DJ Deutsche HVPI-Inflation steigt im November auf 6,0 Prozent
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Inflationsdruck in Deutschland hat im November deutlich zugenommen, was vor allem an den Energie- und Dienstleistungspreisen lag. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) stieg mit einer Jahresrate von 6,0 (Vormonat: 4,6) Prozent, wie das Statistischen Bundesamt (Destatis) mitteilte. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre vorläufige Schätzung vom 29. November.
Gegenüber dem Vormonat erhöhte sich der HVPI um 0,3 Prozent, womit die vorläufigen Daten ebenfalls bestätigt wurden. Die HVPI-Rate ist maßgeblich für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).
Der nationale deutsche Verbraucherpreisindex sank gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent. Die jährliche Inflationsrate betrug 5,2 Prozent. Die Zahlen entsprachen der ersten Veröffentlichung und den Prognosen von Volkswirten.
"Damit ist die Inflationsrate zum sechsten Mal in Folge gestiegen und hat im November den bisher höchsten Wert im Jahr 2021 erreicht", sagte Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes. "Eine höhere Inflationsrate gab es zuletzt vor fast 30 Jahren. Im Juni 1992 hatte die Inflationsrate bei 5,8 Prozent gelegen."
Seit Monaten wird die Inflation angeheizt von steigenden Energiepreisen im Zuge der weltweiten Konjunkturerholung nach der Corona-Krise. Zudem wirkt sich die Rücknahme der temporären Mehrwertsteuersenkung aus; seit Januar gelten wieder die regulären Mehrwertsteuersätze. Hinzu kommen Materialmangel und Lieferengpässe sowie die Einführung der CO2-Abgabe zu Jahresanfang. Ökonomen erwarten, dass die Inflationsrate zu Beginn des nächsten Jahres wieder sinkt.
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December 10, 2021 02:11 ET (07:11 GMT)
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