DJ Scholz mahnt zu Deeskalation in Ukraine-Krise
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat gemeinsam mit dem niederländischen Regierungschef Mark Rutte zu einer Deeskalation in der Ukraine-Krise aufgerufen und zugleich mit Konsequenzen für den Fall des militärischen Eingreifens Russlands gewarnt. "Eine der großen Herausforderungen, die uns bewegt, ist die Entwicklung, die sich rund um die Ukraine anbahnt", sagte Scholz nach einem Gespräch mit Rutte im Kanzleramt. Es gebe erhebliche Truppenkonzentrationen Russlands.
"Deshalb muss es unsere gemeinsame Aufgabe sein, alles dafür zu tun, dass diese Situation deeskaliert wird", erklärte der Kanzler. Man sei sich aber auch einig darüber, "dass es schwerwiegende Konsequenzen haben würde, wenn es zu einer militärischen Aggression käme". Es gehe darum, genau das zu verhindern, und es sei sehr wichtig, dass jetzt in vielen Gesprächsformaten der Versuch unternommen werde, einen konstruktiven Weg zu entwickeln. "Schwer ist es, das kann jeder beobachten, aber notwendig ist es gleichermaßen", betonte Scholz.
Rutte unterstrich laut einem Dolmetscher, dass auch Europa in diesen großen geopolitischen Fragestellungen eine selbstständige Rolle spielen könne, dass Europa dort sozusagen ein "Spieler" sein müsse und nicht nur ein "Spielfeld". Die Gespräche sollten zu einer Deeskalation führen, aber es sei "gleichzeitig wichtig, über Sanktionen nachzudenken, wenn es dort nicht deeskaliert".
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January 13, 2022 11:55 ET (16:55 GMT)
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