DJ Markit: Deutsche Wirtschaft gewinnt im November an Stärke
FRANKFURT (Dow Jones)--Das Wachstum in der deutschen Wirtschaft hat sich im November entgegen den Erwartungen beschleunigt. Der von IHS Markit erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verbesserte sich auf 52,8 von 52,0 Punkten im Vormonat, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung für den Monat hervorgeht. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.
Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des verarbeitenden Gewerbes ermäßigte sich auf 57,6 (Oktober: 57,8), während Volkswirte einen deutlicheren Rückgang auf 56,5 erwartet hatten. Der Index für den Dienstleistungssektor erhöhte sich auf 53,4 (52,4) Punkten. Erwartet worden war dagegen ein Rückgang auf 51,6 Punkte.
Lieferverzögerungen brachten die deutsche Produktion erneut ins Stottern und sorgten vor allem in der Industrie für schwache Zahlen. Industrie und Service-Sektor zusammengenommen verzeichneten jedoch ein Zwei-Monatshoch bei der Produktionssteigerungsrate infolge der leicht anziehenden Nachfrage bei einigen Kunden.
Die Einkaufs- und Verkaufspreise legten jeweils mit neuer Rekordrate zu. Bei den Einkaufspreisen setzten sich die Kletterpartie unvermindert fort, hier sorgten Lieferverzögerungen, Materialengpässe, die Verteuerung von Energie und höhere Lohnabschlüsse dafür, dass das bisherige Allzeithoch vom Juni diesen Jahres nochmals deutlich übertroffen wurde.
In der Industrie stiegen die Einkaufspreise erheblich stärker als im Service-Sektor. Die Verkaufspreise wurden zum 14. Mal hintereinander und zum zweiten Mal in Folge mit neuer Rekordrate angehoben. Wo immer möglich wurden die Verkaufspreise erhöht, um die operativen Margen zu sichern, so IHS Markit.
Insgesamt deuten die PMI-Daten nach Aussage von IHS-Markit-Ökonom Lewis Cooper auf einen leicht beschleunigten Aufschwung hin. "Lieferverzögerungen und Inflationsdruck geben jedoch weiterhin Anlass zur Sorge und dürften das Wachstum in den kommenden Monaten weiter belasten, insbesondere wenn diese Einschränkungen die Nachfrage weiter dämpfen", sagte Cooper.
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November 23, 2021 03:47 ET (08:47 GMT)
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