DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Exporte steigen im Oktober kräftig - Blockaden gelöst
Die deutsche Wirtschaft hat ihre Ausfuhren im Oktober kräftig gesteigert, nachdem in den beiden Vormonaten anhaltende Materialengpässe und gestörte Lieferketten für Rückgange gesorgt hatten. Zuletzt hatte es jedoch Anzeichen gegeben, dass sich diese Blockaden langsam lösen. Die Exporteure verkauften kalender- und saisonbereinigt 4,1 Prozent mehr im Ausland als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur ein Plus von 1,1 Prozent erwartet.
Deutsche Arbeitskosten steigen im dritten Quartal moderat
Die Arbeitskosten in Deutschland sind im dritten Quartal moderat gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, erhöhten sie sich um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Kalenderbereinigt lagen sie um 2,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.
Lkw-Maut-Fahrleistungsindex steigt im November um 1,3 Prozent
Die Fahrleistung der mautpflichtigen Lkw mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen ist im November gegenüber dem Vormonat um 1,3 Prozent gestiegen Im Vorjahresvergleich ergab sich ein kalenderbereinigtes Plus von 2,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte.
Hotelbranche in Deutschland erholt sich von Corona-Krise
Die deutsche Hotelbranche erholt sich zusehends von der Corona-Krise. Die Beherbergungsbetriebe verbuchten im Oktober 43,3 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Das waren 30,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Allerdings lagen die Übernachtungszahlen noch um 5,1 Prozent unter dem Niveau vom September des Vorkrisenjahres 2019.
Chinesische Erzeugererpreise steigen langsamer
Der Anstieg der chinesischen Erzeugerpreise hat sich im November etwas verlangsamt. Wie die Statistikbehörde mitteilte, legte der Erzeugerpreisindex um 12,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu, nachdem er im Oktober noch um 13,5 Prozent und damit mit der höchsten Rate seit 26 Jahren gestiegen war. Zugleich fiel der Anstieg der Erzeugerpreise im November stärker aus, als Volkswirte mit im Mittel 12 Prozent erwartet hatten. Der Verbraucherpreisindex legte auf Jahressicht um 2,3 Prozent zu. Damit zogen die Verbraucherpreise zwar stärker an als im Vormonat mit 1,5 Prozent, allerdings blieb der Anstieg hinter der Konsensschätzung von Ökonomen zurück, die auf 2,6 Prozent gelautet hatte.
Brasiliens Zentralbank erhöht Leitzins zum siebten Mal in Folge
Die brasilianische Notenbank hat ihren Leitzins zum siebten Mal in Folge angehoben und angesichts der anhaltend starken Inflation eine weitere Erhöhung im selben Umfang für ihre nächste Sitzung im Februar in Aussicht gestellt. Der geldpolitische Ausschuss der Zentralbank (Copom) hob den Leitzins Selic um 1,5 Prozentpunkte auf 9,25 Prozent an. Damit markiert der brasilianische Leitzins den höchsten Stand seit mehr als vier Jahren. Im März dieses Jahres hatte der Selic noch auf einem Rekordtief von 2,00 Prozent gelegen.
Reduzierte Erwartungen an erste Bund-Länder-Runde mit neuem Kanzler Scholz
Vor dem Treffen der Regierungschefs von Bund und Ländern an diesem Donnerstag hat Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) die Erwartungen heruntergeschraubt. Ramelow sagte der Rheinischen Post und dem General-Anzeiger, er gehe nicht von "grundlegenden Beschlüssen" der ersten Bund-Länder-Runde mit dem neuen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aus. Die Kommunen erwarten von den Ländern indessen mehr Unterstützung bei der Kontrolle der verschärften Corona-Maßnahmen sowie einen langfristigen Plan.
Scholz verteidigt Pläne für Impfpflicht ab Februar oder März
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Pläne für eine Impfpflicht ab dem kommenden Jahr verteidigt. Anders als auch von ihm erwartet hätten sich nicht genügend Bürgerinnen und Bürger impfen lassen, sagte Scholz in der ARD-Sendung "Farbe bekennen". Dadurch sei das Corona-Infektionsgeschehen wieder "größer und schlimmer" geworden. Er glaube deshalb, dass eine Impfpflicht "für Februar/März als Perspektive" nötig sei. Dies gebe allen genug Zeit, sich darauf einzurichten.
Scholz will Atomstrom nicht zum Zankapfel mit Paris machen
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will die Atomkraft nicht zum Zankapfel zwischen Deutschland und Frankreich machen. Wenige Tage vor seinem Antrittsbesuch bei Präsident Emmanuel Macron in Paris sagte Scholz, dass Deutschland sich dafür entschieden habe, aus der Atomenergie auszusteigen. "Dass andere Länder die Frage, wie sie den menschengemachten Klimawandel aufhalten wollen, anders beantworten, werden wir ja nicht aufhalten können", sagte Scholz im ZDF. "Wir gehen unseren Weg." Scholz wird am Freitag in Paris erwartet.
Biden will mit osteuropäischen Nato-Partnern über Putin-Gespräch beraten
US-Präsident Joe Biden will am Donnerstag mit osteuropäischen Nato-Partnern über sein Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zum Ukraine-Konflikt beraten. Das Weiße Haus erklärte, Biden wolle die Ansichten der neun Länder zu dem Konflikt in ihrer Nachbarschaft hören und das "Engagement der Vereinigten Staaten für die transatlantische Sicherheit unterstreichen". Die Nato ist besorgt über die Aufstockung russischer Truppen an der Grenze zur Ukraine.
US-Repräsentantenhaus verabschiedet Entwurf für Importverbot für Güter aus Xinjiang
Das US-Repräsentantenhaus hat einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der den Import von Gütern aus der chinesischen Region Xinjiang verbietet, die mutmaßlich durch Zwangsarbeit hergestellt wurden. Die Mitglieder des Repräsentantenhauses stimmten mit 428 zu einer Stimme für die Vorlage. Diese verlangt von Unternehmen, "klare und überzeugende Beweise" vorzulegen, dass die aus der Region importierten Waren nicht durch Zwangsarbeit etwa von Mitgliedern der uigurischen Minderheit hergestellt wurden.
Trumps früherer Stabschef reicht Klage gegen Untersuchungsausschuss ein
Der frühere Stabschef des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, Mark Meadows, hat Klage gegen den Untersuchungsausschuss zur Erstürmung des Kapitols eingereicht. Die Klage stellt die Rechtmäßigkeit der "unangemessen belastenden" Vorladung vor den Ausschuss in Frage. Zuvor hatte die Parlamentarier Meadows mit strafrechtlichen Schritten gedroht, falls dieser nicht persönlich vor dem Gremium erscheint.
DJG/DJN/AFP/apo
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December 09, 2021 03:00 ET (08:00 GMT)
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