DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EZB: Ökonomen heben Inflationsprognose 2022 auf 3,0 Prozent an
Die regelmäßig von der Europäischen Zentralbank (EZB) befragten Professional Forecasters haben ihre Prognosen für die Inflation im Euroraum angehoben, rechnen aber für 2023 und 2024 weiterhin mit Teuerungsraten von unter 2 Prozent. Laut dem aktuellen Survey of Professional Forecasters prognostizieren die Experten für 2022 einen Anstieg der Verbraucherpreise um 3,0 (bisher: 1,9) Prozent. Für die Jahre 2023 und 2024 werden Teuerungsraten von 1,8 (1,7) und 1,9 Prozent erwartet. Langfristig sehen die Experten die Inflation bei 2,0 (1,9) Prozent.
EZB: Unternehmen sehen bis weit ins Jahr 2022 hinein Preisanstiege
Führende Unternehmen im Euroraum wollen nach Aussage der Europäischen Zentralbank (EZB) im laufenden Jahr höhere Kosten durch Energie, Rohstoffe, Vormaterialien und Logistik an ihre Kunden weitergeben. Die Preise würden bis weit ins Jahr 2022 hinein steigen. Sie rechnen zudem im Durchschnitt mit höheren Lohnabschlüssen, wie eine EZB-Umfrage unter 74 Unternehmen ergab.
Rabobank: Zentralbanken optieren für weniger tiefe Rezession
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist mit ihrer überraschenden "hawkishen" Wende am Donnerstag nach Meinung der Rabobank-Analysten Mitglied im Club jener Zentralbanken geworden, die das Risiko einer zu frühen geldpolitischen Straffung mit anschließend leichter Rezession einzugehen bereit sind. Ein längeres Abwarten angesichts hoher Inflationsraten hätte ihrer Meinung nach das Risiko beinhaltet, die Geldpolitik zu einem späteren Zeitpunkt stärker straffen zu müssen, wodurch auch die anschließende Lockerung stärker hätte ausfallen müssen.
Buschmann droht Telegram mit "Bußgeld in Millionenhöhe"
Im Kampf gegen strafbare Hass- und Gewaltaufrufe hat Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) dem umstrittenen Messengerdienst Telegram mit einem "Bußgeld in Millionenhöhe" gedroht. Dieses könne am Ende der Bußgeldverfahren stehen, die das Bundesamt für Justiz gegen den Plattform-Betreiber eingeleitet habe, sagte Buschmann am Rande eines Treffens der EU-Justizminister im nordfranzösischen Lille.
Bundeskanzler Scholz am 15. Februar zu Besuch in Russland
Wegen der Spannungen im Ukraine-Konflikt ist Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am 15. Februar zu Besuch in Russland. Wie Vize-Regierungssprecher Wolfgang Büchner in Berlin und Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau unabhängig voneinander mitteilten, wird Scholz sich in Moskau mit Russlands Präsident Wladimir Putin treffen. Beide Politiker wollten "substanzielle" bilaterale Gespräche führen, sagte Peskow. Büchner erklärte zudem, Scholz werde bereits am 14. Februar nach Kiew reisen.
Macron will zur Vermittlung nach Moskau und Kiew reisen
Angesichts der verschärften Spannungen im Ukraine-Konflikt will Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in der kommenden Woche nach Moskau und Kiew reisen. Macron werde sich am Montag mit Russlands Präsident Wladimir Putin und am Dienstag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen, teilte der Élysée-Palast mit. Es handle sich um einen weiteren diplomatischen Versuch des französischen Präsidenten, um eine Deeskalation in der Ukraine-Krise zu erreichen.
Erdogan kritisiert Nato-Partner für Vorgehen in Ukraine-Krise
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat seine Partner im Militärbündnis Nato für ihr Vorgehen im Streit mit Russland wegen des Ukraine-Konflikts kritisiert. "Leider hat der Westen bis jetzt keinen Beitrag zur Lösung dieses Problems geleistet", sagte Erdogan auf dem Rückflug von einem Besuch in der Ukraine. "Ich kann sagen, dass sie es nur noch schlimmer machen."
Russland und China fordern gemeinsam Stopp von Nato-Erweiterung
Russland und China haben sich gemeinsam gegen eine Erweiterung der Nato ausgesprochen. Nach Angaben des Kremls geht dies aus einer gemeinsamen Erklärung hervor, die der russische Präsident Wladimir Putin und sein chinesischer Kollegen Xi Jinping bei einem Treffen in Peking verabschiedeten. Das US-geführte westliche Militärbündnis müsse die Herangehensweise "aus der Ära des Kalten Krieges" aufgeben, hieß es demnach weiter.
Stoltenberg wechselt von der Nato zur norwegischen Notenbank
Die norwegische Zentralbank hat den derzeitigen Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zum neuen Gouverneur der Notenbank berufen. Stoltenberg, ehemaliger norwegischer Ministerpräsident, ist seit 2014 Generalsekretär der Nato und wird dieses Amt bis Ende des Jahres innehaben. Das neue Amt wird Stoltenberg erst im Dezember antreten.
Olympische Winterspiele in Peking werden feierlich eröffnet
Begleitet von scharfer Kritik an den Menschenrechtsverletzungen in China und von Corona-Sorgen werden am Freitag (13.00 Uhr MEZ) die Olympischen Winterspiele in Peking eröffnet. An der Zeremonie nimmt anders als die meisten westliche Staats- und Regierungschefs auch Russlands Präsident Wladimir Putin teil, der sich zuvor bereits mit Chinas Staatschef Xi Jinping zu einem persönlichen Gespräch getroffen hatte.
+++ Konjunkturdaten +++
Eurozone/Einzelhandelsumsatz Dez -3,0% gg Vm, +2,0% gg Vj
Eurozone/Einzelhandelsumsatz Nov rev +1,0% gg Vm, +8,2% gg Vj
DJG/DJN/AFP/apo
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February 04, 2022 07:30 ET (12:30 GMT)
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