BRÜSSEL (dpa-AFX) - Den EU-Staaten sind 2019 rund 134 Milliarden Euro an Einnahmen aus der Mehrwertsteuer entgangen. Das geht aus einem Bericht der Europäischen Kommission am Donnerstag hervor. "Die Mehrwertsteuerlücke stellt nach wie vor ein großes Problem dar - vor allem angesichts des enormen Investitionsbedarfs, dem unsere Mitgliedstaaten in den nächsten Jahren nachkommen müssen", sagte Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. Die Verluste entstanden den Angaben nach durch Betrug, Hinterziehung oder Umgehung der Mehrwertsteuer, aber auch durch Insolvenzen oder Verwaltungsfehler.
Deutschland entgingen rund 23,4 Milliarden Euro an Mehrwertsteuer - in absoluten Zahlen das Land mit der zweitgrößten Lücke, nach Italien mit 30,1 Milliarden. Gentiloni forderte die EU-Staaten dazu auf, mehr gegen den Mehrwertsteuerbetrug zu unternehmen. "Es handelt sich hierbei um eine schwere Straftat, die sich direkt auf den Geldbeutel der Verbraucherinnen und Verbraucher auswirkt, unsere Sozialsysteme untergräbt und die Staatskassen erheblich schädigt", so Gentiloni.
Insgesamt habe sich die Mehrwehrsteuerlücke im Vergleich zu 2018 um rund 7 Milliarden Euro verringert, schrieb die Kommission./dub/DP/jha