DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Deutscher Auftragseingang im Oktober weitaus schwächer als erwartet
Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im Oktober aufgrund einer rückläufigen Auslandsnachfrage deutlich schwächer als erwartet entwickelt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) sank er gegenüber dem Vormonat um 6,9 Prozent und lag kalenderbereinigt um 1,0 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Im September hatte er um 10,3 Prozent darüber gelegen. Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg von 0,5 Prozent prognostiziert. Ohne Großaufträge ergab sich ein Rückgang von 1,8 Prozent. Den für September gemeldeten Anstieg bei den gesamten Auftragseingängen von 1,3 Prozent revidierten die Statistiker auf 1,8 Prozent.
Deutscher Industrieumsatz steigt im Oktober um 3,6 Prozent
Der preisbereinigte Umsatz im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands ist im Oktober kräftig gestiegen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts erhöhte er sich gegenüber dem Vormonat um 3,6 Prozent. Der für September gemeldete Rückgang von 0,3 Prozent wurde auf 0,1 Prozent revidiert. Im Vergleich zu Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Umsatz um 7,1 Prozent niedriger.
Deutsche Reisebüros und -veranstalter verlieren 2020 über 70% Umsatz
Die Corona-Krise hat 2020 laut einer Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) zu erheblichen Umsatzeinbrüchen in einzelnen Branchen der deutschen Wirtschaft geführt. Wie Destatis im Ergebnis einer Sonderauswertung mitteilte, waren die Reise- und die Unterhaltungsbranche besonders von der Krise betroffen: So verzeichneten Reisebüros, Reiseveranstalter und sonstige Reservierungsdienstleister ein Umsatzminus von 71,4 Prozent gegenüber 2019.
Energiepläne der Ampel laut EWI schwer erreichbar - Bericht
Die Energie- und Klimapläne der Ampel-Parteien sind laut Berechnungen des Energiewirtschaftlichen Instituts (EWI) an der Uni Köln für das Handelsblatt schwer erreichbar. Laut EWI müssen bis 2030 Gaskraftwerke mit einer installierten Leistung von 23 Gigawatt (GW) neu gebaut werden. Das entspreche rechnerisch der installierten Leistung von 23 Atomkraftwerken, so das Handelsblatt.
Deutsche Industrie verbraucht 2020 1,9% weniger Strom
Der Energieverbrauch der deutschen Industrie ist 2020 um 1,9 Prozent gesunken. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) wurden 3.747 Petajoule Energie verbraucht, 88 Prozent davon wurden energetisch eingesetzt. Wie in den vergangenen Jahren waren die wichtigsten Energieträger in der Industrie Erdgas (31 Prozent), Strom (21 Prozent), Mineralöle und Mineralölprodukte (16 Prozent) sowie Kohle (16 Prozent).
Bundesausgaben steigen zwischen 2005 und 2020 um mehr als die Hälfte
Die Gesamtausgaben des Bundes in jeweiligen Preisen sind nach den Ergebnissen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) in den Jahren von 2005 bis 2020 um 55,9 Prozent auf 508,2 Milliarden Euro gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, erhöhten sich die Einnahmen des Bundes in Abgrenzung der VGR im selben Zeitraum um 51,0 Prozent auf 421,7 Milliarden Euro. Beim Anstieg der Einnahmen und Ausgaben in jeweiligen Preisen muss die Entwicklung der Verbraucherpreise berücksichtigt werden, die im genannten Zeitraum um 22,7 Prozent stiegen.
Drei von vier Deutschen begrüßen Maßnahmen gegen Ungeimpfte - Bericht
Laut einem Bericht hält es eine große Mehrheit in Deutschland für richtig, dass Ungeimpfte ihre Kontakte einschränken müssen. Die neuen bundesweiten Corona-Regeln treffen vor allem die, die sich bislang nicht haben impfen lassen. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für die "Augsburger Allgemeine" begrüßen knapp drei von vier Deutschen (74 Prozent) die Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte. 23 Prozent lehnen diese ab. Lediglich drei Prozent der Befragten sind unentschieden.
Niedersachsens Ministerpräsident Weil denkt an Neujahrsruhe
Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) will bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz über weitere Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte für die Zeit nach Weihnachten debattieren. Im Gespräch mit der "Welt" sagte er: "Klar ist, dass es über Weihnachten zahlreiche Familienkontakte geben wird. Die werden nach aller Erfahrung auch wieder für eine Reihe von Ansteckungen sorgen. Es ist also eine Überlegung wert, ob man die damit verbundene Infektionsdynamik nicht durch eine begrenzte Auszeit abmildern sollte."
Raisi will auf Aufhebung der Atom-Sanktionen gegen den Iran hinarbeiten
Der iranische Präsident Ebrahim Raisi hat versprochen, die wirtschaftlichen Probleme seines Landes anzugehen und dafür auf eine Aufhebung der westlichen Sanktionen hinzuarbeiten. "Die Aufhebung der Sanktionen wird mit Nachdruck verfolgt", sagte Raisi in einem Fernsehinterview am Sonntag anlässlich seiner ersten 100 Tage an der Macht. Sein Land verhandelt seit vergangener Woche in Wien wieder über eine Wiederbelebung des Internationalen Atomabkommens.
Junta: Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi in Myanmar zu vier Jahren Haft verurteilt
Myanmars entmachtete De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi ist am Montag zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Sie sei wegen des Vorwurfs des Aufrufs zur Gewalt und wegen des Verstoßes gegen Corona-Auflagen schuldig gesprochen worden, sagte Junta-Sprecher Zaw Min Tun.
Amtsinhaber Barrow in Gambia zum Sieger der Präsidentschaftswahl erklärt
Amtsinhaber Adama Barrow ist offiziell zum Sieger der Präsidentschaftswahlen in Gambia erklärt worden. Der Vorsitzende der Wahlkommission, Alieu Momarr Njai, erklärte am Sonntag Barrow mit mehr als 53 Prozent der Stimmen zum "ordnungsgemäß" gewählten Präsidenten. Sein Hauptkonkurrent Ousainou Darboe erhielt demnach 27,7 Prozent der Stimmen. Er und zwei weitere Gegenkandidaten hatten zuvor angekündigt, das Wahlergebnis nicht akzeptieren zu wollen.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/hab
(END) Dow Jones Newswires
December 06, 2021 03:00 ET (08:00 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.