Der im SDAX gelistete deutsche Solartechnikkonzern SMA Solar senkt zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate seine Gewinnaussichten. Hintergrund ist diesmal ein Vertragsstreit mit einem Kunden. Die Aktie crasht daraufhin.
Die Aktie des deutschen Solartechnikkonzerns SMA Solar befindet sich auf Talfahrt. Grund ist eine Gewinnwarnung: Wegen einer einmaligen Sonderbelastung müsse die Ergebnisprognose für 2021 angepasst werden, heißt es von der Geschäftsführung.
Konkret geht es um das Servicegeschäft von SMA. Nachträglich seien in von SMA zu wartenden Solarparks erhebliche Mängel festgestellt worden. Es seien jedoch keine Produkte von SMA in dem betroffen Solarparks verbaut worden. Nun werde der Servicevertrag für die betroffenen Photovoltaik-Kraftwerke überprüft.
Aufgrund des hieraus resultierenden einmaligen Sondereffekts rechnet der SMA-Vorstand jetzt für 2021 mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 20 und 30 Millionen Euro. Zuvor war SMA von einem operativen Ergebnis von 50 bis 65 Millionen Euro ausgegangen.
SMA-Vorstandssprecher Jürgen Reinert erklärte: "Hintergrund der noch andauernden Verhandlungen mit dem Kunden sind Mängel eines Teils der durch SMA zu wartenden Solarparks, die erst nach Vertragsabschluss offenkundig wurden. "
Und weiter: "SMA wäre es nur durch einen nicht zu rechtfertigenden Aufwand möglich gewesen, die von uns vertraglich zugesicherte Leistung der Anlagen zu gewährleisten. Entsprechend haben wir nach gründlicher Abwägung beschlossen, die außerordentliche Beendigung des bestehenden Vertrags anzustreben, um größeren Schaden für SMA abzuwenden. Unsere Entscheidung ist ebenso Ausdruck unseres verantwortungsvollen Umgangs mit langfristigen Risiken für das Unternehmen als auch unseres hohen Qualitätsanspruchs."
Tatsächlich ist es die zweite Gewinnwarnung innerhalb weniger Monate. Erst im September hatte der deutsche Solartechnikkonzern seine Prognosen wegen der weltweiten Lieferkettenprobleme gekürzt. Die mittelfristigen Aussichten schätzt das Management von SMA Solar allerdings positiv ein.
Am Donnerstagnachmittag steht die Aktie im Xetra-Handel fast acht Prozent im Minus. Ein Anteilsschein kostet nur noch 33,20 Euro - das ist der tiefste Stand seit August 2020.
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreet:online Zentralredaktion
Enthaltene Werte: DE000A0DJ6J9