DJ Stärkster Anstieg der deutschen Importpreise seit 1980
Von Andreas Plecko
WIESBADEN (Dow Jones)--Die deutsche Importpreise sind im Oktober kräftig gestiegen, was vor allem an den Kosten für Erdgas und Erdöl lag. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, stiegen die gesamten Importpreise um 3,8 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur ein Plus von 1,8 Prozent erwartet.
Binnen Jahresfrist lagen die Einfuhrpreise um 21,7 Prozent höher. Das ist die höchste Jahresrate seit Januar 1980, als die Preise im Zusammengang mit der zweiten Ölpreiskrise kräftig stiegen. Die Prognose der Volkswirte hatte auf 19,5 Prozent gelautet. Im September waren die Importpreise um 17,7 Prozent und im August um 16,5 Prozent gestiegen.
Energieeinfuhren waren im Oktober um 141,0 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Der hohe Anstieg ist insbesondere durch die stark gestiegenen Preise für Erdgas begründet. Diese lagen um 193,9 Prozent höher. Auch die Einfuhrpreise für Erdöl und Steinkohle haben sich verdoppelt beziehungsweise verdreifacht: Erdöl war um 105,9 Prozent teurer, importierte Steinkohle sogar um 213,2 Prozent.
Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im Oktober um 11,2 Prozent höher als im Vorjahr und um 1,2 Prozent höher als im Vormonat.
Die Entwicklung der Preise für importierte Vorleistungsgüter hatte ebenfalls einen sehr großen Einfluss auf die Entwicklung des Gesamteinfuhrpreisindex, wenn auch deutlich weniger als die der Energiepreise. Vorleistungsgüter wurden im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat zu 22,1 Prozent höheren Preisen importiert.
Der Index der Ausfuhrpreise lag um 1,4 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Im Vergleich zum Vorjahr wurde ein Anstieg um 9,5 Prozent registriert.
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November 26, 2021 02:11 ET (07:11 GMT)
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