DJ Deutscher Immobilienmarkt erholt sich von Corona
FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Immobilienmarkt hat sich einer Studie zufolge von Corona erholt und Investoren rechnen mit weiter steigenden Preise bei Wohn- und Logistikimmobilien. Nach den Ergebnissen der Studie "Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt" von EY Real Estate, lag 2021 das Gesamtinvestitionsvolumen auf dem deutschen Immobilienmarkt bei 113,8 Milliarden Euro, einem Rekordergebnis. Mit rund 20 Prozent hatte die Übernahme der Deutsche Wohnen durch Vonovia einen erheblichen Anteil am Gesamtvolumen. Das bereinigte Transaktionsvolumen lag mit 90,3 Milliarden Euro rund 14 Prozent über dem Vorjahresumsatz von 78,9 Milliarden Euro und erreichte damit das Vor-Corona-Niveau (2019: 89,5 Milliarden Euro).
Die Mehrheit der deutschen Investoren erwartet 2022 eine Seitwärtsbewegung des Transaktionsvolumens auf hohem Niveau. Rund ein Drittel prognostiziert aber ein steigendes Transaktionsvolumen. In guten Lagen erwarten die Investoren steigende, in peripheren Lagen gleichbleibende Preise am Wohnungsmarkt. Hier liege auch der stärkste Investitionsfokus für 2022, so EY Real Estate weiter. Ein ähnliches Bild zeige sich bei Logistikimmobilien, während der Büroimmobilienmarkt verhaltener eingeschätzt wird. Beim Büroimmobilienmarkt werden in guten Lagen überwiegend gleichbleibende, in peripheren Lagen aber sinkende Preise erwartet.
Ein differenziertes Bild zeigt der Studie zufolge der Hotelimmobilienmarkt. Während die Investoren die Ferienhotellerie vor einer mittelfristigen Erholung sehen, werde die Businesshotellerie diese wohl länger nicht erreichen. Bei Shopping-Centern erwartet eine deutliche Mehrheit der Investoren sinkende Preise in allen Lagen. Nicht betroffen ist der stationäre Lebensmitteleinzelhandel. Insbesondere in guten Lagen werden hier gleichbleibende oder gar steigende Preise erwartet. So rückt vor allem die Pandemieresistenz als Anlagekriterium stärker in den Fokus insbesondere risikoaverser Investoren, wie 65 Prozent der Befragten angaben.
Am schmerzhaftesten seien die erwarteten Einschnitte für Teile des Einzelhandelsimmobiliensegments, sagte Paul von Drygalski, Director bei EY Real Estate und ein Autor der Studie. "Während Wohn- und vor allem Logistiknutzungen stark profitieren, konnte das Bürosegment noch nicht auf allen Teilmärkten zu alter Stärke zurückfinden, und auch Hotelimmobilien kämpfen noch um Erholung. Die Coronapandemie entfaltet weiter katalysierende Wirkung. Die Neuordnung der Assetklassen setzt sich fort", so von Drygalski weiter.
Für die Studie "Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt" von EY Real Estate wurden rund 220 Investoren befragt, die am deutschen Immobilienmarkt aktiv sind.
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January 12, 2022 05:53 ET (10:53 GMT)
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