DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Notenbank beschleunigt Ausstieg aus Krisenpolitik
Die US-Notenbank hat angesichts der hohen Inflation einen zügigeren Ausstieg aus ihrer Krisenpolitik beschlossen. Die Reduzierung der Anleihekäufe wird auf 30 Milliarden Dollar pro Monat beschleunigt, so dass das Programm bereits im März statt wie ursprünglich geplant im Juni 2022 enden könnte. Außerdem stellte die Fed drei Zinserhöhungen im Jahr 2022 in Aussicht, während im September noch von einer Erhöhung die Rede war. Der Beschluss, den Leitzins bei 0,00 bis 0,25 Prozent zu belassen, fiel einstimmig. Ökonomen und Börsianer hatten diese Entscheidungen erwartet.
Commerzbank: Inflation veranlasst Fed zur Kehrtwende
"Der überraschend massive Anstieg der Inflation hat die Fed zu einer Kehrtwende veranlasst", befinden die Commerzbank-Ökonomen Bernd Weidensteiner und Christoph Balz. "Die Meinung, dass die Inflation vor allem auf transitorische Effekte zurückzuführen war und daher 2022 rasch wieder nachlassen würde, war nicht länger zu halten." Um die Kontrolle über die Preisentwicklung nicht zu verlieren, sei ein rasches Ende der monetären Stimulierung nötig.
VP Bank: Fed schaltet einen Gang hoch
"Die Fed hat es jetzt sehr eilig und beschleunigt den Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik", erklärt Thomas Gitzel, Chefökonom bei der liechtensteinischen VP Bank. "Die Fed dürfte sich weniger vor den aktuell hohen Inflationsraten fürchten als vielmehr vor den etwaigen daraus abgeleitenden Erwartungen. Würden etwa Verbraucher zur Schlussfolgerung kommen, dass die Teuerungsraten über einen längeren Zeitraum hoch bleiben würden, könnte mehr Lohn eingefordert werden."
RBA erwägt drei Optionen für QE-Beendigung
Die Reserve Bank of Australia (RBA) hat sich in den jüngsten Wochen zusammengesetzt, um drei Optionen für die Rückführung ihres Kaufprogramms für Staatsanleihen Anfang 2022 festzulegen. Eine davon ist der vollständige Ausstieg aus der quantitativen Lockerung (QE) auf ihrer ersten Sitzung des neuen Jahres im Februar.
Japan exportiert im November deutlich mehr
Japans Exporte haben im November wegen einer starken Nachfrage nach Stahl und Bauteilen für die Halbleiterfertigung aus dem Ausland deutlich zugenommen. Die Exporte stiegen um 20,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Finanzministerium des Landes mitteilte. Im Oktober lag der Zuwachs bei 9,4 Prozent. Von Factset befragte Ökonomen hatten für November ein noch stärkeres Wachstum von 27,4 Prozent erwartet.
Pau weist AfD-Beschwerde gegen Wahlniederlage bei Innenausschussvorsitz zurück
Nach der Wahlniederlage des AfD-Kandidaten für den Vorsitz des Innenausschusses im Bundestag hat die Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) Beschwerden zurückgewiesen. "In anderen Ausschüssen wurde ebenfalls gewählt", sagte sie den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). "Die Ergebnisse sind zu akzeptieren." AfD-Kandidat Martin Hess hatte bei der Abstimmung am Mittwoch deutlich verloren, woraufhin seine Fraktion den anderen Parteien Diskriminierung vorwarf.
Weltbank-Fonds für ärmste Länder erhält bisher größte Finanzspritze
Der Fonds der Weltbank zur Unterstützung der ärmsten Länder der Welt hat eine Finanzspritze in Höhe von 93 Milliarden Dollar (82 Milliarden Euro) erhalten. Wie die Weltbank am Mittwoch mitteilte, handelte es sich um die größte Aufstockung, die die Internationale Entwicklungsorganisation (IDA) jemals erhalten hat. Die Mittel sollen für den Kampf gegen Pandemien, Finanzkrisen und Naturkatastrophen verwendet werden.
US-Kongress beschließt milliardenschweren Verteidigungshaushalt
Nach Streit um Themen wie die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 hat der US-Kongress den milliardenschweren Verteidigungshaushalt für das neue Haushaltsjahr beschlossen. Nach dem Repräsentantenhaus stimmte am Mittwoch der Senat mit einer parteiübergreifenden Mehrheit von 89 zu zehn Stimmen für das Gesetzespaket mit einem Finanzvolumen von 768 Milliarden Dollar.
USA wenige Tage nach Tornado-Katastrophe von weiteren Stürmen heimgesucht
Nur wenige Tage nach der Tornado-Katastrophe mit dutzenden Toten im US-Bundesstaat Kentucky haben weitere schwere Stürme die USA heimgesucht. Der Nationale Wetterdienst (NWS) warnte am Mittwochabend (Ortszeit) vor einem "extrem starken" und "möglicherweise rekordverdächtigen" Sturmsystem über dem mittleren und nördlichen Teil des Landes. Demnach drohten "gefährlich starke Winde", Schnee, Gewitter, Tornados und Brandgefahr.
USA geben weitere Geheimdokumente zu Ermordung von John F. Kennedy frei
Die US-Regierung hat zahlreiche weitere unter Verschluss gehaltene Dokumente zur Ermordung des früheren Präsidenten John F. Kennedy im Jahr 1963 freigegeben. Die knapp 1.500 Dokumente des US-Auslandsgeheimdienstes CIA und der Bundespolizei FBI wurden am Mittwoch auf der Website des Nationalarchivs der USA veröffentlicht. Sie zeigen das Ausmaß der Bemühungen der US-Ermittler, mögliche Komplizen oder Auftraggeber des Attentäters Lee Harvey Oswald zu finden.
+++ Konjunkturdaten +++
Frankreich/Geschäftsklima Dez 111 (Nov: 110)
Frankreich/Geschäftsklima Dez PROGNOSE: 108
Neuseeland/BIP 3Q sb -3,7% (PROG: -4,0%) gg Vorquartal
Neuseeland/BIP 3Q sb -3,7% (PROG: -4,0%) gg Vorquartal
DJG/DJN/AFP/apo
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December 16, 2021 03:00 ET (08:00 GMT)
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