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MÄRKTE EUROPA/Anleger vorsichtiger mit strafferer Geldpolitik am Horizont

DJ MÄRKTE EUROPA/Anleger vorsichtiger mit strafferer Geldpolitik am Horizont

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag im Minus geschlossen. Gleich am Morgen ging es für die Indizes deutlich nach unten, von dem Schock konnten sie sich im Tagesverlauf nicht mehr erholen. Belastend wirkte sich das Protokoll der US-Notenbank vom Vorabend aus, das in Tonfall und Inhalt viel falkenhafter als erwartet ausgefallen war. Dort räumte die Fed ein, dass sie die inflationären Risiken in der Vergangenheit falsch eingeschätzt habe. Am Nachmittag stieg zudem die Inflation in Deutschland stärker als erwartet, so dass die Rufe lauter werden, dass auch die Europäischen Zentralbank schneller gegensteuern muss. Die Aussicht auf eine schnellere Straffung der Geldpolitik und in Folge steigende Zinsen belasteten die Aktienmärkte. Der DAX fiel um 1,4 Prozent auf 16.052 Zähler. Der Euro-Stoxx-50 verlor 1,5 Prozent auf 4.325 Zähler. Die europäischen Rentenmärkte setzten derweil ihren Abwärtstrend fort.

Inflationsrisiken weisen nach oben - EZB muss handeln 

Nachdem die deutsche Inflation entgegen den Erwartungen im Dezember weiter gestiegen ist, ist es aus Sicht von Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer Zeit für die Europäische Zentralbank (EZB), den "Fuß vom Gas" zu nehmen. Es zeichne sich ab, dass die Teuerung in der Eurozone ebenfalls höher als erwartet ausfallen werde. Die Inflationsrisiken wiesen klar nach oben. Die EZB sollte dem Beispiel der US-Notenbank folgen und ihre Anleihekäufe rasch komplett einstellen und die Leitzinsen anheben. Er rechne allerdings erst für Mitte 2023 mit einer ersten Zinserhöhung, weil die EZB auf die Bedürfnisse der hoch verschuldeten Mitgliedsländer schiele.

Eine geldpolitische Wende wird auch für Michael Heise, Chefökonom von HQ Trust, angesichts dieser Inflationsdaten dringlicher. Es sei zwar richtig, dass die Geldpolitik keine direkten Auswirkungen auf Energiepreise oder vorübergehende Preissteigerungen durch Angebotsengpässe habe, aber sie könne und sollte die mittelfristigen Preiserwartungen durch weniger Liquiditätszufuhr und Toleranz gegenüber leicht höheren Kapitalmarktrenditen stabilisieren. Sonst könnten sich inflationäre Prozesse verstärken.

Banken profitieren von steigenden Zinsen 

Die Finanzwerte werden im Handel als Gewinner steigender Zinsen in Folge einer strafferen Geldpolitik ausgemacht. Höhere Renditen nähmen den Margendruck von der Branche. Mit einem Plus von 1,1 Prozent stellten die Banken den stärksten Sektor in Europa. Zudem gab es Nachrichten aus der Branche. Für Aktien der angeschlagenen Banca Carige ging es in Mailand um 4,6 Prozent nach oben. Laut Il Messaggero soll Credit Agricole (+1,2%) ein Gebot von 1 Euro für das Kreditinstitut unterbreitet haben. Bedingung sei allerdings eine Liquiditätsspritze von 700 Millionen Euro durch die aktuellen Eigentümer.

Für Societe Generale ging es an der Pariser Börse um 1,9 Prozent nach oben. Der Kauf von Leaseplan für 4,9 Milliarden Euro durch die Fahrzeugleasingtochter ALD der Societe Generale stieß auf ein positives Echo unter Anlegern. Die kombinierte Gruppe stiege zum größten Fahrzeugleasinganbieter in Europa auf. Der Sektor hat an Attraktivität gewonnen, da eine zunehmende Zahl von Kunden auf Fahrzeugkäufe verzichtet und stattdessen nach Bedarf mietet. Dieser Trend könnte wegen steigender Kosten für Autohalter in den kommenden Jahren noch an Bedeutung gewinnen.

Unter Druck standen dagegen die Aktien der an der Börse hoch bewerteten Wachstumsunternehmen, sie gelten als besonders zinsempfindlich. Der Sektor der europäischen Technologiewerte notierte 2,4 Prozent im Minus, der TecDAX handelt seit Jahresbeginn bereits gut 4 Prozent im Minus.

Shell sind das neue Schwergewicht an der Börse in London 

Royal Dutch Shell kletterte - gemessen an der Marktkapitalisierung - erneut an die Spitze des FTSE-100. Dabei wird Shell unterstützt durch den starken Anstieg der Ölpreise, da "erneuerbare und alternative Energieformen nicht in der Lage seien, die Grundlast auszugleichen", so AJ Bell. Der britisch-niederländische Öl- und Gaskonzern hat damit wieder Unternehmen wie Unilever und AstraZeneca überholt, so die britische Maklerfirma. Der aktuelle Anstieg im Ölpreis wird zum einen durch die Besorgnis über die Unruhen in Kasachstan begründet, einem Ölproduzenten mit einer Kapazität von 1,6 Millionen Barrel pro Tag; zum anderen mit dem Protokoll der US-Notenbank, das auf eine restriktivere Haltung der Fed hindeutet - Brent steigt um 1,9 Prozent auf 82,37 Dollar je Barrel.

=== 
Index         Schluss- Entwicklung Entwicklung  Entwicklung 
.             stand   absolut     in %     seit 
.                             Jahresbeginn 
Euro-Stoxx-50     4.324,81    -67,34    -1,5%     +0,6% 
Stoxx-50        3.823,00    -43,60    -1,1%     +0,1% 
Stoxx-600        488,16    -6,19    -1,3%     +0,1% 
XETRA-DAX       16.052,03   -219,72    -1,4%     +1,1% 
FTSE-100 London    7.442,26    -74,61    -1,0%     +1,8% 
CAC-40 Paris      7.249,66   -126,71    -1,7%     +1,4% 
AEX Amsterdam      785,90    -14,85    -1,9%     -1,5% 
ATHEX-20 Athen       0,00     0,00     0,0%     +1,6% 
BEL-20 Bruessel    4.308,60    -36,02    -0,8%     -0,0% 
BUX Budapest     51.668,96   -428,38    -0,8%     +1,9% 
OMXH-25 Helsinki      0,00     0,00     0,0%     +1,5% 
ISE NAT. 30 Istanbul  2.219,59    +7,30    +0,3%     +9,6% 
OMXC-20 Kopenhagen   1.759,41    -54,71    -3,0%     -5,6% 
PSI 20 Lissabon    5.652,68    -56,74    -1,0%     +0,5% 
IBEX-35 Madrid     8.789,90    -0,90    -0,0%     +0,9% 
FTSE-MIB Mailand   27.655,69   -506,98    -1,8%     +3,0% 
RTS Moskau       1.545,24    -40,96    -2,6%     -3,2% 
OBX Oslo        1.073,96    -16,10    -1,5%     +0,5% 
PX Prag        1.428,92    +1,76    +0,1%     +0,2% 
OMXS-30 Stockholm     0,00     0,00     0,0%     +1,0% 
WIG-20 Warschau      0,00     0,00     0,0%     +1,9% 
ATX Wien        3.959,03    -9,02    -0,2%     +2,7% 
SMI Zuerich      12.792,28   -114,09    -0,9%     -0,7% 
 
DEVISEN        zuletzt   +/- % Mi, 8:29 Uhr Mo, 18:50 Uhr % YTD 
EUR/USD        1,1306   -0,0%    1,1300     1,1287 -0,6% 
EUR/JPY        130,90   -0,3%    131,03     130,11 +0,0% 
EUR/CHF        1,0399   +0,2%    1,0341     1,0371 +0,2% 
EUR/GBP        0,8353   +0,1%    0,8349     0,8376 -0,6% 
USD/JPY        115,79   -0,3%    115,96     115,28 +0,6% 
GBP/USD        1,3536   -0,1%    1,3533     1,3448 +0,0% 
USD/CNH (Offshore)   6,3934   +0,3%    6,3754     6,3735 +0,6% 
Bitcoin 
BTC/USD       42.908,69   -1,2%   46.424,34   46.578,50 -7,2% 
 
ROHOEL        zuletzt VT-Settl.     +/- %    +/- USD % YTD 
WTI/Nymex        79,99   77,85     +2,7%      2,14 +6,4% 
Brent/ICE        82,63   80,80     +2,3%      1,83 +6,0% 
 
METALLE        zuletzt   Vortag     +/- %    +/- USD % YTD 
Gold (Spot)     1.789,08  1.810,30     -1,2%     -21,22 -2,2% 
Silber (Spot)      22,17   22,77     -2,7%     -0,60 -4,9% 
Platin (Spot)     962,50   985,71     -2,4%     -23,21 -0,8% 
Kupfer-Future      4,34    4,41     -1,7%     -0,08 -2,8% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/raz

(END) Dow Jones Newswires

January 06, 2022 12:10 ET (17:10 GMT)

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