft dürfte nachgeholt werden, erwarten Marktteilnehmer. Zwar wird die am Montag beschlossene Nominierung von US-Notenbank-Chef Jerome Powell für eine zweite Amtszeit im Handel grundsätzlich begrüßt, das bedeutet allerdings auch, dass die Geldpolitik wie unter Powell eingeleitet demnächst gestrafft wird. Diese Aussichten sorgten an der Wall Street für deutlich anziehende Marktzinsen und drückten auf die zinssensiblen Technikwerte an der Nasdaq, während Bankaktien davon tendenziell profitierten. Positiv für die hiesigen Börsen wird derweil weiter die anhaltende Euro-Schwäche gesehen als Folge der Perspektive einer schärferen geldpolitischen Gangart in den USA, die den Dollar stützt. Im Blick steht Eon mit dem Kapitalmarkttag. Konjunkturseitig stehen in Europa viele Einkaufsmanagerindizes auf dem Terminkalender, ebenso in den USA.
Rückblick: Etwas leichter - Trotz der grassierenden Corona-Pandemie sprachen Marktteilnehmer weiter von einem günstigen Umfeld für europäische Aktien mit Blick auf den festen Dollar und zuletzt sinkende Rohstoffpreise. Stützend wirkten die sich zunehmend auflösenden Zinserhöhungserwartungen für die Eurozone. Neue Lockdowns dürften die Märkte eher nicht nachhaltig bremsen.. Einen Satz um 30 Prozent nach oben auf 0,45 Euro machten Telecom Italia. Das US-Beteiligungsunternehmen KKR will den Konzern für 10,8 Milliarden Euro übernehmen und bietet 50,5 Cent je Aktie. Das sorgte auch bei anderen Aktien aus dem Sektor für Kursfantasie und teils deutliche Gewinne. Ericsson (-5,6%) übernimmt für rund 6,2 Milliarden Dollar die Vonage Holdings, einen US-Anbieter von globaler Cloud-Kommunikation für Unternehmen. Julius Bär standen mit einem Minus von 4,8 Prozent unter Druck. "Die Zahlen sind schwächer als erwartet", hieß es bei der Citi mit Blick auf die vorgestellten 10-Monatszahlen.
DAX/MDAX/TECDAX
Etwas leichter - Tui entzogen sich dem coronabedingten Abgabedruck im Touristiksektor und legten um 1,4 Prozent zu nach optimistischen Aussagen zum Sommergeschäft 2022 durch Tui-Deutschlandchef Stefan Baumert. Vonovia verloren 2,2 Prozent. "Das ist ein Brett", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf die 8 Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Übernahme von Deutsche Wohnen. Die Spekulationen um die Einflussnahme des aktivistischen Investors Daniel Kretinsky bei der Aareal Bank (+1,1%) nahmen zu. Kretinsky hat seinen Anteil mehr als verdoppelt auf 7,8 Prozent. Deutsche Bank gewannen 0,4 Prozent. Die Nachfolgeregelung für Aufsichtsratschef Paul Achleitner spielte keine große Rolle am Markt.
XETRA-NACHBÖRSE
Die Thyssen-Aktie sackte mit einer Platzierung durch Cevian ab. Laut Reuters brachten die Schweden 6,9 Prozent an Thyssen auf den Markt. Die Thyssen-Aktie verlor 7,5 Prozent. Eon reagierten kaum auf Aussagen zur Strategie. Die Aktie gab 0,4 Prozent ab. Gigaset verloren bei schwachem Handel 3 Prozent. Das Unternehmen blickt beim Umsatz wegen Chip-Lieferengpässen etwas vorsichtiger auf das Gesamtjahr.
USA - AKTIEN
Uneinheitlich - Dass Fed-Chef Jerome Powell eine zweite Amtszeit bekommt, begrüßte der Aktienmarkt zunächst, im späten Geschäft fielen die Indizes aber deutlich zurück. Die Abwärtsbewegung wurde von den zuletzt besonders gesuchten Technologiewerten an der Nasdaq angeführt. Bankenwerte profitierten dagegen von den kräftig steigenden Renditen. Goldman Sachs verteuerten sich um 2,3 und JP Morgan um 2,1 Prozent. Tesla stiegen um 1,7 Prozent, nachdem CEO Elon Musk über Twitter mitgeteilt hat, dass das Model S Plaid "um März herum" in China auf den Markt kommen könnte. Die Aktie von Vonage Holdings machte einen Kurssprung um rund 27 Prozent nach oben. Ericsson will den Anbieter von globaler Cloud-Kommunikation für Unternehmen für rund 6,2 Milliarden US-Dollar übernehmen. Astra Space schossen um 17 Prozent nach oben,nachdem das Raumtransportunternehmen seinen ersten kommerziellen Orbitalstart erfolgreich abgeschlossen hatte.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,58 6,9 0,51 46,5 5 Jahre 1,31 8,7 1,22 95,1 7 Jahre 1,55 9,5 1,45 90,0 10 Jahre 1,62 7,6 1,55 70,5 30 Jahre 1,97 5,5 1,91 32,0
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
November 23, 2021 01:32 ET (06:32 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
Mit der Ernennung Powells zum Fed-Chef für weitere vier Jahre zogen die Renditen am US-Anleihemarkt massiv an, die Zehnjahresrendite schoss um knapp 8 Basispunkte nach oben. Die US-Notenbank dürfte damit auf dem eingeschlagenen Weg einer allmählichen Straffung der Geldpolitik bleiben, so die Überlegung der Marktteilnehmer.
DEVISENMARKT
zuletzt +/- % 0:00 Uhr Mo., 17:24 Uhr % YTD EUR/USD 1,1234 -0,0% 1,1237 1,1263 -8,0% EUR/JPY 129,31 +0,2% 129,07 129,22 +2,6% EUR/CHF 1,0477 -0,1% 1,0721 1,0479 -3,1% EUR/GBP 0,8393 +0,0% 0,8390 0,8398 -6,0% USD/JPY 115,10 +0,2% 114,84 114,73 +11,4% GBP/USD 1,3385 -0,1% 1,3396 1,3412 -2,1% USD/CNH 6,3879 -0,0% 6,3903 6,3842 -1,8% Bitcoin BTC/USD 56.370,51 -0,7% 56.743,69 58.004,26 +94,0%
Der Dollar zog mit der Powell-Personalie an, weil Powell als weniger taubenhaft gilt als die ebenfalls als nächste Fed-Chefin gehandelte Lael Brainard, die nun Powells Stellvertreterin werden soll. Der Dollarindex legte um 0,5 Prozent zu, der Euro fiel auf 1,1240. Die Notenbank dürfte damit auf Kurs bleiben, hieß es mit Blick auf das beschlossene Tapering und die Aussicht auf im nächsten Jahr steigende US-Zinsen.
ROHSTOFFE
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 75,89 76,75 -1,1% -0,86 +59,8% Brent/ICE 79,02 79,70 -0,9% -0,68 +57,1%
Der Ölpreis legte um ein halbes Prozent zu. Am Markt gab es Spekulationen, dass die Opec die Ausweitung ihrer Produktion überdenken könnte. Zugleich wirkte der feste Dollar bremsend.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.805,73 1.804,67 +0,1% +1,06 -4,9% Silber (Spot) 24,06 24,19 -0,5% -0,13 -8,8% Platin (Spot) 1.015,50 1.014,90 +0,1% +0,60 -5,1% Kupfer-Future 4,38 4,40 -0,5% -0,02 +24,2%
Der Goldpreis sackte mit den stark steigenden Marktzinsen um 2,2 Prozent ab. Das war der stärkste Tagesrückgang seit über drei Monaten für das Edelmetall, das als zinslose Anlage bei steigenden Renditen am Anleihemarkt an Attraktivität verliert.
MELDUNGEN SEIT MONTAG 17.30 UHR
CORONA-PANDEMIE
- Die US-Regierung warnt angesichts der aktuell starken Ausbreitung des Coronavirus nachdrücklich vor Reisen nach Deutschland.
- In Israel haben die Corona-Impfungen von Kindern zwischen fünf und elf Jahren begonnen.
- Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist auf ein weiteres Rekordhoch von 399,8 Gestiegen, den 16. Tag in Folge. Am Montag hatte die Inzidenz bei 386,5 gelegen, am Dienstag vergangener Woche bei 312,4. Bundesweit wurden binnen 24 Stunden 45.326 (Vorwoche: 32.048) Neuinfektionen verzeichnet. Die Zahl der Todesopfer der Pandemie in Deutschland stieg demnach um 309 (265) auf 99.433 Fälle.
GELDPOLITIK USA
Der Präsident der Atlanta Fed, Raphael Bostic hat die Entscheidung von US-Präsident Joe Biden begrüßt, Jerome Powell eine zweite Amtszeit an der Spitze der US-Notenbank Fed zu gewähren. Dies beseitige die Unsicherheit und ermögliche es der Fed, sich auf die Wirtschaft zu konzentrieren. Die US-Notenbank sollte offen dafür sein, auf ihrer nächsten Sitzung Mitte Dezember über eine schnellere Verlangsamung ihrer Wertpapierkäufe (Tapering) zu sprechen, sagte er.
FRANKREICH/GROßBRITANNIEN
Frankreich hat die EU-Kommission aufgefordert, sich "aktiver" für die Beilegung des Streits um Fischereilizenzen zwischen Paris und London einzusetzen. "Es ist ein Problem der EU, es sollte als ein Problem der EU behandelt werden, und Frankreich fordert, dass es so behandelt wird", sagte Europa-Staatssekretär Clément Beaune.
NORD STREAM 2
Die USA haben wegen der umstrittenen Gaspipeline Nord Stream 2 weitere Sanktionen verhängt. Die neuen Strafmaßnahmen richten sich gegen die mit Russland in Verbindung gebrachte Firma Transadria sowie zwei Schiffe. Laut US-Außenminister Antony Blinken lehtnt die US-Regierung das Pipeline-Projekt weiter ab. Doch arbeiteten die USA mit Deutschland und anderen Verbündeten zusammen, um die Risiken des Projekts für die Ukraine und andere Länder zu reduzieren. Auf umfassende Strafmaßnahmen, die das Projekt komplett torpedieren würden, verzichtet die Regierung jedoch. Die neuen Sanktionen haben de facto keine größeren praktischen Auswirkungen auf das Projekt.
GIGASET
blickt beim Umsatz wegen Chip-Lieferengpässen etwas vorsichtiger auf das Gesamtjahr, ist beim operativen Ergebnis aber optimistischer. Der Cashflow dürfte aber negativ ausfallen. Der Umsatz wird 2021 bei mindestens 210 Millionen Euro gesehen. Bisher wurde mit einer leichten Umsatzsteigerung verglichen mit dem Vorjahr (214,2 Millionen) gerechnet. Beim EBITDA wird nicht länger ein leichter, sondern nun ein deutlicher Anstieg von mindestens 7,5 Millionen Euro erwartet.
KÜHNE + NAGEL
bekommt im kommenden Sommer mit Stefan Paul einen neuen CEO.Dann beendet der bisherige Chef Detlef Trefzger aus privaten Gründen seine Tätigkeit. Paul ist seit 2013 in der Geschäftsleitung von Kühne + Nagel.
SAMSUNG ELECTRONICS
will offenbar eine rund 17 Milliarden US-Dollar teure Chipfabrik in Taylor im US-Bundesstaat Texas errichten, so mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/err/raz/gos
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November 23, 2021 01:32 ET (06:32 GMT)
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