DJ Rückläufiger Trend bei Insolvenzen in Deutschland hält an
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Unternehmensinsolvenzen in Deutschland sind trotz der Corona-Krise weiter rückläufig. Von Januar bis September meldeten die deutschen Amtsgerichte 10.682 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 14,5 Prozent weniger als im entsprechenden Zeitraum 2020 und 25,7 Prozent weniger als 2019. Der rückläufige Trend der vergangenen Monate setzte sich somit auch nach Auslaufen vieler Sonderregelungen, wie der ausgesetzten Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen, fort.
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen beliefen sich von Januar bis September 2021 auf rund 45,5 Milliarden Euro. Im entsprechenden Zeitraum 2020 hatten sie bei etwa 39,3 Milliarden Euro gelegen.
Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es von Januar bis September im Baugewerbe mit 1.821 Fällen. Im Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) waren es 1.593 Verfahren. Im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen wurden 1.141 Insolvenzen gemeldet.
Hinweise auf die künftige Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen gibt die Zahl der beantragten Regelinsolvenzverfahren. Im November stieg diese Zahl laut vorläufigen Angaben um 43,8 Prozent gegenüber Oktober, nachdem sie zuletzt gesunken war (minus 29,2 Prozent im Oktober gegenüber September).
Im Vergleich zum November 2020 lag die Zahl im November 2021 um 20,3 Prozent höher. Damals war die Antragspflicht noch vollumfänglich ausgesetzt, was zu einem deutlichen Rückgang im Vergleich zu November 2019 (minus 29,4 Prozent) geführt hatte.
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December 10, 2021 02:34 ET (07:34 GMT)
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