DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
GASRESERVE - Die Bundesregierung ist besorgt über die hohen Gaspreise und die leeren Speicher und denkt daher über staatliche Eingriffe nach: Es werde geprüft, entweder Mindestspeicherfüllstände festzulegen oder eine strategische Gasreserve aufzubauen, erfuhr die FAZ. Auch andere Optionen seien auf dem Tisch, dazu seien Analysen in Auftrag gegeben worden. Im Frühjahr will die Regierung entscheiden, welchen Weg sie beschreitet, um die Gasversorgung sicherzustellen. Die deutschen Gaslager sind momentan nur zu 40 Prozent gefüllt, weniger als zur gleichen Zeit in früheren Jahren. (FAZ)
KRANKENVERSICHERUNG - Im vergangenen Jahr sind erneut mehr Menschen von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung (PKV) gewechselt als umgekehrt. Laut unveröffentlichten Zahlen des PKV-Verbands gingen 145.700 gesetzlich Versicherte in die private. Den umgekehrten Weg gingen 123.000 Menschen. Insgesamt ergab sich damit für die PKV ein Plus von 22.500 neuen Mitgliedern. 2020 waren es 21.400 Menschen. (Handelsblatt)
BAUFÖRDERUNG - Das Umweltbundesamt hat den Stopp des KfW-Förderprogramms für Bauherren begrüßt. "Das Förderprogramm hat zuletzt keine wesentlichen Steigerungen für den Klimaschutz beim Gebäudeneubau gebracht. Die Kriterien für das Effizienzhaus 55 sind ohnehin Standard im Neubau", sagte UBA-Experte Jens Schuberth. Künftig könnten Einnahmen aus dem CO2-Preis in das Förderprogramm für klimaeffizienten Neubau und Sanierung fließen. "Das wäre ein verlässlicher Beitrag zur Finanzierung des Programms und Antragsteller könnten einen Anspruch auf Förderung bekommen, sofern sie alle Kriterien erfüllen", so Schuberth. (Rheinische Post)
UKRAINE - Die Ukraine will ihre Bindung an das russische Stromnetz kappen. Im Februar werde man das ukrainische Stromnetz mehrere Tage lang vom russischen und belarussischen Stromnetz abkoppeln, sagte der Vorstandsvorsitzende des staatlichen ukrainischen Netzbetreibers Ukrenergo, Wolodymyr Kudritskyi. Der Test ist eine Voraussetzung für die im kommenden Jahr geplante Anbindung der Ukraine an das westeuropäische Stromnetz. Mitten im Winter will die Regierung in Kiew nun beweisen, dass ihre Atom-, Kohle- und Gaskraftwerke eine sichere Versorgung der 40 Millionen Einwohner mit Strom und Fernwärme garantieren können. (FAZ)
ZWANGSGELDER - EU-Justizkommissar Didier Reynders droht Polens Regierung, ausstehende Zwangsgelder eisern einzutreiben. "Wir werden jeden Monat einen neuen Brief schicken", sagte der belgische Liberale. Vor einer Woche hatte die Kommission eine Zahlungsaufforderung über 69 Millionen Euro nach Warschau gesendet. Das sind die bis Anfang Januar aufgelaufenen Strafgelder, die der Europäische Gerichtshof (EuGH) Polen Ende Oktober aufgebrummt hat. Polen überweist das Geld aber bisher nicht. Ignoriert die nationalkonservative Regierung die Zahlungsaufforderung, wird die Kommission nach zweieinhalb Monaten die Strafen mit EU-Fördermitteln für Polen verrechnen. (SZ)
WELTBANK - Der neue Exekutivdirektor bei der Weltbank kommt aus dem Entwicklungsministerium. Nach Informationen der FAZ wird Michael Krake in Washington Gunther Beger ersetzen, der nach nur einem Jahr abberufen wird. Der 49 Jahre alte Ökonom aus Siegen war schon vergangenes Jahr dessen Nachfolger als Leiter der Abteilung "Globale Gesundheit, Wirtschaft, Handel, ländliche Entwicklung" - wenn auch nur kommissarisch. Momentan steht er wieder einer Unterabteilung vor, die sich unter anderem um die Lieferketten kümmert. (FAZ)
BRITISCHE AUTOINDUSTRIE - Die britische Autoindustrie blickt nach dem schwächsten Jahr seit 1956 optimistischer in die Zukunft. Das führt zu mehr Investitionsbereitschaft der meist ausländischen Konzerne, in deren Besitz sich die Branche im Vereinigten Königreich befindet. "Potenziell war es das beste Jahr seit 2013 für Investitionen", sagt Mike Hawes, der CEO des Autoverbands SMMT. Die Branche habe das erste Jahr jenseits der Außengrenzen der EU hinter sich. Bislang betraf das vor allem Exporte in die Staatengemeinschaft. Doch seit Anfang diesen Jahres gibt es auch Importrestriktionen. "Wir haben noch keine nennenswerten Auswirkungen beobachtet", sagt Hawes. (Börsen-Zeitung)
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January 27, 2022 00:57 ET (05:57 GMT)
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