DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
CORONA - Die Omikron-Variante des Coronavirus verbreitet sich schon seit einiger Zeit in Europa, vermutet der Magdeburger Virologe Björn Meyer. "Vermutlich ist Omikron schon länger da und zirkuliert gewissermaßen unter dem Radar", sagte Meyer. Darauf deuteten die Berichte von Infektionen in Großbritannien ohne Reisebezug hin. "Oftmals findet man Dinge erst, wenn man weiß, wonach man sucht", sagte Meyer weiter. (Stuttgarter Zeitung)
IMPFPFLICHT - Der geschäftsführende Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hat sich offen für eine allgemeine Impfpflicht gezeigt: "Als Arzt tue ich mich damit schwer, sehe aber die Argumente", sagte Braun. Es gebe derzeit noch 15 Millionen ungeimpfte Erwachsene, viele hielten eine Impfpflicht deshalb jetzt für den richtigen Weg, um wiederholte Beschränkungen zu vermeiden. Der Ethikrat solle sich jetzt mit der Frage befassen und eine Empfehlung abgeben, ob und wie eine Impfpflicht mit gesellschaftlicher Akzeptanz umsetzbar ist, verlangte Braun. (Funke Mediengruppe)
INVESTITIONEN - Trotz Klimawandel wollen weniger deutsche Unternehmen Investitionen tätigen, zeigt eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK). Demnach planen aktuell nur noch 35 Prozent der Firmen in der Industrie, Geld in neue Produkte zu investieren. Zu Jahresbeginn waren es noch 37 Prozent. Der industrielle Mittelstand zeigt sich besonders zurückhaltend. Die Auswirkungen der Zurückhaltung zeigen sich schon jetzt. Bei den Ausrüstungsinvestitionen wird Deutschland laut DIHK in diesem Jahr nur 90 Prozent des Vorkrisenniveaus von 2019 erreichen. (Handelsblatt)
KRANKENKASSEN - Die Vorstandschefin des Verbands der gesetzlichen Krankenkassen, Doris Pfeiffer, kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt steigende Beiträge ab 2023 seriös nicht ausschließen. Dass die Ampel den regulären Bundeszuschuss für versicherungsfremde Leistungen von 14,5 Milliarden Euro den steigenden Ausgaben anpassen wolle, sei ein wichtiges Signal. Nun kommt es aber darauf an, dass der Zuwachs so festgelegt wird, dass die Inflation und die steigenden Leistungsausgaben abgebildet werden. (Handelsblatt)
DIESEL - Im Streit mit den Grünen um eine mögliche Senkung der Kfz-Steuer für Dieselfahrzeuge stärkt der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Michael Theurer dem künftigen Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) den Rücken. Theurer sagte: "Wir werden uns als Ampel sehr genau ansehen müssen, wie wir ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit unter einen Hut bekommen." Die Idee, etwa eine Krankenpflegerin oder einen Schichtarbeiter mit Diesel-Fahrzeug "kurzfristig massiv stärker zu belasten, wirft Fragestellungen des sozialen Zusammenhalts auf". (Bild)
INFLATION - Angesichts der auf 5,2 Prozent gestiegenen Inflationsrate fordern deutsche Ökonomen, besonders Geringverdiener zu entlasten. Kerstin Bernoth vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sagte, "Konsumgutscheine an Geringverdiener auszugeben, etwa zum Tanken", um kurzfristig die Inflation abzufedern. Ab Januar seien Konsumgutscheine voraussichtlich nicht mehr nötig, dann werde die Inflation eher zurückgehen. Wegen der hohen Inflation nimmt Bernoth vor allem die Europäische Zentralbank in die Pflicht: "Es wäre Aufgabe der EZB einzugreifen und ihre Geldpolitik zu straffen. Nicht die des Staates." (Bild)
INFATION - Angesichts der steigenden Inflation fordert Linksfraktionschef Dietmar Bartsch die künftige Ampel-Koalition zu einem staatlichen Eingreifen auf. "Die aktuelle Inflation wird von alter und neuer Regierung massiv unterschätzt. Sie bedeutet Sozialabbau und herbe Kaufkraftverluste für die Mehrheit der Bürger", sagte Bartsch. Die Ampel müsse auf die Inflationsbremse treten. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/jhe/err/kla
(END) Dow Jones Newswires
November 30, 2021 01:02 ET (06:02 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.