DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
COVID-19-PANDEMIE - Andrea Ammonn, Chefin des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC), hält ein Ende der Corona-Pandemie für noch nicht absehbar und erteilt der Hoffnung auf eine Herdenimmunität eine Absage. "Das gibt es bei anderen Virus-Erkrankungen wie der Influenza ja auch nicht", sagte Ammon im Gespräch mit dem Handelsblatt. "Insofern ist es ein Wunschdenken, dass diese Pandemie irgendwann wieder verschwindet. Zumindest nicht in den nächsten zwei bis drei Jahren." (Handelsblatt)
COVID-19-MEDIKAMENTE - Die EU hat sich die Lieferung von einer halben Million Einheiten neuentwickelter Covid-Medikamente auf Antikörperbasis gesichert. Wie aus einer Antwort von EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides auf eine parlamentarische Anfrage des FDP-Europaabgeordneten Moritz Körner hervorgeht, schloss die EU-Kommission konkrete Verträge mit drei Pharmakonzernen über die Lieferung von Therapeutika mit monoklonalen Antikörpern, wie die Augsburger Allgemeine über das ihr vorliegende Schreiben berichten. "Die Verträge sehen die Möglichkeit vor, die Produkte zu kaufen, nachdem sie eine (bedingte) EU-Zulassung oder eine nationale Notfallgenehmigung erhalten haben", erklärte die EU-Kommissarin. (Augsburger Allgemeine)
MINDESTLOHN - Der Vorsitzende der unabhängigen Mindestlohnkommission, Jan Zilius, hat sich positiv zum Plan der neuen Bundesregierung geäußert, den Mindestlohn auf 12 Euro zu erhöhen, empfiehlt aber eine schrittweise Anhebung. "Das ist eine Entscheidung im Sinne vieler Arbeitnehmer, und ich persönlich finde sie auch in Ordnung", sagte der frühere RWE-Arbeitsdirektor. (Handelsblatt)
HEDGEFONDS - Mit dem Erstarken der Wirtschaft nach dem Lockdown-Jahr 2020 wächst auch das Interesse aktivistischer Investoren. Vor allem in Europa sind zahlreiche neue Angriffe von Hedgefonds auf börsennotierte Unternehmen zu beobachten. Die Zahl der Kampagnen ist hier um ein Viertel gestiegen, wie eine Analyse der Beratungsgesellschaft Alvarez & Marsal zeigt. Im "Mutterland" der Aktivisten, den USA, sei die Entwicklung hingegen rückläufig. (Handelsblatt)
HANDELSABKOMMEN - Der Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen, Dirk Jandura, hält die Pläne der Bundesregierung bei neuen Handelsabkommen für mangelhaft. Das Bekenntnis zum Freihandel im Koalitionsvertrag sei zwar ein gutes Zeichen. "Aber bei allen Handelsabkommen soziale und ethische Standards zur Voraussetzung zu machen ist nicht der richtige Schluss", sagte er. Die Abkommen dürften nicht dafür genutzt werden, die eigenen Werte überall hintragen zu wollen. (Handelsblatt)
EU-EMISSIONSHANDEL - Polen will beim Gipfeltreffen des Europäischen Rates an diesem Donnerstag "lautstark" ein Ende des "unkontrollierten" Handels mit CO2-Emissionen fordern. Es sei höchste Zeit, dem "politischen Greenwashing" Einhalt zu gebieten, schreibt der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki in einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Das EU-Emissionshandelssystem hätte, so Morawiecki, ein System für den Handel mit CO2-Emissionen sein sollen, das einen wirtschaftlich vernünftigen und sozial akzeptablen Weg zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen biete. Die CO2-Zertifikate seien jedoch schnell zu Finanzinstrumenten in den Händen wohlhabender Investoren geworden. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
CDU-MITGLIEDERENTSCHEID - Kurz vor Abschluss des CDU-Mitgliederentscheids über den Parteivorsitz hat sich Bewerber Friedrich Merz dagegen ausgesprochen, die Parteibasis auch über den nächsten Kanzlerkandidaten der Union abstimmen zu lassen. "Eine Mitgliederentscheidung in solchen Personalfragen wird wahrscheinlich die Ausnahme bleiben", sagte er. Allerdings sprach er sich für eine stärkere Beteiligung der Basis in "Sachfragen" aus. Für den Fall seiner Wahl kündigte Merz an, sich mit dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder "über einige strukturelle Fragen2 zu unterhalten. (Funke-Mediengruppe)
TOKENISIERUNG - Die zunehmende Tokenisierung von Vermögenswerten dürfte als "potenziell disruptivste Blockchain-basierte Innovation" gravierende Auswirkungen für Kapitalmarkt und Banken haben. Im Aktienhandel könnten ab 2030 jährlich 4,6 Mrd. Euro eingespart werden, heißt es in einer Studie von Roland Berger und Keyrock. (Börsen-Zeitung)
CHINA - Die Autobranche weltweit unterschätzt die Herausforderung aus China und welche Fortschritte in China gemacht werden, sagte Tesla-Chef Elon Musk in einem Interview. Er vergleicht dies mit der Welle japanischer Importe in den 1980er und 90er Jahren. "Ich denke, dass wir etwas Ähnliches bei den chinesischen Automobilherstellern erleben werden." (Financial Times)
FINTECHS - Bei Fintechs wird die große Konsolidierungswelle voraussichtlich in zwei bis drei Jahren kommen, sagt N26-CFO Jan Kemper im Interview. Der Fokus für jedes Institut müsse daher sein, bis dahin eine feste Verankerung in seinen Kernmärkten mit starken Produkten gefunden zu haben, die Firma an die Börse gebracht zu haben und über eine Akquisitionswährung zu verfügen, um konsolidieren zu können, statt konsolidiert zu werden. (Börsen-Zeitung)
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December 16, 2021 01:23 ET (06:23 GMT)
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