DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
WOHNUNGSBAU - Bundesländer werden auch im Haushaltsjahr 2022 mit 1 Milliarde Euro vom Bund für den sozialen Wohnungsbau unterstützt. Die Verhandlungen mit den Ländern seien nach Angaben von Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) beendet. "Ich freue mich, dass die Verhandlungen zwischen dem Bund und den Ländern für das Förderjahr 2022 zügig noch in diesem Jahr abgeschlossen werden konnten", sagte Geywitz. Die 1 Milliarde Euro für die Bundesländer bezeichnete Geywitz als ein "gutes Signal für die Mieterinnen und Mieter, die sich keine teuren Wohnungen leisten können." (Funke)
AUTOINDUSTRIE - Niedersachsenmetall-Chef Volker Schmidt rechnet mit 15.000 bis 20.000 Jobs weniger in Niedersachsens Automobilindustrie bis Mitte 2022. Sollte die Chipkrise weiter anhalten, müsse man mit 30.000 Stellen bis Jahresende rechnen. "Die Kernaufgabe für 2022 wird sein, eine leistungsfähige Zulieferindustrie am Leben zu halten", sagte Schmidt. Das bezieht er nicht nur auf unmittelbare Lieferanten der Automobilkonzerne, sondern auch auf die vorgelagerten Lieferanten, und nennt als Beispiel Gießereien. (Neue Osnabrücker Zeitung)
IMPFUNGEN - Bis Apotheker und Apothekerinnen in großem Stil gegen das Coronavirus impfen dürfen, werden wohl noch einige Wochen vergehen. Apotheken, die schon an Modelprojekten für die Grippeschutzimpfungen beteiligt waren, können "vielleicht Anfang Januar" loslegen, sagte Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA): "Bei allen anderen Apotheken wird es wohl noch länger dauern - bis Mitte, Ende Januar. In größerem Stil wohl erst von Februar an." (Süddeutsche Zeitung)
START-UPS - Trotz Rekordinvestments warnt Start-up-Investor Klaus Hommels vor zu knappen Investitionen in die Start-up-Szene. "Wir stehen vor einer Milliardenlücke", sagt der Gründer der Beteiligungsgesellschaft Lakestar dem Handelsblatt. Grundlage der Aussage ist die Annahme, dass Start-ups von heute und in den nächsten Jahren den gesellschaftlichen Wohlstand sichern müssen. Dazu hat Hommels zusammen mit einer Unternehmensberatung umfangreiche Berechnungen angestellt. "Um einen neuen Mittelstand aufzubauen, braucht es jetzt etwa 100 Milliarden Euro im Jahr", sagt Hommels. (Handelsblatt)
BUNDESBANK - Angesichts der neuen Corona-Welle hat Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch die deutschen Banken aufgerufen, sich stärker für Krisen zu wappnen: "Wir sehen im Moment zunehmende Verwundbarkeiten und ein nachlassendes Risikobewusstsein im Finanzsystem - überall steht die Suche nach Rendite im Vordergrund. Das macht mir Sorgen", sagte Buch dem Handelsblatt. Relativ gesehen würden "seit einiger Zeit mehr Kredite an schwächere Unternehmen vergeben", sagte die Bundesbank-Vizepräsidentin. (Handelsblatt)
KLIMA-RÜCKLAGE - Die Ampel-Parteien wollen den geplanten Aufbau einer 60-Milliarden-Euro-Rücklage verfassungsfester ausgestalten. Nach Handelsblatt-Informationen prüfen die Ampel-Parteien bei Verabschiedung der Klima-Rücklage im Rahmen des Nachtragshaushalts im Januar 2022, einen so genannten Entschließungsantrag zu stellen. Darin wollen die Ampel-Parteien klarer definieren, für welche Ausgaben die Klima-Rücklage vorgesehen ist. SPD, Grüne und FDP wollen nicht genutzte Corona-Schulden aus dem Jahr 2021 nicht verfallen lassen, sondern mit den Kreditermächtigungen den sogenannten Energie- und Transformationsfonds im Bundeshaushalt befüllen, aus dem in den nächsten Jahren Klima-Maßnahmen finanziert werden sollen. (Handelsblatt)
WINDKRAFT - Das von Robert Habeck (Grüne) geführte Bundeswirtschafts- und Klimaschutz-Ministerium will den Ausbau von Windrädern massiv forcieren und Widerstand dagegen aus einzelnen Bundesländern falls nötig mit rechtlichen Regelungen überwinden. "Wir verstehen unsere Rolle als Bund schon so, dass wir solche Fragen im gemeinsamen Miteinander lösen. Aber wenn wir nicht zu einem gütlichen Einvernehmen kommen, müssen wir uns anschauen, welche Möglichkeiten zum Beispiel das Bundesbaugesetz bietet", kündigte Oliver Krischer (Grüne), Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium, mit Blick auf skeptische Landesregierungen an. (Welt)
ENTLASTUNGEN - Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hält an den von ihm im Wahlkampf geforderten Entlastungen fest. Die Koalition habe sich richtigerweise darauf verständigt, auf Steuererhöhungen zu verzichten, schreibt Lindner in einem Weihnachtsbrief an die Belegschaft des Bundesfinanzministeriums, der dem Handelsblatt vorliegt. "Doch meine Ambition ist größer." Er wolle "fiskalische Freiräume schaffen, um an der Entlastung der Mitte der Gesellschaft arbeiten zu können", kündigt Lindner an. (Handelsblatt)
CDU/MERZ - Der designierte CDU-Vorsitzende Friedrich Merz schlägt freundlichere Töne gegenüber Angela Merkel an und deutet an, die frühere Kanzlerin in seiner Amtszeit einbinden zu wollen. "Ich würde mich freuen, wenn Angela Merkel und die CDU auch in Zukunft beieinanderbleiben, an mir wird es jedenfalls nicht scheitern", sagte Merz. Eine Kooperation mit der AfD will Merz unter allen Umständen verhindern. "Mit mir wird es eine Brandmauer zur AfD geben", sagte Merz. "Die Landesverbände, vor allem im Osten, bekommen von uns eine glasklare Ansage: Wenn irgendjemand von uns die Hand hebt, um mit der AfD zusammenzuarbeiten, dann steht am nächsten Tag ein Parteiausschlussverfahren an." (Spiegel)
CDU/KLÖCKNER - Die frühere Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) soll neue Bundesschatzmeisterin der CDU werden. Das meldet Bild unter Berufung auf Parteikreise. Demnach hat der designierte CDU-Vorsitzende Friedrich Merz Klöckner gebeten, das Amt zu übernehmen. Der bisherige CDU-Schatzmeister Philipp Murmann kandidiert nicht wieder. Mit Klöckner hätte Merz eine profilierte Frau in seinem Spitzenteam, hieß es. (Bild)
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December 23, 2021 01:01 ET (06:01 GMT)
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