DJ Deutscher Einzelhandel meldet für Dezember kräftiges Umsatzminus
Von Andreas Plecko
WIESBADEN (Dow Jones)--Die Umsätze im deutschen Einzelhandel sind im Dezember angesichts der 2G-Regel stärker eingebrochen als erwartet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, fielen die Umsätze nach Abzug der Inflation um 5,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur einen Rückgang um 1,3 Prozent prognostiziert. Für November wurde der monatliche Anstieg um 0,8 Prozent bestätigt.
"Der Rückgang im Dezember steht vermutlich im Zusammenhang mit der Einführung der 2G-Regel in vielen Geschäften des Einzelhandels sowie dem Einfluss der Kalender- und Saisonbereinigung aufgrund der Weihnachtsfeiertage", erklärten die Statistiker.
Im Vergleich zum Vorkrisenmonat Februar 2020 war der Einzelhandelsumsatz im Dezember real 0,7 Prozent höher. Gegenüber dem Vorjahresmonat, in dem Mitte des Monats die Corona-Maßnahmen verschärft worden waren, stagnierte der reale Umsatz. Der Einzelhandel macht rund 25 Prozent des privaten Konsums in Deutschland aus. Die Daten zum Einzelhandel unterliegen sehr häufig größeren Revisionen.
Der Internet- und Versandhandel verzeichnete im Dezember sowohl gegenüber dem Vormonat als auch gegenüber dem Vorjahresmonat ein reales Umsatzminus von 5,7 Prozent. Die Umsätze liegen in dieser Branche aber mit 23,7 Prozent weiterhin deutlich über dem Niveau vom Februar 2020.
Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren erzielte im Dezember im Vergleich zum Vormonat kalender- und saisonbereinigt real 1,4 Prozent weniger Umsatz. Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln lagen die realen Umsätze um 7,7 Prozent unter dem Niveau des Vormonats.
Im Gesamtjahr 2021 haben die Einzelhandelsunternehmen nach vorläufigen Ergebnissen real 0,7 Prozent und nominal 2,9 Prozent mehr umgesetzt als im Vorjahr.
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February 01, 2022 02:16 ET (07:16 GMT)
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