DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
IWF senkt wegen Omikron und Inflation Wachstumsprognosen für 2022
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft im laufenden Jahr wegen der grassierenden Omikron-Variante des Coronavirus, unerwartet hoher Inflationsraten und der Probleme des chinesischen Immobiliensektors etwas gesenkt. Wie aus der aktualisierten Fassung des Weltwirtschaftsausblicks hervorgeht, wurde die Prognose für 2023 indes leicht angehoben. Der IWF erwartet für 2022 einen Anstieg des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 4,4 (Oktober: 4,9) Prozent und für 2023 einen Zuwachs von 3,8 (3,6) Prozent. Besonders deutlich wurden die Wachstumsprognosen der USA, Deutschlands, Chinas und anderer Schwellenländer zurückgenommen.
Stimmung der US-Verbraucher trübt sich im Januar ein
Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im Januar eingetrübt, nachdem sie sich in den letzten drei Monaten des Jahres 2021 aufgehellt hatte. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, fiel der Index des Verbrauchervertrauens auf 113,8 (Dezember: 115,2) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 111,7 erwartet. Der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage verbesserte sich auf 148,2 (144,8), jener für die Erwartungen fiel auf 90,8 (95,4).
Lane: Ukraine-Konflikt relevant für EZB - Lohnplus von 3% nötig
Der Ukraine-Konflikt ist nach Aussage von Philip Lane, Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), auch aus geldpolitischer Sicht relevant. "Natürlich gibt es einen Zusammenhang zwischen höheren Energiepreisen und diesen Spannungen", sagte Lane in einem Interview mit der litauischen Zeitung Verslo zinios. Das sei für die EZB "natürlich sehr direkt relevant". Lane äußerte sich tendenziell zufrieden mit dem Wachstumsausblick und versuchte die anhaltend hohe Inflation herunterzuspielen. Lohnanstiege von 3 Prozent, die für 2 Prozent Inflation nötig seien, seien derzeit nicht zu beobachten.
Belgiens Geschäftsklima im Januar eingetrübt
Das belgische Geschäftsklima hat sich im Januar eingetrübt. Wie die Belgische Nationalbank (BNB) mitteilte, sank der Index um 0,9 Punkte auf 2,7 Zähler. Das ist das niedrigste Niveau seit März 2021. Aufgeschlüsselt nach Sektoren verbesserte sich das Vertrauen bei den Dienstleistern, während es in der verarbeitenden Industrie, im Baugewerbe und im Handel sank.
CEP: Klage vor EuGH gegen Taxonomie müsste Erfolg haben
Das Centrum für Europäische Politik (CEP) rechnet mit einem Erfolg eventueller Klagen gegen das umstrittene Vorhaben der EU-Kommission, Atomkraft und Erdgas für nachhaltig zu erklären. Sie sehe "einen Hebel, die Taxonomie juristisch zu stoppen", erklärte die Freiburger Denkfabrik. "Europarechtlich darf die Kommission nicht über die Nachhaltigkeit von Atomenergie und Erdgas entscheiden", betonte CEP-Jurist Götz Reichert, der das Vorhaben mit CEP-Ökonom Philipp Eckhardt analysiert hat.
Bundesregierung rechnet 2022 mit Inflation von 3,3% - Bericht
Die Bundesregierung rechnet einem Bericht zufolge in diesem Jahr erneut mit einer deutlichen Inflation. "Alles in allem wird damit gerechnet, dass der Anstieg des Verbraucherpreisniveaus in diesem Jahr mit jahresdurchschnittlich 3,3 Prozent abermals deutlich ausfällt", zitierte das Portal The Pioneer vorab aus dem Jahreswirtschaftsbericht. Diesen stellt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Mittwoch vor.
CDU-Bundesvorstand beschließt Parteiausschluss von Otte - Kreise
Der CDU-Bundesvorstand hat den Parteiausschluss des Vorsitzenden der Werteunion, Max Otte, wegen dessen Kandidatur auf Vorschlag der AfD für das Amt des Bundespräsidenten beschlossen. Der Beschluss sei einstimmig gefallen, hieß es am Dienstagabend aus Teilnehmerkreisen. Mit dem Beschluss sei Otte bereits ausgeschlossen.
Unionsfraktion bereitet Gang nach Karlsruhe wegen Nachtragshaushalts vor
Die Unionsfraktion bereitet wegen des von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) geplanten Nachtragshaushalts für 2021 den Gang vor das Bundesverfassungsgericht vor. Es würden schon Unterschriften gesammelt "für einen Antrag auf abstrakte Normenkontrolle", sagte Fraktionsvize Mathias Middelberg (CDU). Er habe "keinen Zweifel", dass die nötige Unterstützung für das Vorhaben zusammenkomme.
Frühere SPD-Chefin Nahles soll Chefin der Bundesarbeitsagentur werden
Die frühere SPD-Chefin und ehemalige Arbeitsministerin Andrea Nahles soll Chefin der Bundesagentur für Arbeit (BA) werden. Wie die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) mitteilten, wurde Nahles für den Posten vorgeschlagen - sie würde damit die Nachfolge von BA-Chef Detlef Scheele antreten. Dessen Vertrag läuft zum 1. April 2022 aus.
Habeck bekräftigt in Brüssel Nein zu "grüner" Atomenergie
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat in Brüssel das Nein der Bundesregierung zur Einstufung von Atomkraft als nachhaltige Energiequelle bekräftigt. "Ich hoffe, dass die Kommission unseren Empfehlungen und Bemerkungen folgen wird, dass Kernenergie keine nachhaltige Energie ist", sagte Habeck nach einem Treffen mit Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Die Kommission will Erdgas und Atomenergie unter bestimmten Auflagen als "grüne" Energien einstufen.
Scholz und Macron drohen Russland mit schweren Folgen bei Aggression
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron haben in der Ukraine-Krise schwerwiegende Konsequenzen für den Fall einer russischen Aggression angedroht. Scholz forderte Moskau bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Macron vor einem Gespräch im Kanzleramt zu klaren Deeskalationsschritten auf.
Britischer Premierminister droht Moskau mit beispiellosen Sanktionen
Der britische Premierminister Boris Johnson hat Russland im Fall eines Einmarschs in die Ukraine mit Sanktionen gedroht, die "härter sind als alles bisher Dagewesene". "Wir sind übereingekommen, dass wir auf jeden russischen Angriff auf die Ukraine gemeinsam mit koordinierten und strengen Wirtschaftssanktionen reagieren werden", sagte Johnson vor dem Parlament in London. Er hatte am Montagabend bei einem Telefongespräch mit verbündeten Staats- und Regierungschefs der USA und Europas über die Lage beraten.
USA drohen Russland bei Angriff auf Ukraine Wirtschaftssanktionen an
Die USA haben Russland für den Fall eines Angriffs auf die Ukraine weitreichende Wirtschaftssanktionen angedroht. Erwogen wird unter anderem ein Verbot von Technologie-Exporten nach Russland, wie ein US-Regierungsvertreter sagte. Das umfasse Bereiche wie künstliche Intelligenz, Quantencomputer und den Luft- und Raumfahrtsektor.
Moskau startet Militärübungen im Süden Russlands und auf der Krim
Inmitten der Spannungen in der Ukraine-Krise hat Russland mit neuen Militärübungen im Süden des Landes und auf der Krim begonnen. An den Manövern sind nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen 6.000 Soldaten, mindestens 60 Kampfflugzeuge und Schiffe der Schwarzmeer- und der Kaspischen Flotte beteiligt. Es handele sich um einen "teilstreitkräfteübergreifenden" Einsatz, sagte der Kommandeur der russischen Streitkräfte für Südrussland, Alexander Dwornikow.
DJG/DJN/AFP/apo/sha
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January 25, 2022 13:15 ET (18:15 GMT)
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