DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Eurozone-Erzeugerpreise steigen im Oktober stärker als erwartet
Die Erzeugerpreise der Industrie in der Eurozone sind im Oktober kräftiger gestiegen als erwartet. Die Preise auf der Erzeugerstufe kletterten im Vergleich zum Vormonat um 5,4 Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat berichtete. Volkswirte hatten im Konsens ihrer Prognosen nur einen Anstieg um 3,8 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich lagen die Erzeugerpreise um 21,9 Prozent höher. Die Prognose hatte auf 20,0 Prozent gelautet.
Eurozone-Arbeitslosenquote sinkt im Oktober
Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist im Oktober wie erwartet gesunken. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, ging die Arbeitslosenquote auf 7,3 Prozent zurück, nachdem sie im September bei 7,4 Prozent gelegen hatte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen solchen Rückgang prognostiziert.
IAB: Verbesserung des europäischen Arbeitsmarkts schwächt sich ab
Die Verbesserung des europäischen Arbeitsmarkts schwächt sich nach Aussage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ab. Das European Labour Market Barometer ging im November zum fünften Mal in Folge zurück und nahm gegenüber Oktober um 0,7 auf 102,4 Punkte ab. Der Arbeitsmarkt-Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) liegt damit weiterhin höher als vor der Covid-19-Krise, aber nicht mehr so hoch wie noch bis Mitte 2019.
VDMA: Auftragseingänge wachsen im Oktober erneut zweistellig
Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer haben im Oktober erneut ein prozentual zweistelliges Wachstum der Bestelleingänge verbucht. Die Auftragseingänge legten um real 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu, wie Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mitteilte. Die Inlandsbestellungen stiegen um 13 Prozent, die Orders aus dem Ausland um 23 Prozent.
Österreichs BIP im dritten Quartal über Vorkrisenniveau
Die österreichische Wirtschaft hat nach dem Ende des dritten Lockdowns ihren starken Aufholprozess im dritten Quartal 2021 fortgesetzt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs um 3,8 (vorläufig: 3,3) Prozent, wie die Statistik Austria mitteilte. Binnen Jahrefrist lag das BIP um 5,7 (vorläufig: 4,8) Prozent höher. "Der wirtschaftliche Aufschwung Österreichs hat sich im dritten Quartal fortgesetzt. Nach den ersten beiden Wachstumsquartalen seit Beginn der Corona-Krise stieg das Bruttoinlandsprodukt erstmals über Vorkrisenniveau", sagte Generaldirektor Tobias Thomas.
Klaas Knot übernimmt FSB-Spitze
Der Präsident der niederländischen Zentralbank, Klaas Knot, ist ab sofort Chairman des Financial Stability Board (FSB). Er folgt auf Randal Quarles, der das Amt seit 2018 ausgeübt hatte. Bereits zu diesem Zeitpunkt war festgelegt worden, dass Knot sein Nachfolger werden würde. Knots Amtszeit läuft bis 1. Dezember 2024. Das FSB koordiniert die Arbeit der Finanzaufsichtsbehörden und Standardsetzer von 24 Ländern und unterhält über sechs Konsultationsgruppen Kontakt zu 70 weiteren Ländern.
IW erwartet Milliardeneinbußen im Einzelhandel und Gastgewerbe durch 2G
Eine umfassende Anwendung der 2G-Regel dürfte dem Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) zufolge zu deutlichen Gewinneinbußen im Einzelhandel und im Gastgewerbe führen. "Wir gehen davon aus, dass 2G beim stationären Einzelhandel zu Umsatzeinbußen im Dezember von etwa 5,3 Milliarden Euro führen würde", sagte IW-Experte Christian Rusche. Auch in Gastronomie und Hotellerie sei die Lage "prekär". Eine flächendeckende Einführung von 2G würde die Unternehmen im zweiten Jahr in Folge im wichtigen Weihnachtsgeschäft treffen.
Bundeskriminalamt warnt vor Cyberangriffen zu Weihnachten
Das Bundeskriminalamt (BKA) hat vor Cyberangriffen auf Unternehmen und Organisationen zu Weihnachten gewarnt. Es bestehe ein erhöhtes Risiko für solche Angriffe, teilte die Behörde zusammen mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mit. Ursächlich hierfür seien der neuerliche Versand von Spam mit der Schadsoftware Emotet sowie das aktive öffentliche Werben von sogenannten Ransomware-Gruppierungen um kriminelle Mitstreiter.
Deutschland und weitere EU-Länder warnen vor Markteingriffen bei Energie
Bei einem Treffen der EU-Energieminister in Brüssel haben Deutschland sowie mindestens acht weitere Länder erneut vor Eingriffen in den Energiemarkt gewarnt. Sie könnten "keine Maßnahme unterstützen, die eine Abkehr von den WettbewerbsPrinzipien unseres Strom- und Gasmarktdesigns darstellen würde", heißt es in einem Papier zu dem Ministertreffen, das der Nachrichtenagentur AFP vorliegt.
Österreichs Ex-Kanzler Kurz legt Parteiämter nieder
Der ehemalige österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz tritt nach Informationen der österreichischen Nachrichtenagentur APA von seinen politischen Ämtern zurück. Kurz werde seine Ämter als ÖVP-Parteivorsitzender und als Fraktionschef im österreichischen Parlament niederlegen, meldete APA unter Berufung auf ÖVP-Parteikreise. Medienberichten zufolge begründete Kurz seinen Rückzug aus der Politik mit der Geburt seines Sohnes.
EU-Generalanwalt für Abweisung von Klagen Polens und Ungarns
In seinem Schlussantrag vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) hat der Generalanwalt für eine Zurückweisung der Klagen Polens und Ungarns gegen den EU-Rechtsstaatsmechanismus und die damit verbundene Kürzung von EU-Geldern plädiert. Die Regelung sei mit Artikel 7 des EU-Vertrags vereinbar und stehe "im Einklang mit dem Grundsatz der Rechtssicherheit", erklärte Generalanwalt Manuel Campos Sánchez-Bordona in Luxemburg.
EuGH: Zahlungsentgelte im elektronischen Zahlungsverkehr unzulässig
Im elektronischen Zahlungsverkehr müssen Kunden keine zusätzlichen Zahlungsentgelte hinnehmen. Diese sind seit 2018 generell unzulässig, wie der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg entschied. Das gelte auch für Zahlungen bei vor dem 13. Januar 2018 geschlossen Altverträgen. Damit bestätigte der EuGH die Auffassung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) im Streit mit Vodafone Kabel Deutschland.
Moskau nennt Bestrebung der Ukraine zur Rückgewinnung der Krim "direkte Bedrohung"
Russland hat Bestrebungen der Ukraine zur Rückgewinnung der Halbinsel Krim als Bedrohung bezeichnet. "Wir sehen dies als eine direkte Bedrohung, die an Russland gerichtet ist", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow vor Reportern in Moskau. Vor dem Hintergrund der wachsenden Spannungen wollten sich US-Außenminister Antony Blinken und sein russischer Kollege Sergej Lawrow am Rande eines OSZE-Gipfels in Stockholm treffen.
Russland warnt vor Rückkehr zu "Alptraumszenario einer militärischen Konfrontation"
Russland hat vor dem Hintergrund der Spannungen an der ukrainisch-russischen Grenze vor einer Rückkehr zu einem "Alptraumszenario einer militärischen Konfrontation" gewarnt. Der russische Außenminister Sergej Lawrow warf der Nato bei einem OSZE-Treffen in Stockholm vor, "ihre militärische Infrastruktur näher an die russischen Grenzen zu bringen". US-Außenminister Antony Blinken rief Russland zu "Deeskalation" und "Diplomatie" auf.
+++ Konjunkturdaten +++
Brasilien BIP 3Q -0,1% gg Vorquartal
Brasilien BIP 3Q +3,9% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo
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December 02, 2021 07:30 ET (12:30 GMT)
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