DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Villeroy de Galhau will für ERZB große Flexibilität nach PEPP-Ende
Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte nach Einschätzung von EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau die große Flexibilität des Pandemiekaufprogramms PEPP auch über dessen avisiertes Ende im März 2022 hinaus soweit wie möglich erhalten. Als eine leicht umzusetzende Option nennt das EZB-Ratsmitglied im Interview der Börsen-Zeitung dabei die Möglichkeit, statt eines monatlichen Kaufvolumens ein Gesamtvolumen festzusetzen. Andere Elemente der PEPP-Flexibilität könne die EZB auf anderen Wegen in ihrem "virtuellen Werkzeugkasten" bewahren.
Bostic sieht gute Argumente für schnelleres Fed-Tapering
Der Präsident der Atlanta Fed, Raphael Bostic hat die Entscheidung von US-Präsident Joe Biden begrüßt, Jerome Powell eine zweite Amtszeit an der Spitze der US-Notenbank Fed zu gewähren. Dies beseitige die Unsicherheit und ermögliche es der Fed, sich auf die Wirtschaft zu konzentrieren, so der Chef der Atlanta Fed. Die US-Notenbank sollte offen dafür sein, auf ihrer nächsten Sitzung Mitte Dezember über eine schnellere Verlangsamung ihrer Wertpapierkäufe (Tapering) zu sprechen, sagte der Präsident der Atlanta Fed.
Verbraucherpreise in Singapur steigen stärker als erwartet
Die Verbraucherpreise in Singapur sind im Oktober so schnell wie seit mehr als acht Jahren nicht mehr gestiegen. Der Grund waren höhere Kosten für private Verkehrsmittel und Wohnkosten sowie eine höhere Kerninflation. Der Verbraucherpreisindex stieg im Oktober um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie das Statistikamt mitteilte. Dies war der höchste Wert seit März 2013, als der Verbraucherpreisindex um 3,5 Prozent geklettert war. Ökonomen hatten nach einer Umfrage des Wall Street Journal mit einem Plus von 2,8 Prozent erwartet.
USA verhängen weitere Sanktionen wegen Nord Stream 2
Die USA haben wegen der umstrittenen Gaspipeline Nord Stream 2 weitere Sanktionen verhängt. Die neuen Strafmaßnahmen richten sich gegen die mit Russland in Verbindung gebrachte Firma Transadria sowie zwei Schiffe, wie US-Außenminister Antony Blinken mitteilte. Der US-Chefdiplomat unterstrich, dass die US-Regierung das Pipeline-Projekt weiterhin ablehne. Doch arbeiteten die USA mit Deutschland und anderen Verbündeten zusammen, um die Risiken des Projekts für die Ukraine und andere Länder zu reduzieren, fügte Blinken hinzu.
US-Kriegsschiff durchfährt Straße von Taiwan
Gut eine Woche nach dem Video-Gespräch von US-Präsident Joe Biden mit Chinas Staatschef Xi Jinping hat erneut ein US-Kriegsschiff die Meeresstraße zwischen Taiwan und dem chinesischen Festland durchfahren. Die Routinepassage des Zerstörers USS Milius "zeigt das Engagement der USA für einen freien und offenen Indopazifik", erklärte das US-Militär am Dienstag. Laut einer Zählung internationaler Experten war es die elfte Durchfahrt eines US-Schiffes in diesem Jahr. Kriegsschiffe der USA und ihrer Verbündeten führen regelmäßig Übungen in der Meerenge durch, was oft wütende Reaktionen in Peking auslöst. China sieht Taiwan und die umliegenden Gewässer als sein Hoheitsgebiet an. Die USA und viele andere Länder betrachten die Route als internationale Gewässer, die allen offenstehen.
US-Ausschuss zu Sturm auf Kapitol lädt weitere Trump-Verbündete vor
Der US-Untersuchungsausschuss zur Erstürmung des Kapitols im Januar hat weitere Zwangsvorladungen an Verbündete des früheren Präsidenten Donald Trump ausgestellt. Der Kongressausschuss lud am Montag fünf Weggefährten Trumps vor, darunter den Politikberater Roger Stone sowie den ultrarechten Radiomoderator Alex Jones.
Paris fordert "aktivere" Beteiligung der EU zur Schlichtung im Fischereistreit
Frankreich hat die Europäische Kommission aufgefordert, sich "aktiver" für die Beilegung des Streits um Fischereilizenzen zwischen Paris und London einzusetzen. "Es ist ein Problem der EU, es sollte als ein Problem der EU behandelt werden, und Frankreich fordert, dass es so behandelt wird", sagte Europa-Staatssekretär Clément Beaune dem Nachrichtenportal Politico. Der Streit sei von der EU-Kommission anfangs "nicht ernst genug genommen" worden.
Kanzlerin telefoniert mit belarussischer Oppositionsführerin Tichanowskaja
Nach der Kritik an ihren Telefonaten mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit der im Exil lebenden belarussischen Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja telefoniert. Bei dem Gespräch am Montag habe sich die Kanzlerin mit Tichanowskaja "über die innenpolitische Lage in Belarus und die schwierige Situation an der Grenze zwischen Belarus und der Europäischen Union" ausgetauscht, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert.
Mann nach tödlicher Fahrt in US-Weihnachtsparade des fünffachen Mordes beschuldigt
Der Mann, der im US-Bundesstaat Wisconsin mit einem Auto in einen Weihnachtsumzug raste und dabei fünf Menschen tötete, ist des fünffachen Mordes beschuldigt worden. Der Polizeichef der Stadt Waukesha, Dan Thompson, identifizierte den Festgenommenen am Montag als den 39-jährigen Darrell Brooks. "Wir sind zuversichtlich, dass er alleine gehandelt hat. Es gibt keine Hinweise, dass es sich um einen terroristischen Vorfall handelt." Demnach war der Mann offenbar in einen häuslichen Streit verwickelt, bevor er am Sonntag in die Weihnachtsparade in Waukesha raste. Er hatte den Ort des häuslichen Streits vor dem Eintreffen der Polizei verlassen.
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November 23, 2021 03:00 ET (08:00 GMT)
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