DJ Lagarde: EZB sieht Inflation 2024 bei 1,8 Prozent
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Europäische Zentralbank (EZB) stellt sich nach den Worten ihrer Präsidentin Christine Lagarde mittelfristig auf eine Inflation unterhalb ihres Zielwerts von 2 Prozent ein. Wie Lagarde in ihrer Pressekonferenz nach der jüngsten EZB-Ratssitzung mitteilte, sieht die Prognose des volkswirtschaftlichen Stabs der EZB für 2024 einen Verbraucherpreisanstieg von 1,8 Prozent vor. Die Inflationsprognosen für 2021 bis 2023 wurden auf 2,6 (bisher: 2,2), 3,2 (1,7) und 1,8 (1,5) Prozent angehoben.
Im November hatte die Teuerungsrate ein Allzeithoch von 4,9 Prozent erreicht. Lagarde zufolge ist der EZB-Rat weiterhin der Ansicht, dass die erhöhte Inflation überwiegend auf vorübergehenden Faktoren wie den hohen Energiepreisen sowie auf einer Kombination aus jeweils pandemiebedingt hoher Nachfrage und eingeschränktem Angebot beruht. "Die Inflation dürfte kurzfristig erhöht bleiben, aber im Verlauf des kommenden Jahres zurückgehen", sagte sie.
Ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr erhöhte die EZB leicht. Für 2021 erwartet sie nun einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 5,1 (5,0) Prozent. Für 2022 bis 2024 werden Wachstumsraten von 4,2 (4,6), 2,9 (2,1) und 1,6 Prozent erwartet. Die Wachstumsrisiken betrachtet die EZB als "weitgehend ausgewogen". Die Gesellschaft habe gelernt, mit der Pandemie umzugehen, sagte Lagarde. Das Wachstum schwäche sich kurzfristig ab, werde sich aber 2022 wieder deutlich verstärken.
Zuvor hatte der EZB-Rat wie erwartet beschlossen, die Nettokäufe unter dem Pandemieprogramm PEPP Ende März 2022 einzustellen. Zugleich wurde aber eine vorübergehende Ausweitung der APP-Käufe von April bis September 2022 in die Wege geleitet.
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December 16, 2021 08:52 ET (13:52 GMT)
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