DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Senat stimmt für Erhöhung der Schuldenobergrenze
Der US-Senat hat für eine Anhebung der Schuldenobergrenze gestimmt, um eine drohende Zahlungsunfähigkeit des Landes zu verhindern. Die Kongresskammer votierte am Dienstag mit einer äußerst knappen Mehrheit von 50 zu 49 Stimmen für eine Erhöhung des Schuldenlimits um 2,5 Billionen Dollar (rund 2,2 Billionen Euro). Die Demokraten von Präsident Joe Biden stimmten geschlossen für die Maßnahme, die oppositionellen Republikaner, bei denen ein Senator fehlte, geschlossen dagegen.
Chinesische Industrieproduktion im November höher als erwartet
Die chinesische Industrieproduktion hat im November stärker zugelegt als erwartet. Sie stieg um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, nachdem sie bereits im Oktober um 3,5 Prozent gewachsen war, wie die Nationale Statistikbehörde mitteilte. Ökonomen hatten im Konsens des Wall Street Journal nur mit einem Plus von 3,7 Prozent gerechnet. Der Einzelhandelsumsatz kletterte um 3,9 Prozent nach 4,9 Prozent im Vormonat. Hier hatten die Ökonomen mit einem stärkeren Plus von 4,5 Prozent gerechnet.
Chinas Immobilienmarkt schwächt sich weiter ab
Die Schwäche im chinesischen Immobiliensektor hat sich wegen der strengen Maßnahmen Pekings auch im November in allen Bereichen fortgesetzt. Die Immobilieninvestitionen ermäßigten sich um 4,3 Prozent, nach einem Minus von 5,4 Prozent im Oktober, wie das Wall Street Journal errechnete. In den elf Monaten von Januar bis November stiegen die Gesamtinvestitionen der Bauträger um 6 Prozent, und damit langsamer als in den ersten zehn Monaten des Jahres mit 7,2 Prozent, wie die offiziellen Daten zeigen.
Britische Inflation im November höher als erwartet
Der Inflationsdruck in Großbritannien hat sich im November deutlicher als erwartet verstärkt. Nach Mitteilung der Statistikbehörde ONS stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,7 Prozent und lagen um 5,1 (Oktober: 4,2) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 0,5 Prozent und 4,9 Prozent Jahresteuerung prognostiziert. Die Kernverbraucherpreise stiegen um 0,5 Prozent auf Monats- und 4,0 Prozent auf Jahressicht. Erwartet worden waren Raten von 0,3 und 3,8 Prozent.
API-Daten zeigen Rückgang der US-Rohöllagerbestände
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 0,8 Millionen Barrel zurückgegangen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Minus von 3,1 Millionen Barrel gemeldet worden. Die Benzinbestände erhöhten sich um 0,4 Millionen Barrel nach plus 3,7 Millionen eine Woche zuvor.
Beschäftigtenzahl in der deutschen Industrie sinkt im Oktober
Die Zahl der Beschäftigte im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands ist im Oktober leicht gesunken. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) waren Ende Oktober knapp 5,5 Millionen Personen in Betrieben mit 50 und mehr Beschäftigten tätig. Das waren 0,5 Prozent weniger als im Oktober 2020 und 0,1 Prozent weniger als im September. Gegenüber Oktober 2019 ergab sich ein Rückgang von 3,4 Prozent.
Zahl der Wohnungsbaugenehmigungen in Deutschland sinkt im Oktober
Die Zahl der Wohnungsbaugenehmigungen in Deutschland ist im Oktober gesunken. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) wurde der Bau von 29.597 Wohnungen genehmigt. Das waren 3,2 Prozent weniger als im Vormonat. Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Ein- und Zweifamilienhäusern stieg dagegen um 1,4 beziehungsweise 2,5 Prozent. Bei den Wohnungen in neuen Mehrfamilienhäusern war hingegen ein Rückgang um 6,7 Prozent zu verzeichnen.
US-Abgeordnete fordern von US-Regierung im Ukraine-Konflikt mehr Abschreckung
Eine Gruppe US-Abgeordneter hat im Ukraine-Konflikt mehr präventive Maßnahmen von der US-Regierung gefordert. "Wir müssen mehr darauf bedacht sein, (den russischen Präsidenten Wladimir) Putin abzuschrecken, als ihn zu provozieren", sagte der demokratische Abgeordnete Seth Moulton am Dienstag nach einem Besuch in der Ukraine. Der republikanische Abgeordnete Mike Waltz forderte US-Präsident Joe Biden dazu auf, sofort Waffen an die Ukraine zu liefern, darunter Luftabwehrraketen.
Trumps Internetplattform unterzeichnet Vertrag mit Video-Dienstleister
Das Unternehmen hinter der geplanten Internetplattform des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump hat einen Vertrag mit einem kanadischen Streamingdienstleister abgeschlossen. Wie die Trump Media and Technology Group (TMTG) am Dienstag bekannt gab, soll der bei Konservativen beliebte Videodienst Rumble "weitreichende Technologie- und Cloud-Dienstleistungen" für Trumps Plattform bereitstellen. Trump plant demnach einen eigenen Abonnement-Videodienst namens TMTG+.
US-Bundesrichter weist Trumps Antrag zur Zurückhaltung seiner Steuerunterlagen ab
Ein US-Bundesgericht hat den Versuch des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump abgewiesen, die Übergabe seiner Steuererklärungen an den US-Kongress zu verhindern. Der einst von Trump ernannte Richter Trevor McFadden entschied am Dienstag, dass der zuständige Parlamentsausschuss das Recht habe, die Unterlagen zu sehen. Es ist eine weitere Niederlage für Trump, der sich seit Jahren gegen die Veröffentlichung seiner Steuerdaten wehrt.
US-Repräsentantenhaus stimmt für Anklage gegen Trumps Ex-Stabschef
Das US-Repräsentantenhaus hat für eine Anklage gegen den ehemaligen Stabschef von Ex-Präsident Donald Trump, Mark Meadows, gestimmt. Mit den Stimmen der demokratischen Mehrheit wurde der Fall am Dienstag an den zuständigen Bundesstaatsanwalt verwiesen, der entscheiden muss, ob er Meadows wegen "versuchter Behinderung einer Untersuchung des Kongresses" anklagt. Meadows hatte sich geweigert, vor dem Untersuchungsausschuss zur Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar auszusagen.
Washington verklagt wegen Kapitol-Erstürmung zwei rechtsradikale Gruppen
Wegen der Kapitol-Erstürmung im Januar hat die US-Hauptstadt Washington zwei rechtsradikale Gruppierungen verklagt. Der Generalstaatsanwalt von Washington, Karl Racine, stellte die Klage gegen die Proud Boys, die Oath Keepers und mehr als 30 ihrer Anführer und Mitglieder am Dienstag vor. Sie sollen sich laut der Zivilklage verschworen haben, Washington zu "terrorisieren", indem sie die Attacke auf das Kapitol planten, bewarben und an ihr teilnahmen.
Razzia wegen Mordplänen gegen sächsischen Regierungschef Kretschmer bei Telegram
Wegen bei Telegram geäußerter Mordpläne gegen den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) hat das Landeskriminalamt Sachsen in Dresden eine Razzia gestartet. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Vorbereitung einer "schweren staatsgefährdenden Gewalttat" gegen die Mitglieder einer Chatgruppe in dem Onlinedienst. Da die Behörden vermuten, dass die Mitglieder der Gruppe bewaffnet sein könnten, waren Spezialeinsatzkräfte der Polizei beteiligt.
Lauterbach bestätigt Impfstoff-Mangel im ersten Quartal
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat bestätigt, dass im ersten Quartal 2022 ein Mangel an Corona-Impfstoff droht. "In der Tat, wir haben zu wenig Impfstoff. Das hat viele überrascht - mich auch", sagte Lauterbach am Dienstagabend in den ARD-"Tagesthemen". Lauterbach hatte vergangene Woche angekündigt, sich einen Überblick über die vorrätigen Impfstoff-Mengen zu verschaffen. Das Ergebnis dieser Inventur ist nun, dass die Reserven und Bestellungen für Januar bis März nicht ausreichen.
+++ Konjunkturdaten +++
CHINA
Anlageinvestitionen Städte Jan-Nov +5,2% (PROG: +5,2%) gg Vorjahr
GROßBRITANNIEN
Erzeugerpreise (Output) Nov +0,9% gg Vm; +9,1% gg Vj
Erzeugerpreise (Output) Nov PROG: +0,4% gg Vm; +8,1% gg Vj
Erzeugerpreise (Input) Nov +1,0% gg Vm; +14,3% gg Vj
Erzeugerpreise (Input) Nov PROG: +0,5% gg Vm; +13,1% gg Vj
INDONESIEN
Exporte Nov 22,84 Mrd USD
Importe Nov 19,33 Mrd USD
Handelsbilanz Nov Überschuss 3,51 Mrd USD (PROG Überschuss 4,30 Mrd USD)
DJG/DJN/AFP/hab
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December 15, 2021 03:00 ET (08:00 GMT)
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