DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Bundesverband deutscher Banken erwartet höhere Inflation
Der Präsident des Bundesverbands deutscher Banken (BdB), Christian Sewing, rechnet für die kommenden Jahre nicht damit, dass die Inflation wieder auf das niedrige Niveau der Jahre vor der Corona-Pandemie sinken wird. "Beim Inflationstrend erleben wir gerade einen 'Etagenwechsel', also von Inflationsraten unter zwei Prozent im vergangenen Jahrzehnt zu Raten von voraussichtlich 2,5 bis drei Prozent in den nächsten Jahren", sagte Sewing den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Zwar werde die aktuell sehr hohe Inflationsrate im kommenden Jahr allein aufgrund von statistischen Effekten wieder etwas sinken. Aber es gebe gleich mehrere Faktoren, die auch längerfristig die Preise treiben werden.
Lemke warnt vor Renaissance der Atomkraft in Europa
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat in scharfen Worten vor einer Renaissance der Atomkraft in Europa gewarnt. Es sei "abstrus, wie viele ungedeckte Versprechungen aktuell zu möglichen neuen Reaktortypen zirkulieren", sagte die Grünen-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Atomkraftwerke sind und bleiben Hochrisikoanlagen, die hochradioaktiven Atommüll verursachen", fügte sie hinzu. Der Atomausstieg sei in einem parteiübergreifenden Konsens beschlossen worden und mache Deutschland "sicherer", sagte Lemke.
Nouripour sieht kaum noch Möglichkeiten zur Verhinderung von Nord Stream 2
Der Kandidat für den Vorsitz der Grünen, Omid Nouripour, sieht nur noch wenige Möglichkeiten, die Inbetriebnahme der umstrittenen Gaspipeline Nord Stream 2 zu verhindern. Die "grundsätzlichen politischen Entscheidungen" seien bereits von der Vorgängerregierung gefällt worden, sagte Nouripour der Passauer Neuen Presse. Sollte der Betrieb mit geltendem Recht vereinbar sein, "sehe ich nicht mehr viele Möglichkeiten, das zu verhindern - auch wenn ich das Projekt weiterhin falsch finde".
IfW-Präsident: Euro ist für Deutschland nicht alternativlos
Der neue Co-Chef des Kiel-Institut für Weltwirtschaft (IfW), Stefan Kooths, fordert die neue Bundesregierung zu einer rigorosen Maßnahme auf. Die Regierung müsse klarmachen, "dass der Euro für Deutschland nicht alternativlos ist", sagte Kooths im Interview mit dem Handelsblatt. Der Ökonom, der einer von zwei Interimspräsidenten des IfW ist, befürchtet andernfalls deutliche Preissteigerungen und fundamentale Schäden für die europäische Wirtschaft.
UN-Sicherheitsrat verurteilt Massaker in Myanmar mit 35 Toten
Der UN-Sicherheitsrat hat das Massaker in Myanmar mit mindestens 35 Toten verurteilt. Am Mittwoch (Ortszeit) erklärte der Rat, "dass die Verantwortlichen für diese Taten zur Rechenschaft gezogen werden müssen". Demnach waren unter den Opfern auch vier Kinder. Die Ratsmitglieder forderten ein sofortiges Ende der Gewalt in dem Land, die Achtung der Menschenrechte sowie der Sicherheit der Zivilbevölkerung.
Biden und Putin telefonieren am Donnerstag
Angesichts der Spannungen um die Ukraine werden US-Präsident Joe Biden und der russische Staatschef Wladimir Putin am Donnerstag telefonieren. Ein US-Regierungsvertreter sagte am Mittwoch, Biden wolle Putin dabei einen "diplomatischen Weg nach vorne" anbieten. "Aber wir sind auch bereit zu antworten, wenn Russland mit einer weiteren Invasion der Ukraine voranschreitet." Die US-Regierung sei weiterhin "zutiefst besorgt" über den massiven russischen Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine.
USA verurteilen Schlag der Hongkonger Behörden gegen "Stand News"
Die US-Regierung hat den Schlag der Behörden in Hongkong gegen die Nachrichten-Seite "Stand News" verurteilt. US-Außenminister Antony Blinken sagte: "Indem sie unabhängige Medien zum Schweigen bringen", würden China und die lokalen Behörden "die Glaubwürdigkeit und Lebensfähigkeit Hongkongs" untergraben. Er betonte: "Eine selbstbewusste Regierung, die keine Angst vor der Wahrheit hat, begrüßt eine freie Presse".
+++ Konjunkturdaten +++
GB/Nationwide Hauspreisindex Dez +1,0% gg Vm; +10,4% gg Vj
Südkorea Index Frühindikatoren Nov 101,3 (Okt: 101,7)
DJG/DJN/AFP/apo
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December 30, 2021 03:00 ET (08:00 GMT)
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