DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In China (Kernland) bleiben die Börsen wegen des Vorabends zum chinesischen Neujahrsfestes geschlossen, in Hongkong findet ein verkürzter Handel statt. Wegen des chinesischen Neujahrsfestes wird in Singapur ebenfalls verkürzt gehandelt. In Südkorea bleibt die Börse wegen des Koreanischen Neujahrsfestes geschlossen.
AKTIENMÄRKTE (18.31 Uhr)
INDEX Schluss +/- DAX 15.524,27 +0,4% DAX-Future 15.454,00 +0,7% XDAX 15.460,88 +0,7% MDAX 33.226,59 +0,3% TecDAX 3.411,87 +0,0% EuroStoxx50 4.184,97 +0,5% Stoxx50 3.772,55 +1,0% Dow-Jones 34.413,21 +0,7% S&P-500-Index 4.368,11 +0,4% Nasdaq-Comp. 13.522,62 -0,1% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 170,35% +65
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 86,88 87,35 -0,5% -0,47 +16,0% Brent/ICE 89,70 89,96 -0,3% -0,26 +15,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.793,08 1.819,52 -1,5% -26,44 -2,0% Silber (Spot) 22,63 23,54 -3,8% -0,91 -2,9% Platin (Spot) 1.024,15 1.037,48 -1,3% -13,33 +5,5% Kupfer-Future 4,43 4,52 -1,9% -0,09 -0,8%
Am Rentenmarkt fallen die Renditen, nachdem sie am Vortag nach oben geschossen waren. Auf dem ermäßigten Kursniveau kauften Anleger nun wieder Anleihen - gerade vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts, heißt es.
Der feste Dollar sowie die Aussicht auf deutliche Zinserhöhungen belasten den Goldpreis.
Die Ölpreise kommen leicht zurück, halten sich aber in der Nähe neuer Siebenjahreshochs. Unterstützung bietet auch hier laut Händlern der Ukraine-Konflikt mit dem Hauptakteur Russland, einem wichtigen Erdölförderer.
FINANZMARKT USA
Der erste Fed-Schreck scheint an der Wall Street schon wieder verflogen zu sein. Hatte der Aktienterminmarkt zunächst noch eine Fortsetzung der Verluste aus dem späten Vortagessgeschäft angedeutet, zeigt sich der Kassamarkt im Verlauf fest. Analysten sind sich einig, dass Verluste in Zinserhöhungszyklen meist nicht von Dauer seien. Dauerhaft hohe Inflation sei dagegen ein Phänomen, das das Wachstum bremse und letztlich auch die Gewinnentwicklung der Unternehmen dämpfe, heißt es. Unterstützung kommt auch von überraschend starken Daten zum US-Wirtschaftswachstum. US-BIP-Daten liefern indes weitere Argumente für Zinserhöhungen. Denn das Wachstum hat sich deutlich beschleunigt - es verzeichnete den stärksten Anstieg seit 37 Jahren. Intel geben 5,6 Prozent nach, nachdem der Chiphersteller im vierten Quartal zwar mit Umsatz und Gewinn die Erwartungen übertroffen hat, der Ausblick aber Licht und Schatten enthält. Tesla werden 6,7 Prozent tiefer gehandelt. Der Elektroautobauer hat zwar trotz der Chipknappheit für 2021 einen Rekordgewinn ausgewiesen. Der E-Autobauer warnte jedoch, dass die Lieferkettenprobleme auch 2022 noch andauern könnten. Zudem arbeitet das Unternehmen derzeit nicht an Elektrofahrzeugen im unteren Preissegment. Einen Satz um gut 9 Prozent nach oben machen Qualtrics. Die SAP-Tochter rutschte im vierten Quartal zwar tiefer in die roten Zahlen als erwartet, übertraf aber mit dem Umsatzwachstum die Prognosen deutlich. Die US-Schnellrestaurantkette McDonald's hat zwar dank Preiserhöhungen und Werbeaktionen Umsatz und Ergebnis erhöht, blieb aber mit dem Wachstum hinter den Erwartungen zurück. Der Kurs hinkt dem Markt mit plus 0,2 Prozent hinterher.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
22:05 US/Mondelez International Inc, Ergebnis 4Q
22:07 US/Visa Inc, Ergebnis 1Q
22:30 US/Apple Inc, Ergebnis 1Q
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Keine Daten mehr angekündigt.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Die Aktienmärkte haben nach einem schwachen Start im Plus geschlossen. Die Sorge vor steigenden US-Zinsen währte nichte lange, letztlich wurde der Kampf gegen die galloppierende Inflation gewürdigt. Am Nachmittag überraschte das Wirtschaftswachstum aus den USA positiv. Die Daten ließen den Schritt der US-Notenbank im Nachhinein noch verständlicher erscheinen. Für die zinssensiblen Technologie-Werte ging es um 1,5 Prozent nach unten. Dagegen legte der Banken-Sektor um 0,8 Prozent zu, Versorger stellten mit plus 2 Prozent den Gewinner unter den Branchenindizes. Kräftig unter Druck standen SAP (-6,0%) nach finalen Geschäftszahlen. Belastend wurde der Ausblick auf den freien Cashflow eingestuft. Die Deutsche Bank (+4,4%) hatte laut der UBS im vierten Quartal 2021 höhere Einnahmen generiert, doch seien zugleich auch die Kosten gestiegen. Der Ausblick sei gleichwohl "bullisch" ausgefallen. Für DWS ging es 1,9 Prozent nach oben. Nach Einschätzung der Citigroup hat die DWS starke Viertquartalszahlen vorgelegt. Sehr gut kamen die Geschäftszahlen des Autozulieferers Valeo an. Die Aktien stiegen um 2,3 Prozent. Ein Rekordjahr vermeldete Villeroy & Boch, die Aktie schloss 3,6 Prozent höher. Als wesentlich besser als erwartet wurden auch die Geschäftszahlen der Software AG (+6,7%) eingeordnet.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:11 Mi, 17:30 % YTD EUR/USD 1,1148 -0,8% 1,1216 1,1282 -2,0% EUR/JPY 128,59 -0,2% 128,59 128,99 -1,8% EUR/CHF 1,0383 -0,0% 1,0375 1,0397 +0,1% EUR/GBP 0,8332 -0,2% 0,8354 0,8347 -0,8% USD/JPY 115,35 +0,6% 114,64 114,34 +0,2% GBP/USD 1,3380 -0,6% 1,3426 1,3515 -1,1% USD/CNH (Offshore) 6,3697 +0,5% 6,3538 6,3280 +0,2% Bitcoin BTC/USD 36.308,50 -0,5% 36.074,53 38.157,82 -21,5%
Der Dollar zeigt sich extrem fest mit der Aussicht auf deutlich steigende Zinsen. Der Dollarindex legt um 1,3 Prozent zu und verzeichnet damit den stärksten Anstieg seit März 2020. Der feste Greenback drückt den Euro auf den niedrigsten Stand seit über eineinhalb Jahren.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Mit schweren Kursverlusten haben die Aktienmärkte auf die Ergebnisse des Zinstreffens der US-Notenbank reagiert. Das Tempo der Zinserhöhungen werde wahrscheinlich schneller sein als bislang erwartet, interpretierte ein Chefstratege. Am US-Anleihemarkt waren die Marktzinsen in Reaktion auf die Aussagen massiv gestiegen, während die Reaktion am Aktienmarkt zunächst zwar negativ ausfiel, aber längst nicht so stark wie an den asiatischen Börsen. Die Einbußen bei den Indizes betrugen bis zu 3,5 Prozent in Seoul. Angeführt wurden die Verlusten in der Region von den als besonders zinsempfindlich geltenden Technikaktien. Zu den Kursverlusten in China hätten auch Positionsreduzierungen im Vorfeld der Neujahrsfeiertage in der kommenden Woche beigetragen, war hören. Dann werden die Börsen in Festlandchina und Hongkong für mehrere Tage geschlossen bleiben. Bei den Einzelwerten konnten sich Aktien aus dem Finanzsektor besser halten als der breite Markt, weil das erhöhte Zinsniveau günstige Effekte auf das Kreditgeschäft der Banken und das Anlagegeschäft der Versicherer hat. Fanuc gewannen in Tokio 1,1 Prozent, nachdem der Maschinenbauer seinen Gewinnausblick angehoben hatte. Für Nidec ging es nach dem Zahlenausweis dagegen um 6,1 Prozent nach unten. Der Motorenbauer hatte die Erwartungen wegen Problemen in der Lieferkette verfehlt. In Seoul büßten Samsung Electronics 2,7 Prozent ein - trotz guter Geschäftszahlen. In Sydney widersetzten sich Aktien aus dem Öl- und Energiesektor der Abwärtstendenz angesichts steigender Ölpreise.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
SILTRONIC
Globalwafers sieht kurz vor Ablauf der Frist noch eine Chance, die geplante Übernahme des Halbleiterherstellers Siltronic durch die Bundesregierung genehmigt zu bekommen. "Durch eine Freigabe unter Bedingungen oder ein Schreiben mit freiwilligen, einseitigen Verpflichtungen seitens Globalwafers bestehen weiterhin rechtliche Optionen, um etwaige Bedenken auszuräumen", teilte der taiwanische Halbleiterhersteller mit.
GERRESHEIMER
Der Anbieter von Injektionsfläschchen erweitert seine Kapazitäten für Glas-Vials am Standort Wertheim sowie an zwei weiteren Standorten in China und den USA. Dadurch erhöht sich die Produktion in Wertheim um 150 Millionen Fläschchen pro Jahr. Zudem werden 70 neue Arbeitsplätze geschaffen. Das Werk in Wertheim soll durch die Investition zu einem der führenden Standorte der Vial-Produktion in Europa werden.
VILLEROY & BOCH
hat im abgelaufenen Gesamtjahr Umsatz und Gewinn gesteigert und die eigene Prognose deutlich übertroffen, die der Keramikhersteller im September angehoben hatte. Der Nettoumsatz inklusive Lizenzerlösen stieg 2021 nach vorläufigen Zahlen um 18 Prozent auf 945 Millionen Euro. Er lag damit über der jüngsten Unternehmensprognose von 920 Millionen Euro. Beide Unternehmensbereiche erzielten gleichermaßen zweistellige Zuwachsraten.
Va-Q-Tec
hat im abgelaufenen Geschäftsjahr von einem sehr starken Wachstum im Geschäft mit thermischen Verpackungen für Covid-19-Impfstoffe profitiert. Der Gesamtumsatz kletterte nach vorläufigen Zahlen um 44 Prozent auf 104,1 Millionen Euro.. Damit wurde die zuletzt auf eine Spanne von 95 bis 100 Millionen Euro eingeengte Umsatzprognose "klar übertroffen", so Va-Q-Tec.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
January 27, 2022 12:32 ET (17:32 GMT)
DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
EXYTE
Der Reinraumtechnik-Spezialist hat das Jahr 2021 mit einem Rekord beim Ordereingang abgeschlossen. Aufträge im Wert von über 8 Milliarden Euro nahm der Anbieter für die Planung, Entwicklung und den Bau von Hightech-Anlagen im vergangenen Jahr in die Bücher und damit mehr als das Doppelte im Vergleich zum Vorjahr.
PFIZER
Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat das Corona-Medikament Paxlovid des US-Pharmariesen Pfizer zugelassen. Sie empfehle eine Zulassung von Paxlovid "für die Behandlung von Erwachsenen", die keinen zusätzlichen Sauerstoff benötigten und bei denen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf bestehe, erklärte die EMA. Paxlovid ist damit das erste antivirale Medikament in Pillenform, das in der EU zugelassen wird.
Die Europäische Kommission hat die Übernahme des New Yorker Startups Kustomer durch die Facebook-Mutter Meta Platforms unter Auflagen genehmigt. Die Zusagen stellten sicher, "dass seine Konkurrenten weiterhin freien und vergleichbaren Zugang zu den wichtigen Nachrichtenkanälen von Meta haben", erklärte Kommissionsvizepräsidentin Margrethe Vestager laut Mitteilung.
MASTERCARD
hat im vierten Quartal 2021 deutlich mehr verdient und umgesetzt als im Vorjahr und damit die Markterwartungen übertroffen. Die Mastercard Inc steigerte ihren Nettogewinn im Schlussquartal auf 2,38 Milliarden US-Dollar bzw 2,41 Dollar je Aktie von 1,79 Milliarden Dollar oder 1,78 Dollar je Anteilsschein. Bereinigt ergab sich ein Gewinn von 2,35 Dollar je Aktie. Analysten hatten dagegen im Mittel lediglich mit 2,21 Dollar gerechnet.
McDONALD'S
hat im vierten Quartal zwar dank Preiserhöhungen und Werbeaktionen Umsatz und Ergebnis erhöht, blieb aber mit dem Wachstum hinter den Erwartungen zurück. Die Betriebsstörungen zur Eindämmung von Covid-19 haben im Allgemeinen nachgelassen, aber an einigen Standorten führten behördlichen Einschränkungen zu geringeren Sitzplatzkapazitäten und früheren Schließungszeiten.
ALTRIA
hat im vierten Quartal 2021 die Analystenprognosen übertroffen und einen über den Erwartungen liegenden Ausblick präsentiert. Altria verdiente unterm Strich 1,624 Milliarden US-Dollar oder 88 Cent je Aktie. Das ist zwar weniger als vor Jahresfrist mit damals 1,924 Milliarden bzw 1,03 Dollar je Anteilsschein, mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 1,09 Dollar schnitt der US-Konzern jedoch besser ab als von Analysten mit 1,08 Dollar geschätzt.
COMCAST
Der Kabel- und Medienkonzern hat im vierten Quartal weniger verdient, teils wegen Investitionen in seinen Streamingdienst Peacock. Der Umsatz des US-Konzerns, zu dem der Bezahlsender Sky gehört, legte dank der Erholung im Medien- und Themenparkgeschäft deutlich zu. Der Gewinn sank um 9,6 Prozent auf 3,06 Milliarden US-Dollar. Das Ergebnis je Aktie betrug 66 Cent. Der Umsatz stieg um 9,5 Prozent auf 30,3 Milliarden Dollar.
MERCK & Co
Der Pharmakonzern von der Europäischen Kommission die Zulassung für den erweiterten Einsatz seines Krebsmedikaments Keytruda als Monotherapie für die adjuvante Behandlung bestimmter Patienten mit Nierenzellkarzinom nach einer Operation erhalten. Die Zulassung gelte für Erwachsene mit Nierenzellkarzinom, der häufigsten Form von Nierenkrebs, die nach einer Nephrektomie oder nach einer Nephrektomie und Resektion metastatischer Läsionen ein erhöhtes Risiko für einen Rückfall aufweisen.
CHINA AIRLINES
hat bei Boeing vier Frachtflugzeuge des Typs 777 geordert. Wie der US-Luft- und Raumfahrtkonzern mitteilte, haben die Maschinen einen Listenpreis von 1,4 Milliarden US-Dollar. Im vergangenen Jahr steigerte China Airlines die Luftfrachteinnahmen um 186 Prozent gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019, und konnte damit den Rückgang der Passagiereinnahmen um 96 Prozent beinahe ausgleichen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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January 27, 2022 12:32 ET (17:32 GMT)
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