DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Fed kündigt Zinserhöhung für März an
Die US-Notenbank hat das Zinsniveau stabil gehalten und ihre Absicht bekundet, den Leitzins im März anzuheben - der jüngste Schritt in Richtung eines Abbaus der Stimulierungsmaßnahmen zur Eindämmung der hohen Inflation. Der Beschluss, den Leitzins bei 0,00 bis 0,25 Prozent zu belassen, fiel einstimmig. Ökonomen und Börsianer hatten diese Entscheidung erwartet. Händler rechnen mit vier Zinserhöhungen in diesem Jahr, bevor die Zentralbank eine quantitative Straffung in Form einer Verkürzung ihrer Bilanz vornimmt. "Es wird bald angemessen sein, das Zielband für den Leitzins anzuheben", hieß es in der Erklärung der Fed.
CMC: Powell bleibt wichtige Antworten schuldig
Fed-Chef Jerome Powell ist den Anlegern Konkretes über den Abbau der Notenbankbilanz schuldig geblieben, befindet Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst CMC Markets. Eines sei jedoch deutlich geworden: "Die Zeit der Nullzinspolitik in den USA geht zu Ende. Die Fed wird aber nicht mit einem Rammbock gegen die Inflation vorgehen", meinte Stanzl in einem Kommentar. "Sie wird die Zinsen nur so oft und so weit erhöhen, wie es der Markt gut verträgt."
LBBW: Powell lässt Märkte im Unklaren
Nach Ansicht der LBBW-Experten hat die Unsicherheit darüber, wie weit die US-Notenbank bei ihrer geldpolitischen Straffung gehen wird, die Märkte belastet. Der Zinsentscheid selbst habe die Märkte zunächst einmal kalt gelassen. Erst die Ausführungen von Fed-Chef Jerome Powell während der Pressekonferenz hätten Kursverluste bei Aktien und Renten ausgelöst. Powell habe auf die weit über der Zielmarke liegende Inflation hingewiesen und sich so Spielraum für die anstehenden geldpolitischen Entscheidungen geschaffen. Es bleibe offen, wie straff die Fed ihre Zügel im Hinblick auf Zinsen und quantitative Straffung im weiteren Jahresverlauf tatsächlich anziehen werde.
VP Bank: Die Fed ist bereit
Die Fed geht nach Ansicht von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, von vornherein energisch gegen die Gefahr einer sich verfestigenden höheren Inflationsrate über dem Richtwert von 2 Prozent vor. "Das ist begrüßenswert und stärkt das Vertrauen in die viel kritisierte Institution Notenbank", erklärte Gitzel in einem Kommentar zur Notenbanksitzung. Die Fed habe in den vergangenen Monaten einen beachtlichen Kurswechsel vollzogen.
GfK: Konsumklima stoppt Abwärtstrend
Das Konsumklima hat nach der Analyse der Konsumforscher der GfK seinen Abwärtstrend gestoppt. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung verbesserten sich. Die GfK prognostiziert für das Konsumklima für Februar einen Wert von minus 6,7 Punkte und damit 0,2 Punkte mehr als im Januar dieses Jahres (revidiert minus 6,9 Punkte). Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf minus 8,0 Punkte erwartet.
Umsatz in gewerblicher Wirtschaft steigt im vierten Quartal kräftig
Der Umsatz in der gewerblichen Wirtschaft Deutschlands hat im vierten Quartal 2021 kräftig zugelegt. Der vom Statistischen Bundesamt (Destatis) auf Basis von Umsatzsteuervoranmeldungen erhobene Frühindikator deutet darauf hin, dass die nominalen Umsätze gegenüber dem Vorquartal kalender- und saisonbereinigt um 6,7 Prozent gestiegen sind. Für Dezember meldete Destatis einen Umsatzzuwachs von 1,7 Prozent. Das für November vorläufig gemeldete Plus von 3,5 Prozent wurde auf 3,0 Prozent revidiert.
Ifo-Beschäftigungsbarometer sinkt im Januar
Das Ifo-Beschäftigungsbarometer ist im Januar auf 102,4 Punkte von 102,9 im Dezember gesunken. "Die Bereitschaft der deutschen Unternehmen, Personal einzustellen, hat abgenommen", erklärte das Ifo-Institut. "Insbesondere im Gastgewerbe und bei den Veranstaltern planen die Unternehmen eher Entlassungen als Einstellungen."
Britische Regionen verlieren durch Brexit finanziell deutlich
Die britischen Regionen sind einem Parlamentsbericht zufolge seit dem Brexit finanziell deutlich schlechter gestellt. "Die Regierung behauptete, dass der Fonds des Vereinigten Königreichs für gemeinsamen Wohlstand der Nachfolger der EU-Strukturinvestitionsfonds sein würde", stellte der Bericht des parlamentarischen Ausschusses für das Finanzministerium am Donnerstag fest. Tatsächlich bringt er "jedoch nur 60 Prozent des Geldes auf, das aus den EU-Fonds bereitgestellt" wurde.
Zweite Gesprächsrunde im Normandie-Format soll in Berlin stattfinden
Die Verhandlungen im sogenannten Normandie-Format über den Ukraine-Konflikt sollen in zwei Wochen in Berlin fortgesetzt werden. Das teilte der Kreml-Vertreter Dmitri Kosak am Mittwoch nach der ersten Gesprächsrunde vor Journalisten in Paris mit. Die Gespräche seien "nicht einfach" gewesen, fügte er hinzu. Das bislang wichtigste Ergebnis der Vierergespräche sei, dass "wir uns trotz aller unterschiedlichen Interpretationen darauf geeinigt haben, dass der Waffenstillstand (in der Ostukraine) von allen Parteien" eingehalten werden müsse.
USA und Nato unterbreiten in Antwort an Russland erneut Dialog-Angebot
Vor dem Hintergrund des sich zuspitzenden Ukraine-Konflikts haben die USA und die Nato am Mittwoch ihre Antworten auf Russlands Forderungen nach Sicherheitsgarantien übergeben. Die von Moskau verlangte Absage an eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine wiesen die USA darin zurück, wie US-Außenminister Antony Blinken in Washington sagte. Sowohl die US-Regierung als auch die Nato schlugen Moskau einen "diplomatischen Weg" vor, um den Konflikt beizulegen.
Ukrainischer Soldat schießt in Fabrik auf Kameraden - mindestens fünf Tote
Ein Soldat der ukrainischen Nationalgarde hat in der Nacht zum Donnerstag in einer Fabrik für Luft- und Raumfahrttechnik das Feuer auf seine Kameraden eröffnet und dabei mindestens fünf Menschen getötet. Wie das Innenministerium in Kiew mitteilte, wurden bei dem Vorfall in der zentralukrainischen Stadt Dnipro fünf weitere Menschen verletzt. Der mit einer Schusswaffe vom Typ Kalaschnikow bewaffnete Soldat konnte demnach fliehen. Sein Motiv war zunächst unklar.
Nordkorea feuert laut Südkorea erneut ballistische Raketen ins Meer
Nordkorea hat laut Südkorea offenbar erneut zwei ballistische Raketen getestet. Das südkoreanische Militär meldete zwei mutmaßliche ballistische Kurzstreckenraketen, die am Donnerstagmorgen (Ortszeit) aus dem Gebiet der Stadt Hamhung auf das Meer östlich der koreanischen Halbinsel abgefeuert wurden. Sollte sich der Raketentest bestätigen, wäre es bereits der sechste von Pjöngjang vorgenommene seit Jahresbeginn.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweiz Dez Handelsbilanz Überschuss 4,043 Mrd CHF
Schweiz Dez Exporte 21,277 Mrd CHF
Schweiz Dez Importe 17,234 Mrd CHF
Norwegen Nov Arbeitslosenquote bereinigt 3,4%
Norwegen Nov Arbeitslosenquote bereinigt PROGNOSE: 3,6%
Philippinen BIP 4Q +7,7% gg Vorjahr (PROG +6,6%)
Philippinen BIP 4Q +3,1% gg Vorquartal
Neuseeland 4Q Verbraucherpreise +5,9% (PROGNOSE: +5,8%) gg Vorjahr
Neuseeland 4Q Verbraucherpreise +1,4% (PROGNOSE: +1,3%) gg Vorquartal
DJG/DJN/AFP/apo
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January 27, 2022 03:00 ET (08:00 GMT)
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