DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Der wichtige demokratische US-Senator Joe Manchin wird dem billionenschweren Sozial- und Klimaschutzpaket von US-Präsident Joe Biden nach eigenen Angaben nicht zustimmen. Manchins Zustimmung ist entscheidend, weil sich die Demokraten im Oberhaus des Kongresses keinen einzigen Abweichler erlauben können, wenn sie das Gesetz verabschieden wollen. Biden hatte zuletzt unzählige Gespräche mit Manchin geführt, der das 1,75 Billionen Dollar schwere und als Build Back Better bekannte Paket zu teuer findet. Der Senator befürchtet nach eigenen Worten eine Zunahme der Inflation und der Staatsverschuldung. Biden hatte das zunächst auf 3,5 Billionen Dollar angelegte Sozial- und Klimaschutzpaket angesichts von Manchins Widerstand bereits auf die Hälfte zusammengestutzt. Manchins Ankündigung, das Vorhaben abzulehnen, ist ein schwerer Schlag für Biden. Das Weiße Haus äußerte sich am Sonntag zunächst nicht.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
22:15 US/Nike Inc, Ergebnis 2Q, Beaverton
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 16:00 Index der Frühindikatoren November PROGNOSE: +0,9% gg Vm zuvor: +0,9% gg Vm
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 4.550,25 -1,3% E-Mini-Future Nasdaq-100 15.586,50 -1,3% Nikkei-225 27.937,81 -2,1% Hang-Seng-Index 22.725,48 -2,0% Kospi 2.963,00 -1,8% Shanghai-Composite 3.595,71 -1,0% S&P/ASX 200 7.292,20 -0,2%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Schwächer - Risikovermeidung lautet das Gebot der Stunde zum Start in die neue Woche in Ostasien und Australien. Die weltweit zunehmend bedrohlicher klingenden Nachrichten zur Ausweitung der Corona-Pandemie machen die Akteure an den Finanzmärkten vorsichtig. Während sich einerseits die neue Virusvariante Omikron rasend schnell ausweitet und wieder Lockdown-Maßnahmen drohen bzw bereits ergriffen werden, herrscht andererseits weiter Unklarheit über die Schwere der Krankheitsverläufe. Hinzu kommt als Belastungsfaktor für die Börsen die Aussicht auf eine global straffer werdende Geldpolitik. In diesem Umfeld werden Risikopapiere wie Aktien verkauft und sichere Häfen angesteuert; dazu zählen Anleihen, Gold und am Devisenmarkt Währungen wie der Dollar und der Yen. Steil abwärts um rund 3 Prozent geht es mit den Ölpreisen wegen Befürchtungen einer sinkenden Ölnachfrage. In Sydney sackten Magellan um 33 Prozent ab, weil der Vermögensverwalter einen wichtigen Vertrag verloren hat. Ölwerte standen wie auch andernorts klar auf der Verliererseite. Für Bewegung im Goldminensektor sorgte die Übernahme von Bardoc Gold (+14,6%) durch St.Barbara (-6,5%). Viva Energy legten nach stark ausgefallenen Geschäftszahlen um 3,7 Prozent zu.
US-NACHBÖRSE
DaVita legten um 3,7 Prozent zu. Der Dialyseanbieter hatte mitgeteilt, sein bereits bestehendes zwei Jahres altes Aktienrückkaufprogramm um 2 Milliarden Dollar zu erhöhen.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 35.365,44 -1,5% -532,20 +15,6% S&P-500 4.620,64 -1,0% -48,03 +23,0% Nasdaq-Comp. 15.169,68 -0,1% -10,75 +17,7% Nasdaq-100 15.801,46 -0,4% -62,48 +22,6% Freitag Donnerstag Umsatz NYSE (Aktien) 3,47 Mrd 1,13 Mrd Gewinner 1.388 1.553 Verlierer 1.953 1.813 unverändert 154 137
Uneinheitlich - Während sich die jüngst heftig gebeutelten Technologiewerte etwas stabilisierten, trennten Anleger sich von "Value"-Aktien und Konjunkturzyklikern. Marktteilnehmer nannten Inflations- und Konjunkturängste als Gründe für die Abgaben. Der Große Verfalltermin brachte zusätzlich Volatilität. Banken (S&P-500-Subindex: -2,9%) führten die Verlierer an. Sie hatten am Donnerstag an der Spitze gestanden, getragen von der beschleunigten geldpolitischen Straffung der US-Notenbank und der Aussicht auf Zinserhöhungen. Nun lasteten gesunkene Anleiherenditen auf den Kursen. Fedex stiegen nach Vorlage überraschend starker Geschäftszahlen um rund 5 Prozent. Steelcase verbilligten sich nach pessimistischen Aussagen zum Geschäftsverlauf um 3,5 Prozent. Bei U.S. Steel (-1,6%) enttäuschte der Ausblick. Rivian (-10,4%) weitete den Verlust deutlich aus. Die Nachricht, dass Dan Ammann, Chef der autonomen Fahrzeugsparte Cruise von General Motors, das Unternehmen verlässt, trug zum Minus der GM-Aktie von 5,5 Prozent bei. Während Oracle (-6,4%) nachgaben, zogen Cerner (+12,9%) deutlich an. Laut Kreisen erwägt Oracle die Übernahme von Cerner. Johnson & Johnson (-2,8%) wurden belastet von Informationen, dass es zu seltenen, aber schwerwiegenden Blutgerinnungsstörungen im Zusammenhang mit dem Covid-19-Impfstoff kommen kann.
US-ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,63 2,9 0,60 51,7 5 Jahre 1,17 0,8 1,17 81,4 7 Jahre 1,34 0,2 1,33 68,8 10 Jahre 1,41 -0,9 1,42 48,9 30 Jahre 1,82 -3,2 1,85 17,4
Konjunktursorgen angesichts der sich ausbreitenden Omikron-Variante des Coronavirus ließen Anleger zu Anleihen mit längeren Laufzeiten greifen. Am kurzen Ende domnierte dagegen die Aussicht auf höhere Zinsen, dort stiegen die Renditen tendenziell.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Fr, 9:06 % YTD EUR/USD 1,1254 +0,1% 1,1238 1,1320 -7,9% EUR/JPY 127,68 -0,1% 127,77 128,69 +1,3% EUR/GBP 0,8514 +0,3% 0,8490 0,8503 -4,7% GBP/USD 1,3218 -0,1% 1,3237 1,3315 -3,3% USD/JPY 113,45 -0,2% 113,69 113,69 +9,9% USD/KRW 1.187,83 0% 1.187,83 1.184,93 +9,4% USD/CNY 6,3785 +0,0% 6,3758 6,3729 -2,3% USD/CNH 6,3876 +0,0% 6,3874 6,3812 -1,8% USD/HKD 7,8009 -0,0% 7,8022 7,8021 +0,6% AUD/USD 0,7095 -0,5% 0,7130 0,7164 -7,9% NZD/USD 0,6715 -0,3% 0,6735 0,6773 -6,5% Bitcoin BTC/USD 46.455,34 -2,0% 47.386,75 47.025,20 +59,9%
Der Dollar machte nach seinem Rücksetzer vom Donnerstag kräftig Boden gut. Der Euro fiel wieder deutlich unter die Marke von 1,13 Dollar. Der Dollarindex kletterte um 0,5 Prozent. Beobachter schrieben die Erholung des Greenback - neben der strafferen US-Geldpolitik - auch dem gestiegenen Sicherheitsbedürfnis der Investoren zu im Umfeld von Corona- und damit verbunden Konjunktursorgen. Die US-Währung gilt am Devisenmarkt ebenso wie der Yen als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Auf neue Rekordtiefs brach die Lira ein, neuerliche Interventionen der türkischen Notenbank halfen kaum.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 68,23 70,86 -3,7% -2,63 +43,7% Brent/ICE 70,91 73,52 -3,6% -2,61 +44,3%
Erdöl verbilligte sich deutlichum rund 2 Prozent. Die Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Virusvariante Omikron in China und anderen Staaten könnten Konjunktur und Erdölnachfrage belasten, hieß es. Im asiatisch geprägten Geschäft am Montag setzt sich diese Tendenz ungebremst fort.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.801,90 1.797,96 +0,2% +3,95 -5,1% Silber (Spot) 22,37 22,37 0% 0 -15,3% Platin (Spot) 928,48 944,60 -1,7% -16,12 -13,3% Kupfer-Future 4,25 4,30 -1,1% -0,05 +20,7%
Gold war - insbesondere mit Blick auf die lockere Geldpolitik der EZB - als Inflationsschutz gefragt, aber auch als vermeintlich sicherer Hafen. Der wieder festere Dollar dämpfte das Interesse jedoch etwas. Der Preis für die Feinunze stieg um 0,2 Prozent auf 1.803 Dollar.
MELDUNGEN SEIT FREITAG 20.00 UHR
CHILE
Der linksgerichtete Abgeordnete und frühere Studentenführer Gabriel Boric hat die Präsidentschaftswahl in Chile gewonnen.
GELDPOLITIK USA
Eine erste Zinserhöhung der US-Notenbank könnte nach den Worten von Fed-Gouverneur Christopher Waller schon kurz nach dem Auslaufen des Anleihekaufprogramms der Fed im März erfolgen.
HONGKONG
In Hongkong sind Haftbefehle gegen fünf Demokratie-Aktivisten erlassen worden, die von ihrem Exil aus zum Boykott der am Sonntag stattfindenden Parlamentswahl aufgerufen haben sollen.
USA
Ein US-Gericht hat die bislang härteste Strafe gegen einen Unterstützer des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump wegen der Erstürmung des Kapitols im Januar verhängt. Bundesrichterin Tanya Chutkan verurteilte den Trump-Anhänger Robert Scott Palmer wegen des Angriffs auf Polizeibeamte zu fünf Jahren Gefängnis.
BANK OF MONTREAL
befindet sich mehreren Informanten zufolge in fortgeschrittenen Gesprächen über den Kauf der US-Einheit von BNP Paribas, der Bank of the West. Die kanadische Bank könnte den Angaben zufolge noch in dieser Woche eine Vereinbarung abschließen. Die Bedingungen des möglichen Deals konnten nicht in Erfahrung gebracht werden.
KAISA GROUP
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
December 20, 2021 01:48 ET (06:48 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien -2-
hat Zahlungstermine auf verschiedene vorrangige Anleihen versäumt und befindet sich in Gesprächen mit Anleihegläubigern über eine Umschuldung. Wie das chinesische Bauunternehmen mitteilte, hat es keine Zahlungen auf eine vorrangige Anleihe in Höhe von 400 Millionen Dollar mit einem Kupon von 6,5 Prozent, die am 7. Dezember fällig wurde, geleistet. Darüber hinaus wurden Zinsen in Höhe von 105 Millionen Dollar für drei weitere Anleihen nicht gezahlt. Das in Shenzhen ansässige Unternehmen Kaisa ist nach Evergrande einer der größten Offshore-Kreditnehmer im chinesischen Immobiliensektor.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/gos
(END) Dow Jones Newswires
December 20, 2021 01:48 ET (06:48 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.