DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
GELDPOLITIK / EZB - Klaas Knot hat sich in einem Interview im niederländischen Fernsehen als erstes Mitglied des Rates der Europäischen Zentralbank öffentlich dafür ausgesprochen, die Zinsen noch in diesem Jahr anzuheben, und davor gewarnt, dass die Inflation in der Eurozone für den größten Teil des Jahres bei 4 Prozent bleiben wird. Der niederländische Zentralbankchef forderte die EZB auf, ihre Nettoanleihekäufe "so bald wie möglich" zu beenden, um eine Zinserhöhung im vierten Quartal vorzubereiten, was das erste Mal seit über zehn Jahren wäre. (Financial Times)
STABILITÄTSPAKT - Klaus Regling, Chef des Rettungsfonds ESM, will die Euro-Regeln radikal ändern. "Der Euro-Raum braucht einen permanenten Stabilitätstopf, damit es nicht zu ausgewachsenen Krisen kommt", sagte Regling im Interview. Er will den Staaten auch Ausnahmen von der Defizitgrenze von 3 Prozent und eine Schuldengrenze von 100 statt 60 Prozent der Wirtschaftsleistung erlauben. Alles drei ist kontrovers. (Süddeutsche Zeitung)
ANTRITTSBESUCH USA - Vor dem Antrittsbesuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei US-Präsident Joe Biden sind die Erwartungen von Koalition wie Opposition hoch. "Präsident Joe Biden verteidigt die deutsche Politik gegen Zweifel an unserer Zuverlässigkeit als Bündnispartner. Durch klare, konkrete Aussagen kann Bundeskanzler Scholz unterstreichen, dass Biden zu Recht Vertrauen in Deutschland setzt", so der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen. "Er kann und muss begründen, worin der Sinn liegt, dass Deutschland keine Waffen an die Ukraine liefert. Er sollte nicht vermeiden, klar auszusprechen, dass eine russische Aggression das vorläufige Aus für Nord Stream 2 bedeutet." (Welt)
EU-ENERGIEPOLITIK - Brüssel prüft, wie die Verbraucher vor einer möglichen Energiekrise geschützt werden können. Offizielle sagten der Financial Times, die EU diskutiere Notfallmaßnahmen, um mit den Risiken steigender Gaspreise, einer möglichen Migrationskrise und Bedrohungen der Cybersicherheit im Falle einer russischen Invasion in der Ukraine umzugehen. Die Priorität der EU-Notfallplanung liege auf der Bewältigung einer Verringerung der Gaslieferungen aus Russland, das als Europas größter Lieferant etwa 40 Prozent der Importe ausmacht. (Financial Times)
ENERGIEWENDE - Dass der Atomausstieg und mögliche Sanktionen gegen Nord Stream 2 im Falle einer Eskalation der Ukraine-Krise den Bedarf Deutschlands an Erdgas erhöht, bekommen gerade die Niederlande zu spüren. Doch die Gasförderung dort verursacht erhebliche Kollateralschäden, und der Widerstand im Land wächst. (Welt)
NACHHALTIGKEIT - Carsten Warnecke und seine Kollegen vom gemeinnützigen New Climate Institute verfolgten ursprünglich das Ziel, ambitioniert auftretende Unternehmen darzustellen, um zum Nachahmen anzuregen. Doch was die Klimaexperten entdeckten, fanden sie "erschreckend". Gemeinsam mit der Non-Profit-Organisation Carbon Market Watch haben sie die Klimazusagen von 25 der weltweit größten Unternehmen untersucht. Das Ergebnis des "Corporate Climate Responsibility Monitor", ist: Anders als Begriffe wie "Netto-Null" oder "Klimaneutralität" suggerieren, führen die Klimaversprechen der Konzerne nicht zu einer vollständigen Reduktion der Emissionen. (Handelsblatt)
HOME-OFFICE - Viele Bürokräfte bewerten ihre Erfahrungen mit der Arbeit im Homeoffice positiv. In einer Erhebung für die Krankenkasse KKH gaben 61 Prozent derjenigen, die ihren Bürojob schon einmal von außerhalb ihres Betriebs erledigt haben, an, sie hätten überwiegend positive Erfahrungen gemacht. Ein Fünftel erklärte demnach, die Erfahrungen seien negativ gewesen. Als Pluspunkt bei der Arbeit daheim nannte den Angaben zufolge die überwiegende Mehrheit der Befragten (70 Prozent) die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. (Welt)
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February 07, 2022 01:40 ET (06:40 GMT)
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