DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18:33 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 4.281,54 +0,99% -0,39% Stoxx50 3.801,67 +0,90% -0,44% DAX 15.941,81 +1,10% +0,36% FTSE 7.491,37 +0,62% +0,82% CAC 7.183,38 +0,95% +0,42% DJIA 36.091,83 +0,06% -0,68% S&P-500 4.688,44 +0,39% -1,63% Nasdaq-Comp. 15.089,04 +0,98% -3,55% Nasdaq-100 15.776,34 +1,04% -3,33% Nikkei-225 28.222,48 -0,90% -1,98% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 169,68 -26
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 81,06 78,23 +3,6% 2,83 +7,8% Brent/ICE 83,50 80,87 +3,3% 2,63 +7,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.815,02 1.801,64 +0,7% +13,38 -0,8% Silber (Spot) 22,73 22,47 +1,1% +0,26 -2,5% Platin (Spot) 971,00 944,90 +2,8% +26,10 +0,1% Kupfer-Future 4,43 4,35 +1,7% +0,07 -0,8%
Am Ölmarkt erholen sich die Preise massiv von den Vortagesabgaben. Das Ölangebot bleibe weiterhin hinter der Nachfrage zurück, heißt es von Teilnehmern. Die großen Opec-Ölproduzenten haben sich zwar zu einer schrittweisen Erhöhung des Angebots verpflichtet, doch die Förderung ist geringer als versprochen, so die Analysten von ANZ.
FINANZMARKT USA
Die Wall Street hat ins Plus gedreht. Im Fokus der Anleger steht die Nominierungsanhörung von US-Fed-Präsident Jerome Powell vor dem Senatsausschuss für Banken. Powell bekräftigte die Inflation bekämpfen zu wollen, und dass die Wirtschaft die aggressive Stimulierung nicht mehr benötige oder wolle. Er sagte aber auch, dass der Teuerungssprung "wahrscheinlich" bis Mitte des Jahres anhalten werde. Das Gros der Inflation sei auf die Corona-Pandemie zurückzuführen. Die Aussagen wurden dabei eher als "taubenhaft" interpretiert. Bestimmendes Thema ist weiterhin die anstehende Zinswende. Analysten gehen zunehmend davon aus, dass die Fed die Leitzinsen im laufenden Jahr nicht wie bislang erwartet drei sondern vier Mal anheben wird, erstmalig wohl im März. Zudem rückt die anstehende Berichtssaison zunehmend in den Blick. Der Chipkonzern Intel (+0,9%) hat einen Nachfolger für den im Mai in den Ruhestand gehenden Finanzchef George Davis gefunden. David Zinsner, derzeit noch CFO bei Micron Technology (-0,1%), soll den Posten übernehmen. Micron kündigte an, dass Chief Business Officer Sumit Sadana vorübergehend auch die Rolle des CFO übernehmen werde. Pfizer (-0,2%) arbeitet an einem Hybridimpfstoff, der Coronavirus-Varianten einschließlich Omikron abdecken soll. Bei Bedarf solle bis März die Zulassung beantragt werden. Die Aktien von CVS Health rücken 1,1 Prozent vor, nachdem das Unternehmen seine Ergebnisprognose für 2021 angehoben hat. Albertsons (-6,1%) profitieren nicht nachhaltig von überraschend starken Geschäftszahlen und einer höheren Jahresgewinnprognose. Hier dürften Anleger Gewinne mitnehmen, denn im vergangenen Jahr hat die Aktie um gut 90 Prozent zugelegt. American Airlines gewinnen 1,4 Prozent, nachdem die Fluggesellschaft die Prognose für das vierte Quartal angehoben hat.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
22:30 US/Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
FINANZMÄRKTE EUROPA
An den europäischen Aktienmärkten ging es wieder aufwärts. Gefragt waren vor allem Technologiewerte, bei denen der jüngste Rücksetzer nun zum Einstieg genutzt wurde. Der Stoxx-Branchenindex der Technologietitel erholte sich um 2 Prozent. Delivery Hero gewannen 5 Prozent. Das Unternehmen will im zweiten Halbjahr für den Bereich Essenslieferungen die Gewinnschwelle erreichen. Für das vierte Quartal des laufenden Jahres wird ein bereinigtes EBITDA zwischen null und 100 Millionen Euro erwartet. Adidas erholten sich um 4,3 Prozent. Nach dem Kursrückschlag der vergangenen Wochen haben sich Analysten nun positiv geäußert und sehen Aufwärtspotenzial. Henkel gewannen 3,8 Prozent auf 78,42 Euro. Die Bank of America hat die Aktien mit einem Kursziel von 90 Euro auf die Kaufliste genommen. Hellofresh schlossen mit einem Plus von 1,0 Prozent deutlich unter dem Tageshöchststand. Das Unternehmen will eigene Aktien für bis zu 250 Millionen Euro erwerben. In London stiegen Micro Focus um 11,4 Prozent auf 464,60 Pence, nachdem Jefferies das Kursziel auf 600 Pence erhöht hat. Für die Aktien der Deutschen Bank (-0,5%) und Commerzbank (-4,1%) ging es nach unten, nachdem sich der Finanzinvestor Cerberus von einem Teil seiner Beteiligung getrennt hat. Die Umsatzangaben von Shop Apotheke (+2,5%) lassen laut der Citigroup auf ein Umsatzwachstum im vierten Quartal von rund 9 Prozent schließen. Die Entwicklung wird von den Analysten als solide eingestuft. Regulatorische Neuigkeiten zur Einführung von E-Rezepten dürften 2022 den Haupttreiber für die Aktie darstellen. Nokia büßen 0,3 Prozent ein, obwohl die Margen für das vierte Quartal über den Erwartungen ausgefallen sind. Wichtiger, so die Citigroup, sei allerdings die Margen-Guidance für das laufende Jahr von 11 bis 13,5 Prozent. Das liege über dem Konsens von 12 Prozent.
DEVISEN
zuletzt +/- % Di, 8:11 Uhr Mo, 17:30 % YTD EUR/USD 1,1357 +0,3% 1,1339 1,1326 -0,1% EUR/JPY 131,11 +0,5% 130,60 130,41 +0,2% EUR/CHF 1,0501 +0,0% 1,0499 1,0477 +1,2% EUR/GBP 0,8340 -0,0% 0,8346 0,8349 -0,8% USD/JPY 115,44 +0,2% 115,16 115,14 +0,3% GBP/USD 1,3618 +0,3% 1,3592 1,3566 +0,6% USD/CNH (Offshore) 6,3776 -0,1% 6,3791 6,3822 +0,4% Bitcoin BTC/USD 42.516,38 +2,2% 42.113,70 41.644,13 -8,0%
Der Dollar zeigt sich mit den Aussagen von US-Notenbankchef Powell leichter, der Dollarindex verliert 0,3 Prozent.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die steigenden Zinsen haben auch an den großen Börsen der Region die Käufer in Schach gehalten. Für Zurückhaltung sorgte auch, dass am Mittwoch in den USA die Verbraucherpreise für Dezember gemeldet werden, die mutmaßlich weitere Erkenntnisse über das Tempo des Zinsanstiegs in den USA bringen könnten. In diesem Umfeld dominierte weiter die Vorsicht. Der Nikkei-Index in Tokio hatte nach der Feiertagspause am Montag Nachholbedarf nach unten aufgebaut. Gebremst wurde er vom festeren Yen, der angesichts der herrschenden Zinssorgen als sicherer Hafen Zulauf fand. Belastend wirkte daneben die Corona-Pandemie, denn Japan wird sein nahezu vollständiges Einreiseverbot für Ausländer bis mindestens Ende Februar verlängern, um das Risiko der Omikron-Variante zu minimieren. Kaum verändert schloss die Börse in Seoul, wo es bereits am Vortag deutlicher abwärts gegangen war. In Südkorea rechnen Ökonomen für Freitag mehrheitlich mit der dritten Zinserhöhung in dem Land seit August 2021. Schanghai und Hongkong tendierten leichter, nachdem sie sich zunächst noch etwas besser gehalten hatten. In Sydney gaben Inghams um knapp 6 Prozent nach. Der Geflügelfleischproduzent hatte vor einer geringeren Produktion gewarnt, weil viele Arbeiter coronabedingt ausfallen. Das sorgte auch auf Druck für Ingham-Kunden wie Metcash, Woolworths und Coles, die um je gut 2 Prozent nachgaben.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Audi 2021 wegen Chip-Engpässen mit leichtem Absatzminus
Audi hat vergangenes Jahr wegen der weltweiten Halbleiterengpässe etwas weniger Premiumautos ausgeliefert. Wie die Volkswagen-Tochter mitteilte, wurden mit 1.680.512 Autos 0,7 Prozent weniger Fahrzeuge an die Kunden übergeben als im Vorjahr. Nach dem ersten Halbjahr lag Audi noch auf Rekordkurs, in der zweiten Jahreshälfte belastete dann aber der Chipmangel massiv. Alleine im Schlussquartal sackten die Auslieferungen um 34,2 Prozent ab.
Delivery-Hero-CFO: Konkretes Gewinnziel bietet dem Markt Sicherheit
Delivery Hero sendet CFO Emmanuel Thomassin zufolge mit einem konkreten operativen Gewinnziel für das laufende Jahr das Signal, dass der Konzern auf Kurs ist in Richtung Profitabilität, auch wenn er sich derzeit mit Glovo eine knapp milliardenschwere Akquisition vorgenommen hat.
Bosch übernimmt Gebäudeautomations-Spezialisten Hörburger
Robert Bosch will die bayrische Hörburger AG kaufen. Entsprechende Verträge seien Ende 2021 unterzeichnet worden, teilte die Bosch-Sparte Bosch Building Technologies am Dienstag mit. Die Hörburger AG bietet ein Produkt- und Lösungsportfolio mit den Schwerpunkten Gebäudeautomation und Energiemanagement und beschäftigt mehr als 200 Mitarbeiter an sechs Standorten in Deutschland und einem Standort in Rumänien. Im Jahr 2020 wurde ein Umsatz von 33 Millionen Euro erwirtschaftet.
Helma Eigenheimbau übertrifft Prognose für Auftragseingang deutlich
Die Helma Eigenheimbau AG hat ihre Prognose für den Auftragseingang im vergangenen Jahr deutlich übertroffen. Der Auftragseingang stieg um knapp 43 Prozent auf 446,6 Millionen Euro und übertraf damit den bisherigen Rekord von 312,5 Millionen Euro aus dem Vorjahr deutlich. Der Massivhaus-Anbieter mit Sitz in Lehrte bei Hannover hatte ein Anstieg des Auftragseingangs um 20 bis 25 Prozent in Aussicht gestellt.
Mutterkonzern von MV Werften wirft Land "politische Motivation" vor
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
January 11, 2022 12:36 ET (17:36 GMT)
DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
Im Streit um die insolventen MV Werften in Mecklenburg-Vorpommern hat ein Anwalt des Mutterkonzerns Genting Hongkong der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns vorgeworfen, zugesagte Gelder nicht ausgezahlt zu haben. Es sei in den Verhandlungen über die weitere Finanzierung ein "Konstrukt präsentiert worden, das die politische Motivation kaschieren" solle, sagte der Vertreter von Genting Hongkong vor dem Landgericht Schwerin.
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January 11, 2022 12:36 ET (17:36 GMT)
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