DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
EZB - Der österreichische Notenbankchef Robert Holzmann plädiert dafür, dass sich die EZB die Option einer Zinserhöhung vor dem Ende ihrer Nettoanleihekäufe offen hält. "Ich war immer dagegen, das Anleihekaufprogramm und die Zinserhöhung zu eng zu verknüpfen", sagte er. Aus seiner Sicht "könnten die Zinsen schon angehoben werden, während die Nettokäufe noch laufen." (Handelsblatt)
AUSSENPOLITIK - Der designierte Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, der ehemalige UN-Botschafter Christoph Heusgen, sieht die neue Bundesregierung vor großen Aufgaben in der Welt. "Die außenpolitischen Herausforderungen, vor denen Deutschland und Europa heute stehen, werden größer und komplexer. Die Münchner Sicherheitskonferenz bietet eine einzigartige Möglichkeit, diese Herausforderungen zu analysieren und mögliche Lösungswege zu finden - auf dem Podium oder in vertraulichen Gesprächen am Rande", sagte Heusgen. (Rheinische Post, General-Anzeiger)
HOFREITER - Nach acht Jahren an der Fraktionsspitze der Grünen soll Anton Hofreiter Vorsitzender des Europaausschusses im Bundestag werden. Das erfuhr der Spiegel aus Fraktionskreisen. Hofreiter hatte eigentlich damit gerechnet, Minister zu werden. Doch die Noch-Parteivorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck entschieden überraschend anders, nach komplizierten Verhandlungen blieb Hofreiter ohne Kabinettsposten. Ihm wurde als Kompensation ein Ausschussvorsitz zugesichert. (Spiegel)
HAUSHALT 2022 - Die Sozialdemokraten haben gut verhandelt: Die sieben Minister der Partei und Kanzler Olaf Scholz verfügen künftig allein über 72 Prozent der Haushaltsmittel, legt man die Haushaltsplanung für 2022 zugrunde. Die FDP kommt auf 18 Prozent, die Grünen dürfen lediglich 10 Prozent aller Mittel verteilen. (Handelsblatt)
EU-MINDESTLOHN - Die EU-Staaten müssen sich bei der Festlegung nationaler Mindestlöhne künftig an einheitlichen EU-Kriterien orientieren. Die Arbeitsminister der EU-Länder stellten sich am Montag mit großer Mehrheit hinter einen Vorschlag der Kommission für "faire Mindestlöhne". Zu den Kriterien gehören Lohnentwicklung, Entwicklung der Produktivität oder Kaufkraft. Der Anteil von Beschäftigten mit Tarifverträgen soll auf mindestens 70 Prozent steigen. Eine Mindestlohn-Untergrenze ist nicht vorgesehen. (FAZ)
CHINA - Nachdem China laut der litauischen Regierung den heimischen Markt für Produkte aus Litauen geschlossen hat, fordern führende Abgeordnete des Europäischen Parlaments Solidarität der EU mit dem baltischen Land. "Das ist kein Angriff auf ein einzelnes Land, sondern ein Angriff auf die gesamte EU und deshalb ist eine solidarische Reaktion nötig", sagte der grüne Europa-Abgeordnete Reinhard Bütikofer der Welt. "Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sollte das Thema deshalb auf die nächste Tagesordnung der Sitzung der Kommissare am Mittwoch nehmen und Charles Michel, der Vorsitzende des Europäischen Rates, sollte die Aggression Chinas gegenüber Litauen auf die Tagesordnung des nächsten EU-Gipfels setzen." (Welt)
USA/CHINA - Die USA verlieren das Wettrennen mit China um Künstliche Intelligenz, warnt Nicolas Chaillan, der Ex-Softwarechef des Pentagons im Interview mit dem Handelsblatt. Die Zusammenarbeit des US-Militärs mit dem Silicon Valley funktioniere nicht, es existiere "eine Mauer", das Misstrauen sei bei Google & Co. groß. Die Ablehnung werde auch durch Mitarbeiter angeheizt, die China seit Jahrzehnten in die Konzerne eingeschleust habe. "Wir befinden uns im Krieg mit China - wir wissen es nur noch nicht", sagt Chaillan. (Handelsblatt)
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December 07, 2021 01:31 ET (06:31 GMT)
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