DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
DONNERSTAG: In den USA bleiben Börsen und Anleihemarkt wegen des Feiertages "Thanksgiving" geschlossen.
FREITAG: In den USA findet am Aktienmarkt (19 Uhr MEZ) und am Anleihemarkt (20 Uhr MEZ) nur ein verkürzter Handel statt.
TAGESTHEMA
Die sich abschwächende Nachfrage nach Produkten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie lässt Drägerwerk vorsichtig für 2022 werden. Das Medizintechnikunternehmen rechnet mit einem spürbaren Umsatz- und Margenrückgang. 2023 soll es wieder bergauf gehen. Im kommenden Jahr erwartet Drägerwerk einen Umsatz von 3 bis 3,1 Milliarden Euro, der damit deutlich unter den beiden pandemiebedingt starken Vorjahren läge. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 entspräche dies allerdings einem Wachstum von 8 bis 11 Prozent. Die EBIT-Marge wird bei 1 bis 4 Prozent gesehen. Hier belasten ein ungünstiger Produktmix durch die abnehmenden Verkäufe von Beatmungsgeräten und höhere Preise für Komponenten und Logistik sowie Investitionen. Im laufenden Jahr rechnet Drägerwerk weiterhin mit einem währungsbereinigten Umsatzrückgang von 2 bis 6 Prozent zum Vorjahr. Bei der EBIT-Marge ist nun wegen Einmalaufwendungen das untere Ende der Spanne von 8 bis 11 Prozent wahrscheinlicher. Dräger rechnet im vierten Quartal mit Einmalaufwendungen von 30 Millionen Euro.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
06:45 LU/Aroundtown SA, Ergebnis 9 Monate, Luxemburg
07:45 IT/Enel SpA, Capital Markets Day mit Bekanntgabe
Strategieplan 2022-2024 (via Webcast)
12:35 DE/Centogene NV, Ergebnis 3Q, Rostock
AUSBLICK KONJUNKTUR
-FR 08:45 Geschäftsklimaindex November PROGNOSE: 106 zuvor: 107 -DE 10:00 Ifo-Geschäftsklimaindex November PROGNOSE: 96,4 zuvor: 97,7 Lagebeurteilung PROGNOSE: 99,0 zuvor: 100,1 Geschäftserwartungen PROGNOSE: 94,2 zuvor: 95,4 -US 14:30 BIP 3Q (2. Veröffentlichung) annualisiert PROGNOSE: +2,2% gg Vq 1. Veröff.: +2,0% gg Vq 2. Quartal: +6,7% gg Vq BIP-Deflator PROGNOSE: +5,7% gg Vq 1. Veröff.: +5,7% gg Vq 2. Quartal: +6,1% gg Vq 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 260.000 zuvor: 268.000 14:30 Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter Oktober PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: revidiert: -0,3% gg Vm; vorläufig: -0,4% gg Vm 16:00 Persönliche Ausgaben und Einkommen Oktober Persönliche Ausgaben PROGNOSE: +1,0% gg Vm zuvor: +0,6% gg Vm Persönliche Einkommen PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: -1,0% gg Vm 16:00 Neubauverkäufe Oktober PROGNOSE: 0,0% gg Vm zuvor: +14,0% gg Vm 16:00 Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan November (2. Umfrage) PROGNOSE: 66,8 1. Umfrage: 66,8 zuvor: 71,7 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA) 20:00 Fed, Protokoll der FOMC-Sitzung vom 2./3. November
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: Stand +/- DAX-Future 15.995,00 +0,1% E-Mini-Future S&P-500 4.690,00 +0,0% E-Mini-Future Nsdq-100 16.344,00 +0,2% Nikkei-225 29.302,66 -1,6% Schanghai-Composite 3.596,04 +0,2% +/- Ticks Bund -Future 171,10 +48 Vortag: INDEX Schluss +/- DAX 15.937,00 -1,1% DAX-Future 15.975,00 -0,5% XDAX 15.978,36 -0,6% MDAX 35.053,34 -1,7% TecDAX 3.851,83 -2,3% EuroStoxx50 4.283,82 -1,3% Stoxx50 3.733,94 -0,9% Dow-Jones 35.813,80 +0,5% S&P-500-Index 4.690,70 +0,2% Nasdaq-Comp. 15.775,14 -0,5% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 170,62 -102
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Auf eine gut behauptete Eröffnung an den europäischen Börsen stellen sich Marktteilnehmer am Mittwochmorgen ein. "Nach dem kräftigen Kursrückgang der vergangenen Tage ist ein Stabilisierungsversuch möglich", sagt ein Marktteilnehmer. Von den Vorlagen kommen gemischte Impulse. Während die US-Börsen im späten Geschäft zulegen konnten, geht es in Tokio am Morgen deutlich abwärts. Im Blick steht am Vormittag der Ifo-Geschäftsklima-Index. Erwartet wird ein Rückgang auf 96,4 von 97,7. Ein ganzer Zahlenreigen wird vor dem Thanksgiving-Feiertag am Nachmittag aus den USA erwartet.
Rückblick: Schwach - Die zunehmenden Spekulationen um schneller steigende Leitzinsen in den USA und möglicherweise doch auch in der Eurozone belasteten. Aktien der klassischen Industrie oder auch der Banken legten zu, die als zinssensitiver geltenden Technikaktien wurden verkauft, ihr Stoxx-Branchenindex rutschte um 3,4 Prozent ab. Der Index der Finanzdienstleister fiel um 2,3 Prozent. Im Plus (+0,6%) schloss dagegen der Index der Rohstoffaktien. Der Index der Öl- und Gaswerte legte um ein halbes Prozent zu, auch weil die Ölpreise im Verlauf wieder deutlich stiegen. CRH gewannen nach der Vorlage von Neunmonatszahlen 3,4 Prozent. Davy hatte sich angetan zu den Zahlen des Baustoffkonzerns geäußert.
DAX/MDAX/TECDAX
Schwach - Der DAX durchbrach die 16.000er Marke nach unten. Deutsche Telekom konnten sich mit dem näher rückenden Vergleich bei der Klage zum dritten Börsengang nach anfänglicher Schwäche gut behaupten. Die von Eon (-4,2%) zum Kapitalmarkttag genannten Kennziffern bewegten sich laut Jefferies lediglich im Rahmen der Erwartungen. Thyssenkrupp verloren 6,1 Prozent auf 10,60 Euro, nachdem der aktivistische Fonds Cevian seine Beteiligung reduziert und 43 Millionen Aktien am unteren Rand der Spanne von 10,20 bis 11,29 Euro platziert hatte. Eine Platzierung von Altaktionären drückte auch auf Synlab (-13%). Dagegen zogen Kuka um 10 Prozent an, weil der Großaktionär Midea ein Abfindungsangebot vorbereitet um die restlichen Aktionäre aus der Aktie zu drängen und sie von der Börse zu nehmen.
XETRA-NACHBÖRSE
Drägerwerk knickten um 11 Prozent ein nach eingetrübten Prognosen für 2022. Siemens Energy wurden bei Lang & Schwarz knapp 1 Prozent höher, nachdem die Tochter Siemens Gamesa einen größeren Auftrag aus Finnland erhalten hatte.
USA - AKTIEN
Uneinheitlich - Der Technologiesektor litt erneut besonders unter den weiter steigenden US-Renditen. Dagegen profitierten Finanzwerte davon, weil dies günstig für die Kreditmargen ist. Bei den Einzelwerten verloren Zoom 14,7 Prozent nacnh einem verlangsamten Umsatzwachstum im jüngsten Quartal. Urban Outfitters (-9,3%) übertraf zwar mit den Zahlen des dritten Quartals die Markterwartungen, doch blieb das Wachstum beim flächenbereinigten Umsatz hinter den Prognosen zurück. Für Medtronic ging es um 3 Prozent nach unten. Der Medizingerätehersteller hatte die Umsatzerwartungen im zweiten Geschäftsquartal verfehlt. Der Laborausrüster Agilent (-4,9%) verbuchte im vierten Geschäftsquartal steigende Gewinne und Umsätze. Allerdings hinkten auch einige Sparten hinterher.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,61 2,3 0,59 49,6 5 Jahre 1,34 2,2 1,32 98,3 7 Jahre 1,59 3,6 1,55 94,0 10 Jahre 1,68 5,0 1,63 76,1 30 Jahre 2,04 7,5 1,96 39,0
Die Renditen legten nach einer kurzen Verschnaufpause weiter deutlich zu, die Zehnjahresrendite stieg um 5 Basispunkte. Hintergrund waren weiter die Erwartungen schneller steigender Zinsen in den USA, nachdem der amtierende US-Notenbankchef Powell für eine weitere Amtszeit nominiert wurde und nicht seine als taubenhafter geltende Kontrahentin Brainard.
DEVISENMARKT
zuletzt +/- % 0:00 Uhr Di., 17:01 Uhr % YTD EUR/USD 1,1242 -0,1% 1,1249 1,1262 -8,0% EUR/JPY 129,28 -0,2% 129,49 129,51 +2,5% EUR/CHF 1,0497 -0,0% 1,0716 1,0503 -2,9% EUR/GBP 0,8403 -0,1% 0,8408 0,8425 -5,9% USD/JPY 115,00 -0,1% 115,12 115,00 +11,3% GBP/USD 1,3378 -0,0% 1,3379 1,3367 -2,1% USD/CNH 6,3893 -0,0% 6,3909 6,3940 -1,7% Bitcoin BTC/USD 56.307,76 -2,2% 57.567,01 56.948,51 +93,8%
Der Dollar verteidigte weitgehend seine kräftigen Vortagesgewinne. Der Dollar-Index gab um 0,1 Prozent nach. Einen dramatischen Absturz um bis zu 13 Prozent erlebte die Lira, nachdem der türkische Präsident Erdogan inmitten der Spekulationen über weltweit anziehende Zinsen erneut für Zinssenkungen in seinem Land plädiert hatte, obwohl dieses unter einer extrem hohen Inflation leidet. Zuletzt hatte die türkische Notenbank nach einer neuerlichen Zinssenkung auch für Dezember nochmal sinkende Zinsen signalisiert.
ROHSTOFFE
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 78,85 78,50 +0,4% 0,35 +66,0% Brent/ICE 82,63 82,31 +0,4% 0,32 +62,3%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
November 24, 2021 01:34 ET (06:34 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
Die Ölpreise legten deutlich zu um rund 3 Prozent, obwohl die USA und mehrere andere Länder ihre strategischen Ölreserven anzapfen werden. Der Schritt sei in den vergangenen Wochen schon angekündigt worden, hieß es. Damit solle versucht werden, die steigenden Benzinpreise zu senken, die einen großen Beitrag zur Inflation leisteten, so die Begründung der US-Regierung. Es beteiligen sich zudem China, Indien, Japan, Südkorea und Großbritannien. Am Markt wurde spekuliert, das die Opec Gegenmaßnahmen ergreifen könnte. Im asiatischen Handel am Mittwoch verteidigen die Preise die Gewinne, obgleich am späten Dienstag von einem US-Branchenverband ein Anstieg der Ölvorräte gemeldet wurde.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.792,95 1.789,27 +0,2% +3,67 -5,5% Silber (Spot) 23,60 23,65 -0,2% -0,05 -10,6% Platin (Spot) 985,32 973,85 +1,2% +11,47 -8,0% Kupfer-Future 4,43 4,42 +0,2% +0,01 +25,7%
Der Goldpreis (-0,8%) blieb mit den steigenden Marktzinsen weiter unter Druck, nachdem er zu Wochenbeginn das größte Tagesminus seit drei Monaten verzeichnet hatte.
MELDUNGEN SEIT DIENSTAG 17.30 UHR
CORONA-PANDEMIE
- Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erstmals über den Wert von 400 gestiegen auf 404,5 und erreichte damit den 17. Tag in Folge einen neuen Höchststand. Am Vortag hatte der Wert noch bei 399,8 gelegen, am Mittwoch vergangener Woche bei 319,5.
- 3G am Arbeitsplatz und in Bus und Bahn: Wenige Tage nach den Beschlüssen in Bundestag und Bundesrat tritt am Mittwoch die Neufassung des Infektionsschutzgesetzes in Kraft. Es
GELDPOLITIK NEUSEELAND
Die neuseeländische Notenbank hat den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 0,75 Prozent erhöht.
ÖLVORRÄTE USA
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 2,3 Millionen Barrel gestiegen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. Die Benzinbestände stiegen um 0,6 Millionen Barrel. Für die offiziellen Daten am Mittwoch erwarten Volkswirte beim Rohöl einen Rückgang um 0,8 Millionen und bei Benzin ein Minus von 0,5 Millionen Barrel.
DEUTSCHE TELEKOM
kann für den angestrebten Vergleich mit vielen Kleinaktionären auf finanzielle Rücklagen zurückgreifen. "Die Deutsche Telekom hat für das Prospekthaftungsverfahren zum dritten Börsengang bilanzielle Risikovorsorge in angemessener Höhe gebildet", erklärte ein Sprecher.
VW
hat von der französischen Finanzmarktaufsicht grünes Licht für die Übernahme des Autovermieters Europcar erhalten. Das Konsortium aus VW, dem Vermögensverwalter Attestor Limited und dem Mobilitätsanbieter Pon Holdings BV hatte im September das Angebot eingereicht. Europcar wurde dabei mit rund 2,5 Milliarden Euro bewertet.
VW/AUDI
Im Brüsseler Audi-Werk stehen in dieser Woche die Bänder still: Wegen sich mehrender Corona-Infektionsfälle in der Belegschaft wurde das Werk für die Woche geschlossen.
AROUNDTOWN
hat in den ersten neun Monaten bei höheren Einnahmen weniger verdient - in erster Linie wegen Veräußerungen sowie außerordentlicher Kosten für nicht eingezogene Mieten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Für das Gesamtjahr 2021 rechnet Aroundtown weiter mit FFO I in einer Spanne von 340 bis 370 Millionen Euro.
Nachfolgend die Neunmonatszahlen im Überblick (in Millionen Euro, Ergebnis, FFO und Dividende je Aktie in Euro):
BERICHTET 9MON 9M21 ggVj 9M20 Mieteinnahmen 773 +2% 758 EBITDA bereinigt 716 -1% 723 Ergebnis nach Steuern/Dritten 650 -20% 812 Ergebnis je Aktie 0,40 -9% 0,44 FFO I je Aktie 0,23 +5% 0,22 FFO I 266,9 -11% 301,4
AAREAL BANK
Die Aufsichtsratsvorsitzende Marija Korsch hat ihr Amt mit sofortiger Wirkung niedergelegt, nachdem Aareal gerade erst die Einigung mit den Finanzinvestoren Advent International und Centerbridge Partners auf eine Übernahme verkündet hatte. Zum Nachfolger wurde Hermann Wagner gewählt, der seit 2013 in dem Kontrollgremium sitzt.
ADVA OPTICAL
rät seinen Aktionären zur Annahme der Übernahmeofferte von Adtran Holdings von Ende August im Wert von 14,98 Euro je Aktie. Die Adva-Aktionäre sollen für jede Aktie 0,8244 Stammaktien einer neuen Holdinggesellschaft erhalten, die im Zuge der Transaktion entsteht und sowohl an der Nasdaq als auch an der Frankfurter Börse notiert sein soll.
PIERER MOBILITY
steigt mit einer Übernahme auf dem US-Markt ein. Der Zweiradhersteller übernimmt die kalifornische Felt Bicycles. Finanzielle Details wurden nicht genannt.
HP
Der Computerhersteller hat für das vierte Geschäftsquartal über einen starken Anstieg der PC-Verkäufe und der Umsätze berichtet und die Markterwwartungen klar übertroffen. Allerdings räumte er ein, dass die Komponentenknappheit in der ersten Hälfte des Jahres 2022 anhalten wird.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/raz/gos
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November 24, 2021 01:34 ET (06:34 GMT)
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