DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
AMPEL/DGB - Die Gewerkschaften in Deutschland haben der künftigen Ampel-Koalition vorgeworfen, die Kosten zahlreicher Vorhaben der neuen Regierung nicht klar zu beziffern. "Ein 'Jahrzehnt der Zukunftsinvestitionen' auszurufen, ist ambitioniert und richtig. Was fehlt, sind die Preisschilder für die Investitionen und eine verlässliche Finanzierung", sagte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Reiner Hoffmann, anlässlich der geplanten Vereidigung der neuen Bundeskabinetts an diesem Mittwoch. (Funke Mediengruppe)
AMPEL - Bayerns Finanzminister warnt die Ampelkoalition, die Schuldenbremse auszuhebeln. Von der EZB erwartet er ein Signal zur Inflationsbekämpfung. "In der Ampelkoalition gibt es gefühlt einen regelrechten Wettbewerb, Umgehungstatbestände für die Schuldenbremse zu erfinden. Der Koalitionsvertrag ist eine Ideensammlung, wie sich die Schuldenregel aushebeln lässt. Was hingegen völlig fehlt: Angaben, was die Vorhaben der Ampel kosten und wie man sie finanzieren will", sagte Albert Füracker dem Handelsblatt. Auf die Frage, ob nun ein geldpolitischer Kurswechsel nötig sei, sagte er: "Wir brauchen - wie in den USA von der Fed - jetzt in Europa ein Signal der EZB, dass sie die Inflationsrisiken ernst nimmt. Ein erster Schritt könnte sein, die Anleihekäufe zurückzufahren. " (Handelsblatt)
EZB/SCHOLZ - Olaf Scholz (SPD) erhält vor seiner bevorstehenden Wahl zum neuen Bundeskanzler am Mittwoch im Bundestag von namhaften Persönlichkeiten große Vorschusslorbeeren - allerdings sind auch hohe Erwartungen mit seiner Kanzlerschaft verknüpft. Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, sagte dem Handelsblatt: "Ich habe immer bewundert, wie Angela Merkel Deutschland durch viele Krisen gesteuert hat. Ich bin sicher, dass Olaf Scholz ebenso ruhig, gründlich und konzentriert an den riesigen Aufgaben arbeiten wird, die er und seine Regierung vor sich haben. Ich bin sicher, dass die neue Regierung unter seiner Führung weiter hart daran arbeiten wird, die europäische Integration voranzutreiben." (Handelsblatt)
UKRAINE - Im Ukraine-Konflikt fordert der Vorsitzende der EVP-Fraktion im EU-Parlament, Manfred Weber, jetzt eine klare Warnung der Europäischen Union an die Adresse Russlands. Auch die EU müsse der russischen Führung jetzt deutlich den Preis nennen, den ein neuerliches bewaffnetes Eingreifen gegenüber der Ukraine bedeuten würde, so wie es die USA bereits getan hätten, sagte Weber den Zeitungen der Funke Mediengruppe nach dem Gespräch zwischen US-Präsident Joe Biden und Russlands Präsident Wladimir Putin. Weber nannte als eine von der EU anzudrohende Konsequenz, dass eine Inbetriebnahme der Gaspipeline Nord Stream 2 dann ausgeschlossen wäre. (Funke Mediengruppe)
AUSWÄRTIGES AMT - Die designierte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) plant einen Umbau des Auswärtigen Amtes: Sie holt nach Informationen der Süddeutschen Zeitung die Zuständigkeiten für internationale Klimapolitik in ihr Haus, die bisher beim Bundesumweltministerium liegen. Damit erhält die Klimaaußenpolitik in der Ampel-Regierung einen höheren Stellenwert als bisher. Zugleich liegt darin angesichts der Bedeutung und Tragweite des Themas auch eine Aufwertung des Auswärtigen Amtes, das in den vergangenen Jahren an Bedeutung gegenüber dem Kanzleramt eingebüßt hatte. (Süddeutsche Zeitung)
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December 08, 2021 01:04 ET (06:04 GMT)
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